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Der Bürgerrat soll's bringen

Neues Gremium soll Ratschläge zur Zukunft des Glockenhauses geben

Ein zentrales Gebäude der Stadtgeschicht: das Lüneburger Glockenhaus. Foto: LGheuteLüneburg, 03.12.2023 - Für die einen ist es gelebte Partizipation, für die anderen Etikettenschwindel und Aushöhlung der repräsentativen Demokratie. Beim Thema Bürgerrat scheiden sich die Geister. Lüneburg soll trotzdem einen bekommen, vorerst aber nur testweise. Beschäftigen soll er sich in einem ersten Anlauf mit dem Glockenhof. Die Einladungen für das Gremium sind jetzt an 600 ausgeloste Lüneburger versandt worden.

Ziel sei es, Handlungsempfehlungen für die Politik auszusprechen, denn die Mitglieder des Bürgerrats dürfen zwar mitdiskutieren, entscheiden aber dürfen sie nicht. Ob dies klappt und auch die Lüneburger mitziehen, soll nun der Testlauf ergeben. Erstes Thema: das Glockenhaus und dessen künftige Nutzung.

"Nehmen Sie teil und nutzen Sie so die Chance, sich ganz direkt bei wichtigen Entwicklungen in unserer Stadt einzubringen und Entscheidungsprozesse mitzuerleben", ruft Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch die Menschen in der Stadt zur Teilnahme auf. Dafür wurden nun die ersten 600 Lüneburger angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen. Dabei gab es Vorgaben unter anderem zum Geschlecht, Bildungsgrad und Wohnort. Außerdem sollen Experten die Bürgerräte beraten.   

In der Zeit von Februar bis April 2024 sollen sich die Mitglieder des Bürgerrats an etwa drei Wochenenden und an mehreren Abenden treffen, pro Sitzung gibt es eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 35 Euro – und Unterstützung, wenn Hilfe bei Kinderbetreuung oder Pflege benötigt wird. "Unser Ziel ist es, dass eine vielfältige Gruppe an Menschen zusammenkommt, aus möglichst verschiedenen Altersgruppen, Kulturen und Stadtteilen – diese gesellschaftliche Mischung ist das Herzstück von Bürger:innenräten", so Kalisch. 

◼︎ Info-Veranstaltung am 12. Dezember

Jeder eingesetzte Bürgerrat bearbeitet jeweils ein Thema, danach wird das Gremium neu zusammengesetzt und mit einem neuen Thema konfrontiert. Zwei Bürgerräte sind für die Testphase angesetzt, Kosten jeweils 25.000 Euro. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus diesem Testlauf werden anschließend ausgewertet, das Konzept wird gegebenenfalls überarbeitet. Anschließend soll die Politik entscheiden, ob und in welcher Form weitergemacht wird. 

Am Dienstag, 12. Dezember, findet ab 19 Uhr eine Infoveranstaltung zum Testlauf Bürgerrat in der Volkshochschule (Foyer) statt. Interessierte, egal ob ausgelost oder nicht, können sich informieren und Fragenstellen. Wer bereits eine Einladung bekommen und noch Fragen hat, kann sich im Rathaus an Eva Kern wenden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 04131-309-3169.

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