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Die Rettung Hamburgs in Lüneburg 1945

Eine Ausstellung über Hamburgs Kapitulation am 3. Mai 1945 in Häcklingen

Hansestadt, 27.06.2012 - Vom 25. Juni bis 6. Juli findet in der Handwerkskammer Lüneburg die Ausstellung "Der Zerstörung entronnen. Die Rettung der Hansestadt Hamburg fand am 3. Mai 1945 in Lüneburg-Häcklingen" statt. Kammerpräsident Rolf Schneider eröffnete die Ausstellung am Montag im Großen Saal des Lüneburger Kammergebäudes in der Friedenstraße.

Die Ausstellung, die vom Verein "Lüneburg Capitulation May 4th 1945. Dokumentationszentrum Waldhaus Häcklingen e.V.“ mit Unterstützung des NDR und der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade präsentiert wird, beschäftigt sich mit einem der bedeutsamsten und dramatischsten Vorgänge der Zeitgeschichte. Denn am 3. Mai 1945 kam es im Waldhaus Häcklingen ("Möllering-Villa") zu einer entscheidenden Zusammenkunft von deutschen und britischen Offizieren, die dort nach kurzer Verhandlung die Kapitulationsurkunde Hamburgs unterschrieben. Schon am Nachmittag desselben Tages war der Weg für die britischen Truppen nach Hamburg frei. Die ersten Schritte zum Frieden waren getan. Vor allem blieb Hamburg ein zerstörerischer Endkampf, den kurz zuvor die Hansestadt Bremen erleiden musste, erspart.

In der Ausstellung werden bisher unveröffentlichte Bilder sowie Ton- und Filmdokumente gezeigt, die für das Geschehen im Waldhaus Häcklingen und das Kriegsende in Norddeutschland von maßgeblicher Bedeutung waren. Neben zeitgenössischen in- und ausländischen Zeitungen werden den Besuchern auch Rundfunkaufnahmen des "Reichssenders Hamburg" und des "Radio Hamburg" aus den Tagen vor und nach dem friedlichen Einzug der britischen Streitkräfte in Hamburg präsentiert. Originale Aufnahme- und Wiedergabegeräte liefern einen kleinen Einblick in die Ausstattung der damaligen Rundfunksender. Da die Rettung des Hamburger Rundfunkgebäudes in der Rothenbaumchaussee ein wichtiger Teil der Kapitulationsvereinbarung im Waldhaus Häcklingen war, widmet sich die Ausstellung auch diesem Thema.

In seiner Begrüßung machte Kammerpräsident Schneider deutlich, dass sich der Große Saal der Handwerkskammer auch deshalb für die Eröffnung der Ausstellung eigne, weil sich in diesem Saal nur wenige Tage nach der Kapitulation Hamburgs, nämlich am 6. Mai 1945, wiederum hochrangige britische und deutsche Offiziere trafen, um die praktische Umsetzung der Kapitulation sämtlicher deutscher Land- und Seestreitkräfte in Norddeutschland, Dänemark und den Niederlanden zu verhandeln. Diese Teilkapitulation war am 4. Mai 1945 auf dem Timeloberg bei Deutsch Evern vollzogen worden. "Diese Zusammenhänge belegen", so Schneider, "dass auch in diesem Saal Weltgeschichte stattgefunden hat und von ihm Frieden ausgegangen ist".

Die Ausstellung ist in der Zeit vom 25. Juni bis zum 6. Juli im Gebäude der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, Friedensstraße 6, Kleiner Saal, 1. Stock, von Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr und Freitag von 8 bis 15 Uhr zu besichtigen. Kurze Vorträge werden abwechselnd auf Deutsch und Englisch gehalten.