header

Mehr Zukunft durch nachhaltige Verwaltung?

Leuphana-Projekt untersucht Bedeutung von Nachhaltigkeit für Kommunen

Hansestadt, 26.05.2012 - Für Wirtschaftsunternehmen ist das Thema Nachhaltigkeit längst zu einer festen Größe geworden. Ob und wie es für die Arbeit kommunaler Verwaltungen künftig eine Rolle spielen wird, damit beschäftigt sich jetzt ein Projekt der Leuphana Universität Lüneburg. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das auf drei Jahre angelegte Vorhaben mit 230.000 Euro.

Ein Forschungsteam um die Professoren Harald Heinrichs und Daniel Lang von der Leuphana wird in Kooperation mit den Städten Lüneburg und Freiburg (Breisgau) untersuchen, wie der Aspekt Nachhaltigkeit strukturell besser in die Arbeit der Stadtverwaltungen integriert werden kann. "Unser Projekt zielt darauf ab", so Professor Heinrichs, "praxistaugliche Ansätze zur integrativen Nachhaltigkeitssteuerung zu entwickeln." Die sollen dann probeweise auf das Haushaltswesen und das kommunale Energiemanagement angewendet werden. Ein weiterer Projektpartner ist das Berliner Institut für den öffentlichen Sektor, das von KPMG gefördert wird und seine spezifische Expertise zu öffentlichen Finanzen und Managementsystemen einbringt.

Städte und Gemeinden stehen vor großen Aufgaben: Die öffentlichen Haushalte sind verschuldet, der demographische Wandel stellt neue Anforderungen an die kommunale Planung, die Energiewende muss auf lokaler Ebene unterstützt werden. Gesucht werden langfristig orientierte Lösungen. Dazu zählen etwa die Förderung erneuerbarer Energien auch durch die Kommunen oder eine - nachhaltige - Finanzwirtschaft, die sich daran orientiert, ohne neue Kredite auszukommen und Schulden zurückzuzahlen. Beides muss miteinander in Einklang gebracht werden. Dafür braucht es ein ressortübergreifendes Management.

Der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, verspricht sich viel von dem neuen Projekt: "Das Vorhaben ist wegweisend für die Entwicklung einer integrativen Nachhaltigkeitssteuerung für die kommunale Praxis. Ich erhoffe mir, dass die Erfahrungen und Ergebnisse eine weite Verbreitung in deutschen Städten und Gemeinden finden."