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In den Lehrschwimmbecken wird's wieder wohlig warm

AfD sieht Grüne als Befürworter des Energieverbrauchs

Lüneburg, 21.02.2023 - Ist eine Wassertemperatur von 26 Grad zu kalt? Für die Mehrheit der Kreistagsmitglieder offenbar. Sie beschloss in der jüngsten Kreistagssitzung, die Temperaturen in den Lehrschwimmbecken Oedeme und Bleckede wieder auf 29,1 Grad anzuheben. Dem war ein entsprechender Antrag der SPD vorausgegangen.

Mit der Absenkung der Wassertemperatur auf 26 Grad spare der Landkreis "am falschen Ende", heißt es in dem SPD-Antrag. Anstatt motiviert für das Erstschwimmerabzeichen zu trainieren, würden die Kinder "schon nach kurzer Zeit zitternd am Beckenrand sitzen". Und weiter: "Nicht alle Eltern können sich teure Neoprenanzüge für ihre Kinder leisten. Am Ende entscheidet die finanzielle Situation darüber, ob ein Kind schwimmen lernt oder nicht." Auch den Übungsleitern könne nicht zugemutet werden, "stundenlang bei 26,1 Grad im Wasser auszuharren".

Die AfD hatte sich neben wenigen anderen Kreistagsmitgliedern der Stimme enthalten. AfD-Mitglied Rainer Rodenwald nutzte die Gelegenheit für eine kurze Parade gegen die Grünen: "Es ist interessant festzustellen, dass Sie sich für mehr Energieverbrauch einsetzen." Moritz Meister von den Grünen hatte vor der Abstimmung für die Anhebung der Wassertemperatur geworben. 

Für leichte Heiterkeit sorgte in der Sitzung auch Martin Gödecke (Unabhängige). Der Bleckede bemerkte vorab: "Unsere Kinder sind offenbar härter, wir stimmen dem Antrag aber trotzdem zu." 

Im September 2022 hatte der Kreisausschuss mit Blick auf die drohende Energiekrise beschlossen, die Wassertemperaturen in den Lehrschwimmbecken auf 26 Grad abzusenken und damit Energie zu sparen. Wichtig war allen Beteiligten damals, dass Schulen und Vereine weiterhin ihre Programme anbieten konnten und kein Schwimmbecken geschlossen werden musste.