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Mehr Parkraum statt höhere Gebühren

Junge Union kritisiert geplante Anhebung der Parkgebühren in Lüneburg

Lüneburg, 31.03.2016 - Die Stadtverwaltung in Lüneburg plant höhere Parkgebühren im Innenstadtbereich – und erntet prompt Kritik. Die Junge Union (JU) Lüneburg ist mit der geplanten Anhebung der Parkgebühren um 20 Cent und die Verkürzung der Höchstparkdauer auf eine Stunde alles andere als einverstanden. Das Argument der Stadt, der Parkdruck nehme erheblich zu und der begrenzte Parkraum müsse möglichst vielen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung stehen, akzeptieren die Jung-Politiker nicht. "Das kann nur ein vorgezogener Aprilscherz gewesen sein“, findet der JU-Kreisvorsitzende Steffen Gärtner.

Zweifel hegt Gärtner insbesondere an der Begründung der Stadt. "Die Stadt erhöht die Parkgebühren wohl weniger aufgrund des Parkdrucks, sondern weil sie schlicht Geld braucht. Wenn die Stadt wirklich erst jetzt bemerkt haben sollte, dass es in der Innenstadt einen hohen Parkdruck gibt, dann würde ich mir als Bürger ernsthafte Sorgen machen. Der Parkdruck ist schon seit Langem spürbar und damit kein zwingender Grund für eine Erhöhung ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt. Die Stadt sollte den Bürgern hier reinen Wein einschenken, auch wenn der Kommunalwahlkampf an die Tür klopft“, erklärt Gärtner seine Position.

Auch die Begrenzung der Höchstparkdauer sieht der Kreisvorsitzende kritisch. Sie ist ebenso wie die Erhöhung der Parkgebühr in den Straßen Hinter der Bardowicker Mauer, in der Reitende-Diener-Straße und am Marienplatz geplant. "Allerdings geht die flächendeckende Begrenzung der Höchstparkdauer in diesen Bereichen zu weit. Das sind zu viele Parkplätze. Die meisten Gäste des Kaufhauses Lüneburg wollen nicht durch ein bis zwei Geschäfte hetzen“, sagt Gärtner. Im Blick hat er dabei auch die Schröderstraße, wo die Wirte von Großraumlokalen mit Umsatzeinbußen zu kämpfen haben: "Eine restriktivere Handhabung der Höchstparkdauer würde wohl auch deren Situation verschlechtern“.

Unbestritten dürfte dagegen die verbesserungswürdige Parkplatzsituation in der Innenstadt sein. "Anstatt aber die bestehenden Parkplätze durch eine restriktive Höchstparkdauer für die meisten Menschen faktisch nutzlos zu machen, sollte die Stadt eher überlegen, wie sie allgemein mehr Parkraum schaffen kann“, sagt der Kreisvorsitzende. Gärtner weiter: "Dabei muss Lüneburg ähnliche Wege gehen wie Hamburg oder Kiel, die noch viel stärker auf Parkhäuser setzen. Die Verwaltung könnte prüfen, ob bereits bestehende größere Parkflächen für die Schaffung von Parkhäusern geeignet sind. Mir fällt hierbei der Parkplatz bei den Sülzwiesen ein. Ebenso könnte man über eine Aufstockung bestehender Parkhäuser nachdenken“.