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Frachter drohte zu sinken

Großeinsatz am Elbe-Seitenkanal – Schiff hatte gefährliche Schieflage

Drohte zu sinken: das mit Kohle beladene Binnenschiff "Nasenbär". Foto: FF ScharnebeckScharnebeck, 04.05.2023 - Kritische Stunden gab es gestern Nachmittag auf einem Binnenschiff, das im Unteren Vorhafen des Schiffshebewerks Scharnebeck festgemacht hatte. Das Schiff war in bedrohliche Schieflage geraten und drohte zunehmend Wasser aufzunehmen. Wasserschutzpolizei, Feuerwehr, Wasserschifffahrtsamt und zusätzliche Firmen waren im Einsatz.

Bis in die späten Abendstunden wurde gearbeitet, um ein Sinken des mit 1.300 Tonnen Kohle beladenen Schiffes zu verhindern. Der Frachter wies zunächst Krängung nach Backbord auf, die sich aber zunehmend verstärkte und auch schon das seitliche Gangbord überspülte. Wasser drang daraufhin auch in die Ballasttanks ein, die von Feuerwehrkräften leergepumpt wurden. Wie die Feuerwehr Scharnebeck berichtet, hatte zuvor der Kapitän und die Besatzung versucht, mit Schaufeln die Kohle zu verlagern.

Nachdem die Feuerwehr wieder abgerückt war, kränkte das Schiff aus derzeit noch unbekannter Ursache dann nach Steuerbord, woraufhin auch dort das Gangbord überspült wurde. Die Einsatzkräfte entschlossen sich dieses Mal, neben dem Abpumpen einen Teil der Ladung mit einem Bagger
zu entnehmen. Gut 90 Tonnen Kohle wurden mit Lastwagen abtransportiert.

Heute Vormittag nahm ein Gutachter das Schiff in Augenschein und gab es für die weitere Fahrt bis zum Abladeort in Salzgitter frei. Dort sollen dann weitere Untersuchungen zur Ursache erfolgen. Schäden oder Leckagen waren laut Polizei nicht festgestellt worden.