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Kommentar

Ab in den Ausschuss!

03.04.2013 - Der historische Tag war gestern, wenn man Wikipedia Glauben schenken darf: "Während der Befreiungskriege kam es am 2. April 1813 zu einem Gefecht bei Lüneburg zwischen den Füsilieren und freiwilligen Jägern des 1. Pommerschen Infanterie-Regiments und napoleonischen Truppen. Als im Laufe dieses Gefechts dem preußischen Regiment die Munition auszugehen drohte, versorgte Johanna Stegen, die Tochter eines Lüneburger Salzsieders, die Soldaten mit Munition, die sie in ihrer Schürze herbeitrug. Durch diese Tat, die maßgeblich zum Sieg der preußischen Truppen beigetragen haben soll, wurde sie als 'Heldenmädchen von Lüneburg' bekannt."

Markenversprechen

10.03.2013 - Es ist ein wunderschönes Gefühl, wenn man es dann endlich hat. Seinem Besitzer verleiht es unsichtbaren Glanz und man zollt ihm einen gewissen Respekt dafür, dass er es erworben hat. Denn es war nicht ganz leicht, an diese allseits geschätzte Begehrlichkeit heranzukommen - damals, als das erste iPhone auf den Markt kam. Bis heute haben weder Name noch Produkt von seinem Glanz etwas eingebüßt, bis heute ist der Wunsch, es zu besitzen, nicht geringer geworden. Mit dem Abitur verhält es sich - bislang noch - genauso. Doch während das iPhone sein Alleinstellungsmerkmal durch ständige Produktverbesserungen aufrecht erhält, droht das Abitur zur billigen Imitation seiner selbst zu verkommen.

Verteilungsromantik

10.03.2013 - Julia Verlinden scheint der neue Shootingstar der Grünen zu werden, zumindest schon mal in Niedersachsen. Die Lüneburgerin hängt nicht nur problemlos langgediente Grüne aus der Region ab, offenbar mühelos schaffte sie jetzt auch den Sprung auf einen der vordersten Listenplätze für die kommende Bundestagswahl. Was aber macht die 34-Jährige so erfolgreich? Für mehr Umwelt und noch weniger Energieverbrauch setzen sich doch auch andere ein?

Freiheit aushalten

04.03.2013 - Dr. Gerhard Scharf wagte sich im Rat weit vor mit seiner Bemerkung, dass die Entfernung von Denkmalen und die Umbenennung von Straßen in letzter Konsequenz wieder beim "Bücherverbrennen" enden könne. Der CDU-Poltiker wird sich der Wahl seiner Worte bewusst gewesen sein, denn nicht nur als Historiker weiß Scharf um die Bedeutung dieses Begriffs. Das Echo darauf in weiten Teilen des Rats war absehbar - und zeigte damit auch, dass Scharf mit seinen Befürchtungen vielleicht gar nicht so sehr daneben gegriffen hat.

Arsen oder Mensa?

19.02.2013 - Es ist ruhig in Alt Garge, verdächtig ruhig. Während in der nicht weit entfernten Hansestadt an der Ilmenau Legionen von Politikern und Demokratieschützern sich an aufmüpfigen Straßenschildern abarbeiten, sieht sich der idyllische Ort an der Elbe einem fast beleidigenden Desinteresse regionaler Politik ausgesetzt. Und das, obwohl die Arsen-Funde von Alt Garge bereits den Weg in die Fernseh-Wohnzimmer des Landes gefunden haben.

Was ist hier eigentlich los?

18.02.2013 - Nun ist es endlich raus: Die rot-grüne Mehrheitsgruppe will die "Gesamtlösung". Man zuckt schon ein wenig zusammen, wenn man diesen Begriff im Kontext der Umbenennung von Straßennamen liest, deren Namensgeber sich angeblich zu großer Nähe zum Nationalsozialismus verdächtig gemacht haben. Abgesehen von der unerträglichen Leichtigkeit, mit der in dieser Stadt kurzerhand Straßennamen geändert und Denkmale verschwinden sollen, fragt man sich inzwischen, ob die Mehrheit des Rates noch zu einer halbwegs nüchternen Lage-Einschätzung fähig ist.

Und was jetzt?

23.01.2013 - Das war absehbar. Kaum liegt das Ergebnis der Bürgerbefragung auf dem Tisch, geht die Streiterei um die Elbbrücke weiter: Die Brücke kommt, rufen die einen und freuen sich über die stattliche Mehrheit von 49,5 Prozent. Keineswegs, sagen die anderen, und verweisen darauf, dass dem ja immerhin 50,5 Prozent andere Stimmen gegenüber stehen. Weit gefehlt, rufen wieder die ersten, darin seien ja nur 28,1 Prozent, die sich gegen das Millionen-Projekt ausgesprochen haben, tatsächlich seien also 71,9 Prozent für die Brücke. Alles Unsinn, sagen wieder die anderen, die Ja-Sager haben ja in Wirklichkeit eigentlich Nein gesagt.

Das kann teuer werden

19.12.2013 - Es war so bequem. Das Land Niedersachsen hatte in den neunziger Jahren alles fein säuberlich aufgelistet und seine Altlastenerkenntnisse inklusive Gefahreneinschätzung an den Landkreis übergeben. Der war froh, dass er nicht nur eine fertige Liste, sondern mit der Müll-Deponie in Alt Garge auch gleich den Hinweis bekam, dass es dort anscheinend doch nicht so gefährlich sei, wie zuvor angenommen, schließlich wurde die Deponie von ursprünglich 93 auf 71 Punkte herabgestuft. Was will man mehr! Und warum sich dann noch die Mühe machen, selber mal nachzuschauen, was denn da so alles im Boden verbuddelt ist.

O du fröhliche

12.12.2012 - Weihnachten steht vor der Tür, Zeit für innere Einkehr und - Geschenke. Doch da ist noch ein "Fest", das sich gern für großzügige Geschenke anbietet: die Landtagswahl am 20. Januar. Rechtzeitig vor beiden Ereignissen hat nun der Landkreis tief in seine Taschen gegriffen und ein ganzes Bündel aus Monats- und Zehnerkarten herausgezogen, mit denen die Elb-geplagten Pendler aus dem Amt Neuhaus frohgestimmt werden sollen. Dass bei ihnen etwas ganz anderes auf dem Wunschzettel steht, nämlich eine Brücke, macht die Sache nicht leichter.

In den Sand gesetzt

05.12.2012 - Zugegeben, die graue und laublose Jahreszeit hinterlässt immer eine Spur Tristesse, doch der Anblick, den der Besucher des neu gestalteten St.-Stephanus-Platzes seit gestern vorfindet, besticht durch gestaltete Trostlosigkeit. Eine gepflasterte Einöde, in die ein paar quadratische, kniehohe Betonkisten für Bäume gesetzt wurden, streckt sich zwischen dem Ökumenischen Gemeindezentrum und den Kleingewerbeläden entlang, um schließlich an der Einmündung der Kurt-Huber-Straße in die Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße im Nichts zu verenden.