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Eine Sau für Glück und Geschichte

In der Bäckerstraße erinnert jetzt eine Bronze-Skulptur an Lüneburgs früheren Reichtum

Das Berühren der Schnauze soll Glück bringen. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Lennart Maack (Round Table) probierten es gleich einmal aus. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 08.07.2023 - Ob es sich tatsächlich so zugetragen hat, ist bei Sagen ja stets fraglich. Die Geschichte der Lüneburger Wildsau, der die Stadt ihren Reichtum verdanken soll, ist auf jeden Fall aber nett. Nun wurde ihr mit einer naturgetreuen Wildsau-Nachbildung ein bronzenes Andenken geschaffen. Gestern wurde die Skulptur an ihrem künftigen Standort in der Großen Bäckerstraße feierlich der Öffentlichkeit übergeben.

160 Zentimeter lang, 40 breit, 90 hoch und rund 100 Kilogramm schwer ist die bronzene Salzsau, die von nun an ein neues "Wahrzeichen" von Lüneburg werden kann und Jung und Alt in der vielbesuchten Einkaufsmeile beglücken soll. Gestiftet hat sie der "Round Table 70 Lüneburg" anlässlich seines 50-jährigen Bestehens mit Unterstützung von "Old Table Lüneburg". 

"Ich freue mich sehr, dass wir dank Ihrer großzügigen Spende nun ein neues Wahrzeichen aus Bronze in der Stadt haben", sagte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch bei der Enthüllung der Skulptur. "Diese Figur erinnert an die Sau, die einst der Stadt den Reichtum brachte – auf dass sie uns diesen weiter bringt und allen, die sie berühren, viel Glück."

Nachempfunden ist die Bronze-Sau in ihrem Aussehen den Kunststoff-Schweinen, die im Jahr 2000 im Rahmen einer Kunstaktion die Lüneburger Innenstadt bevölkerten. "Bei dieser erfolgreichen Kunstaktion der Lüneburg Marketing hat sich gezeigt, dass die Salzsau bei der Bevölkerung gut ankommt", erklärt Lennart Maack, einer der Organisatoren aus den Reihen der Tabler, die Idee zu der neuen Sau. "Wir sind überzeugt: So eine sympathische Figur hat uns in Lüneburg gefehlt. Die Salzsau bietet tolle Möglichkeiten für die Stadtführer:innen, um die Geschichte Lüneburgs noch anschaulicher zu erzählen."

Angeblich, so jedenfalls die Sage, soll ein Jäger sich über das weißliche Borstenfell einer Wildsau gewundert haben. Er solgte dem Tier und konnte beobachten, wie es sich in einer Wasserfläche suhlte. An den wieder trockenen Borsten hatten sich Salzkristalle anschließend abgelagert, die zu der Färbung führten. Auf diese Weise war der Jäger auf die Solequelle gestoßen, die der Stadt dann jahrhundertelangen Reichtum bescherte.

Der Standort der Bronze-Sau wurde in Absprache mit dem Bau-, Denkmal- und Ordnungsamt gewählt. "Die Blickrichtung des Tieres geht Richtung Rathaus, weil dort auch der historische Knochen der Salzsau hängt", erklärt Uta Hesebeck, städtische Fachbereichsleiterin für Tiefbau und Grün. Eine Info-Tafel an der nebenstehenden Straßenlaterne gibt Auskunft über die Lüneburger Sage und das Geschenk des Round Table.

◼︎ Infos zum Round Table 70 Lüneburg

Der Round Table 70 in Lüneburg feierte im vergangenen Jahr sein 50-jähriges Bestehen und nahm dies unter seinen damaligen Präsidenten Felix Mölders und Christian Liese zum Anlass für die Initiative "Salzsau für Lüneburg". "In den 50 Jahren haben wir in und um Lüneburg zahlreiche fantastische Projekte unterstützen können. Nicht zuletzt durch die tatkräftige Unterstützung der Lüneburger Stadt und Bürger – dafür wollten wir uns mit einem denkwürdigen Symbol bedanken", so Liese. Seit 1972 engagiert sich Round Table als Service-Club ehrenamtlich in und um Lüneburg bei unzähligen Serviceprojekten und sozialen Aktivitäten.