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Willy Brandt privat

Lesung im Ostpreußischen Landesmuseum

Lüneburg, 09.05.2013 - Viele glauben, Willy Brandt zu kennen: den ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und Träger des Friedensnobelpreises. Aber da gab es auch eine andere Seite, von der nur Wenige etwas wissen: Brandt der Privatmann, Brandt der Ehemann und Vater. Im Rahmen einer Lesung wird Lars Brandt, zweiter von drei Söhnen des berühmten Politikers, am 15. Mai im Ostpreußischen Landesmuseum Erinnerungen an seinen Vater vortragen.

Brandt erzählt in seinem Buch "Andenken", was er in seinem Vater sieht: "Hätte man diesen Menschen von seinen Widersprüchen befreien wollen, wäre wenig von ihm übrig geblieben."

In der Ankündigung zur Veranstaltung heißt es: Unverwechselbar, persönlich und von großer Zuneigung getragen ist dieses Buch, das sich von allem unterscheidet, was über Willy Brandt geschrieben wurde. Hier geht es nicht um Politik oder Biographie, sondern um das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Ausgehend von einzelnen Momenten - Kindheitserinnerungen an das Berlin des Bürgermeisters Brandt, das gemeinsame Angeln, die Atmosphäre in der Kanzlervilla in Bonn, bis hin zum letzten Besuch am Krankenbett - beschreibt der Autor ein Terrain, das nur er allein kennt.

Absurdes wird nicht ausgespart, aber nichts wird zur Anekdote vereinfacht, wenn Willy Brandt Fischsuppe für Herbert Wehner kocht oder der Sohn des rumänischen Diktators auf Staatsbesuch damit angibt, wie viele Bären er gerade erlegt hat. Man folgt Lars Brandt, und zuweilen vergisst man, wie berühmt dieser Vater gewesen ist, den man hier in seinen privatesten Augenblicken sieht.

In seinem persönlichen Andenken, mit genauer, knapper und einfühlsamer Sprache erzählt, zeigt Lars Brandt den widersprüchlichen Menschen mit der großen Überzeugungskraft. Lars Brandt, 1951 in Berlin geboren, lebt heute als Autor, Filmemacher und freier Künstler in Bonn.

Die Veranstaltung findet am 15. Mai um 19 Uhr im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg statt. Eintritt 5 Euro, Schüler und Studenten zahlen 3 Euro.