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Jüdisches Museum Frankfurt erhält Leuphana-Gedenkpreis

Lüneburg, 25.01.2013 - Der Hosenfeld/Szpilman-Gedenkpreis der Leuphana Universität Lüneburg geht in diesem Jahr an das Jüdische Museum Frankfurt am Main. Er ist der Ausstellung „Gegen den Strom“ gewidmet. Sie beschäftigt sich mit Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgten Juden halfen. Der Preis erinnert an den Lehrer und Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld und den Pianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman.

Hosenfeld hatte Szpilman 1944 im Warschauer Ghetto kennengelernt. Er rettete ihn vor dem Vernichtungslager Treblinka und damit vor dem sicheren Tod. Der polnisch-französische Regisseur Roman Polanski verfilmte diese authentische Geschichte in dem Holocaust-Drama „Der Pianist“. Der Preis wird am 27. Januar 2013 vergeben, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Er ist mit 2.500 Euro dotiert.

Erstmalig wird mit dem Hosenfeld/Szpilman-Gedenkpreis ein Museum ausgezeichnet. Die im vergangenen Jahr gezeigte Ausstel­lung „Gegen den Strom“ beruht auf intensiver historischer Recherche, unter an­derem zu den Deportationen von Juden aus Hessen. Sie reiht sich ein in eine Folge von Ausstellungen, die sich dem Leben unter dem Terror der Nazi-Diktatur widmet und zeigt Beispiele solidarischen Verhaltens mit verfolgten Juden. Das Spektrum reicht von Hilfe bei der Emigration über die Versorgung mit Lebensmitteln bis hin zu Rettungen aus der Massendeportation. Ein pädagogisches Begleitprogramm zur Ausstellung wen­det sich an Schülerinnen und Schüler.

Das Projekt überzeugte die neunköpfige Jury der Leuphana Universität Lüneburg, weil es auf eindrucksvolle Weise ethisch-praktisches Widerstandshandeln dokumentiere. Mit der Auszeichnung werden auch die der Ausstellung zugrundeliegende Forschungsleistung und die pädagogische Wirkung des Projekts gewürdigt.