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Mädge will Flugverbot über Lüneburg

Lüneburgs OB sieht Luftfahrtbehörde in der Pflicht – Abgeordneter Pols nennt Forderung "populistisch"

Der Flugplatz in Lüneburg - im Bild der Tower - ist nach dem Absturz eines Segelfliegers stark in die Kritik geraten. Foto: LGheuteLüneburg, 23.07.2019 - Nach der Kollision zweier Segelflieger am vergangenen Sonntag über dem Lüneburger Stadtteil Moorfeld fordert Oberbürgermeister Ulrich Mädge ein schnelles Verbot des Flugbetriebes am Flugplatz Lüneburg. "Der Unfall zeigt, dass wir mit unserer Entscheidung richtig liegen, dass wegen der Gefahr für die Menschen, die in den Wohngebieten im Osten Lüneburgs leben, der Flugplatz so schnell wie möglich geschlossen werden muss", sagt Mädge. Er will die Luftfahrtbehörde auffordern, keinen Flugbetreib von Segelfliegern oder Motorsportflugzeugen über dem bewohnten Stadtgebiet mehr zuzulassen "und das möglichst mit sofortiger Wirkung". 

Wie berichtet, war eines der Segelflugzeuge nach der Kollision in den Garten eines Anwohners in der Gerhart-Hauptmann-Straße gestürzt, der Pilot kam nach dem rettenden Fallschirmsprung schwerverletzt ins Krankenhaus. Der Pilot des zweiten Flugzeuges konnte nach dem Zusammenstoß auf dem Flugplatz notlanden.

Die Forderung des Oberbürgermeisters stieß bei dem Lüneburger CDU-Bundestagsabgeordneten Eckhard Pols auf Kritik. "Die Kollision hätte genauso passieren können, wenn die Segelflieger von den Flugplätzen Uelzen, Lüchow oder Uetersen gestartet wären." Ein "ursächlicher Zusammenhang" mit dem Flugplatz Lüneburg bestehe nicht. "Hier gleich von einer, sogar vorzeitigen, Schließung des Flugplatzes zu sprechen, ist populistisch und wird der Sache nicht gerecht."