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Erlebnis in neuen Sphären

Beim "Pre-Opening" demonstriert die LKH-Arena souverän ihre Stärken, auch wenn noch nicht alles perfekt ist

Die Arena, einen Tag vor der ersten großen öffentlichen Veranstaltung. Foto: LGheuteLüneburg, 09.11.2021 - Wummernde Rhythmen durchfluten die Halle, Bannerwerbung popt ringsum auf, in kühlem Rosa-Blau erhebt sich im Zentrum das angestrahlte Spielfeld, über dem eine gewaltige Deckenkonstruktion ein Gefühl von Star Wars verbreitet – so etwa präsentierte sich heute Nachmittag die fast fertiggestellte "LKH Arena", die schon morgen ihren ersten Test bestehen muss. Zum "Pre-Opening" vor dem großen Tag hatte heute der Landkreis die Lüneburger Presse geladen.

"Wir können starten, die Genehmigung liegt vor", verkündete ein sichtlich froh gestimmter Klaus Hoppe, neuer und erster Betreiber der LKH Arena, in der morgen die Volleyballer ihren erstes Heimspiel gewinnen wollen. "Alle haben sich richtig ins Zeug gelegt und nochmal richtig viel Fahrt reingebracht, damit der Termin auch steht", sagt Hoppe, und man spürt die Erleichterung, es endlich geschafft zu haben, dass es nun wirklich losgehen kann nach all den Problemen.

Mit dabei ist auch Sigrid Vossers, Kreisrätin des Landkreises Lüneburg und Geschäftsführerin der eigens für die Arena gegründeten Gesellschaft. Beide empfangen die Pressevertreter draußen vor der Halle, wo gerade die Arena-Lettern über dem Hauptportal der Veranstaltungshalle angebracht werden.

Und dann geht es hinein. Zunächst ins eher bescheiden wirkende Foyer, das aber auch nicht für einen längeren Aufenthalt bestimmt ist. Stattdessen locken zwei etwas breitere Treppen ins höher gelegene Stockwerk, das zu den Sitzplätzen führt und dann endlich auch den Blick auf die imposante Halle frei gibt. Erst jetzt werden die beeindruckenden Dimensionen erfahrbar, die das Gebäude von außen auch nicht annähernd zu vermitteln vermag. Innehalten und schauen.

3.500 Gäste können in der Halle Platz finden, sagt Vossers, Sitz- und Stehplätze zusammengezählt. Wieviel Sitzplätze es gibt? Eine klare Antwort bleibt aus, stattdessen eine Erklärung, dass die ebenerdigen Sitzreihen bei Bedarf eingefahren werden können und die Halle damit auch für Veranstaltungen geeignet ist, bei denen das Publikum lieber aufrecht mitmachen als artig sitzen möchte. 

Damit dabei der gestern erst gelieferte und heute ausgebrachte Sportboden nicht leidet, wird er natürlich geschützt – die VfLler * werden es dem Lüneburger Publikum danken.

Apropos Schutz: Natürlich sei an alles gedacht, auch für morgen, auch wenn da noch nicht alles so perfekt ist, wie es mal sein soll. Und man ahnte schon das Wort "Brandschutz" und "Notbeleuchtung", das dann auch nicht mehr lange auf sich warten ließ. Immer noch fehlten Teile, Vossers sprach von Lieferschwierigkeiten und Chips. Doch für morgen, das konnte Hoppe garantieren, sei natürlich auch der Brandschutz gesichert, jetzt allerdings noch manuell. Dass auch die Fahrstühle noch nicht gleiten, sei auch kein Problem, für den einzigen Rollstuhlfahrer, der sich für das morgige Spiel angemeldet hat, habe man eine Lösung gefunden.

Und dann gab es noch einen Rundgang zu den – noch nicht einsatzbereiten – VIP-Bereichen, die deshalb Bereiche seien, weil man sich von dem bisherigen Prinzip der kleineren VIP-Lounges verabschiedet habe. "Die Geschäftspartner suchen den Austausch und wollen nicht isoliert in ihrer Lounge bleiben", erklärte Hoppe.

Anders als in Fußballstadien soll an den zahlreichen Catering-Stellen, die nah am Publikum noch entstehen sollen, sogar Alkohol ausgeschenkt werden. Der Stimmung im Saal wird das sicher keinen Abbruch tun, doch ist das auch wirklich political correct? Hoppe hat damit zum Glück kein Problem. Ohnehin rechnet er mit Ausfällen wie im Fußball nicht, "hier fällt keiner aus der Rolle, und wenn, dann höchstens ich".

Das Stichwort Stimmung nutzt der Arena-Betreiber, um zu zeigen, was er seinen Gästen künftig zu bieten hat. "Was wollen Sie hören", fragt er und lässt dann den gewünschten Titel so über die Saal-Anlage erschallen, dass man meinen möchte, die Party sei schon im Gange. Die Akustik der Halle ist absolut beeindruckend. Wer hier demnächst auftritt und zuhört, wird begeistert sein.

Doch bis dahin dauert es noch. Denn schon am kommenden Donnerstag werde hier wieder Baustelle sein, wie Vossers mitteilt. Die komplette Abnahme der Halle soll dann in der ersten Dezember-Hälfte stattfinden, "aber da wollen wir uns wegen der Lieferschwierigkeiten noch gar nicht so genau festlegen" – gut so.

Somit bleibt es vorerst beim 14. Januar als dem Termin, an dem die Arena offiziell in Betrieb genommen werden soll. Mit allem Drum und Dran. 

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 Korrektur: Natürlich sind es die SVG- und nicht VfL-Spieler!