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Notunterkunft mit Hindernissen

Stadt muss Vergabeverfahren für Betreiber der Flüchtlings-Aufnahme im Ilmenau-Center neu aufrollen

In den früheren Möbelmarkt im Ilmenau-Center sollen in Kürze Flüchtlinge einziehen. Foto: LGheuteLüneburg, 14.10.2023 - Die Pannenserie im Lüneburger Rathaus reißt nicht ab. Nach der abgebrochenen Wahl zum Seniorenbeirat, den Problemen bei der Sanierung des Glockenhofs und den Nachbesserungen beim Skater-Park an den Sülzwiesen läuft es auch bei der geplanten Notunterkunft im früheren Möbelmarkt im Ilmenau-Center nicht rund. Grund ist ein Fehler bei der Vergabe für den Betrieb der Notunterkunft.

Hintergrund ist die Rüge eines Bewerbers, der bei der Auswahl für den Betrieb der Notunterkunft von der Hansestadt nicht berücksichtigt wurde, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Aufgrund der Rüge werde die Stadt die Vergabe neu aufrollen.

In einer Sondersitzung am 10. Oktober befasste sich der Verwaltungsausschuss mit dem Thema und stimmte dem Vorschlag der Verwaltung für eine Interimsvergabe für den Betrieb der Notunterkunft zu. Damit soll sichergestellt werden, dass die Unterkunft bezugsbereit ist, wenn sich die Anzahl der Geflüchteten in zeitnaher Zukunft erhöht. Bis dahin soll der Betreiber, der bei der ursprünglichen Vergabe den Zuschlag erhalten hatte und sich als einziger Anbieter für die Interimsvergabe beworben hat, die Notunterkunft für einen Zeitraum von vorerst sechs Monaten betreiben. 

Aktuell stehen nur noch wenige Plätze für Geflüchtete in anderen Einrichtungen zur Verfügung, daher wappnet sich die Stadt mit der Interimsvergabe für den Notfall. Das Problem: Die aktuelle Quote sieht vor, dass in Lüneburg bis März 2024 rund 550 weitere Personen unterzubringen sind. Allerdings sei aus Sicht der Stadtverwaltung davon auszugehen, dass zunächst die umliegenden Kommunen ihrer Aufnahmepflicht nachkommen, die ihre Quote bislang weniger erfüllt haben.

Der Vertrag soll nun unmittelbar beginnen, so dass ein Einzug von Flüchtlingen "zeitnah möglich wäre", so das Rathaus.