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"Wir alle haben uns in Lüneburg verliebt!"

Bunt und fröhlich endet der 32. Internationale Hansetag in Lüneburg

Hansestadt, 01.07.2012 - Genauso farbenfroh und fröhlich, wie der 32. Internationale Hansetag am Donnerstag begann, endete er heute Nachmittag in Lüneburg. Auf dem prall gefüllten Platz Am Sande übergaben Oberbürgermeister Ulrich Mädge und der Vormann der Hanse, Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe, die Hanseflagge an den Oberbürgermeister Stadt Herford, Bruno Wollbrink.

Die Stadt in Nordrhein-Westfalen wird im kommenden Jahr die 33. Internationalen Hansetage ausrichten.Freude über die gelungene Veranstaltung, aber auch ein wenig Wehmut klangen mit bei den Abschiedsworten von Oberbürgermeister Ulrich Mädge, der vor den vielen tausend Anwesenden den 109 teilnehmenden Hansestädten, den Besuchern und Gästen aus vielen europäischen Ländern und den Mitarbeitern und Organisatoren für ein fröhliches und harmonisches Fest dankte.

Auch Hanse-Vormann Bernd Saxe lobte Organisation und Veranstaltungskonzept der Stadt, und er sprach vermutlich im Sinne der meisten Teilnehmer und Besucher, als er sagte: "Wir alle haben uns in Lüneburg verliebt!"

Dem konnte sich auch Oberbürgermeister Bruno Wollbrink anschließen, der zugleich deutlich machte, dass seine Stadt sich mächtig anstrengen müsse, um mit Lüneburg gleichziehen zu können: "Lüneburg hat die Messlatte sehr hoch gelegt."

Vier Tage lang war Lüneburg Mittelpunkt der hansischen Städte und kultureller Anziehungspunkt vieler Menschen aus Deutschland und den europäischen Nachbarstaaten. "Netzwerk Hanse - Verbindungen leben" lautete das Motto, das aus Sicht vermutlich der meisten Gäste und Besucher aufgegangen ist.

Dass es noch einmal 600 Jahre dauern wird, bis Lüneburg erneut einen Hansetag ausrichten darf, ist wohl nicht zu befürchten. Vorsorglich hat Oberbürgermeister Mädge das Interesse der Stadt  an der Ausrichtung des 57. Hansetags der Neuzeit angemeldet, der im Jahr 2037 stattfinden wird. Ein früherer Termin ist aufgrund der langen Warteschlange zumindest nicht möglich.

|| Erste Hansetag-Bilanz ||

Auf der heutigen Abschluss-Pressekonferenz zogen Oberbürgermeister Mädge und Polizei-Einsatzleiter Roland Brauer ein erstes positives Fazit. Nach Einschätzung der Stadt waren rund 200.000 Besucher zum Hansetag gekommen, mit denen die Stadt auch im Vorfeld gerechnet hatte. Auch der heftige Sturmregen am Freitag, an dem die Stadt zwischen 30.000 und 40.000 Besucher zählte, habe nicht wesentlich zu einer Einschränkung beigetragen, sagte Mädge. Allein gestern seien rund 80.000 Besucher nach Lüneburg gekommen, eine ähnliche Größenordnung setzte Mädge auch für den heutigen Abschlusstag an.

Mit 109 teilnehmenden Städten sei der Hansetag in Lüneburg zudem der bisher größte gewesen, teilte der Oberbürgermeister mit leichtem Stolz mit. Das Veranstaltungskonzept sei aufgegangen. Mit den acht Bühnen habe man die Besucher durch die Stadt führen und dadurch freie Räume schaffen können. Ob wirklich so viele Bühnen erforderlich gewesen seien, ließ Mädge offen, der versprach, darüber erneut nachzudenken, wenn der nächste Hansetag anstehe. Seitens der Hanse-Organisatoren sei zumindest Interesse an dem Lüneburger Veranstaltungskonzept geäußert worden, so Mädge.

Deutlich mehr Besucher als erwartet hätten auf den Pkw verzichtet und seien mit öffentlichen Verkehrsmitteln gekommen, viele Lüneburger seien aufs Fahrrad umgestiegen. Mit 130 Prozent Auslastung seien am gestrigen Spitzentag einige Metronomzüge sogar übervoll gewesen. "Hier hat sich das Freiräumen des Bahnhofsvorplatzes ausgezahlt", sagte Mädge. Von den 7.300 zur Verfügung gestellten Parkplätzen seien nur rund 1500 Plätze in Anspruch genommen worden.

Auch Roland Brauer, Einsatzleiter der Polizei, war rundum zufrieden, das Sicherheitskonzept habe voll gegriffen. "Es war ein wunderbar friedliches Fest mit deutlich weniger Problemen als bei den jährlichen Stadtfesten", sagte Brauer, der die friedliche Atmosphäre auf das Hansetag-Publikum zurückführte. Insgesamt gab es etwa 80 Einsätze der Rettungsdienste, 15 Besucher mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wobei aber auch hier keine wirklich bedrohliche Situation bestanden habe.

|| Stadt profitiert ||

Rund 1, 2 Millionen Euro hat die Ausrichtung des Hansetags gekostet. 600.000 Euro zahlt die Stadt, der gleiche Betrag kommt noch einmal von Sponsoren. "Die durch den Hansetag ausgelöste Wertschöpfung ist aber um ein Vielfaches höher als die eingesetzten Mittel", sagte Mädge und verwies auf die etwa 2000 Übernachtungen während des Hansetags. Auch wenn nicht alles zurück in die Stadtkasse fließe, bleibe das Geld doch vornehmlich in der Stadt. Und mit Blick auf die zuvor geführte Diskussion mit Lüneburger Wirten um ausreichende Plätze im Außenbereich bemerkte Mädge: "Einige Wirte hätten das Problem, Waren nachordern zu können."

Der Hansetag in Lüneburg habe nach Auffassung des Oberbürgermeisters auch für Nachhaltigkeit gesorgt. So sei der Bekanntheitsgrad der Hansestadt gestiegen und von dem wirtschaftlichen Erfolg profitiere die Stadt insgesamt.