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Mitarbeiter-Gesundheit in kleinen Unternehmen

Internationale Leuphana-Konferenz beleuchtet Probleme und Lösungen

Lüneburg, 12.05.2014 - Wie können auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine effiziente betriebliche Gesundheitsförderung organisieren? Das diskutieren europäische Wissenschaftler am 16. und 17. Mai auf der Konferenz "Healthy At Work“ an der Leuphana Universität Lüneburg. Im Fokus stehen dabei Führungskultur und Motivation der Unternehmensleitung. Schirmherrin und Ehrengast der Konferenz ist die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt.

Obgleich gesetzlich geregelt und finanziell unterstützt, ist die Förderung der Mitarbeitergesundheit für die meisten KMU nur ein Randthema. Wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Phänomen gab es bisher nicht. Das Projekt "Gesund im Beruf“ des EU-Regionalentwicklungsprojekts Innovations-Inkubator an der Leuphana hat die Situation der KMU in der Projektregion Nordost-Niedersachsen näher untersucht. Die Ergebnisse präsentiert das Leuphana-Team auf der internationalen Konferenz "Healthy At Work“.

Schon jetzt steht fest: Die Versorgungslücke bei der betrieblichen Gesundheitsförderung von KMU ist groß. Mitarbeiter sind abhängig von den Entscheidungen ihrer Arbeitgeber. Die sind sich einerseits bewusst, dass präventive Angebote notwendig und wirksam sind. Anderseits steht das Tagesgeschäft einer konsequenten Umsetzung entgegen. Als wesentliche Hürde nennen Unternehmer das Fehlen qualifizierter Ansprechpartner und passender Beratungsangebote.

"Unsere Interviews zeigen, dass bei den vielen bestehenden Angeboten unterschiedlicher Institutionen, die spezifischen Belange von KMU nicht ausreichend berücksichtigt werden. Gefragt sind Lotsen, die die Betriebe durch das Gesundheitssystem führen und ihnen Informationen, Schulungen und Beratung anbieten“, sagt die wissenschaftliche Leiterin des Projekts, Prof. Dr. Mirella Cacace.

Zur Konferenz "Healthy At Work“ kommen internationale Forscher nach Lüneburg. Unter ihnen Professorin Ute Latza (Berlin), Professor Stephan Böhm (St. Gallen), Professor Mats Alvesson (Lund, Schweden) und Professor Tom Burns (Oxford, UK). Insgesamt 55 Teilnehmer aus sieben europäischen Ländern werden erwartet. Sie beleuchten die organisatorischen Aspekte betrieblicher Gesundheitsförderung unter europäischer Perspektive und stellen ihre Forschungsergebnisse vor. Die Themen reichen von seelischer Gesundheit über die gesundheitliche Beanspruchung arbeitender Eltern bis hin zu Fragen der wirtschaftlichen Vorteile durch Präventionsangebote.

Schirmherrin Cornelia Rundt besucht das Konferenz-Dinner am Abend des 16. Mai im Hotel Bergström, um sich über den Stand der Forschung zu informieren.