31.05.2025 - Wie schwer es ist, eine Stadt nicht abrutschen zu lassen, erfahren gerade die Lüneburger Stadtverantwortlichen. Nicht nur, weil die Leerstände in den Top-Einkaufslagen, also dort, wo Lüneburger Geschäftsleute bislang immer bestes Geld verdienen konnten, von Quartal zu Quartal weiter wachsen – nein, viel schlimmer: Inzwischen macht sich ein weitaus größeres Problem in der Innenstadt breit, das des gesellschaftlichen Untergangs. Ihre Protagonisten: Trinker, Penner und Junkies und, man muss es so sagen, die Lüneburger Politik.
Kommentar
26.05.2025 - Respekt! Diese Bewertung scheint angebracht angesichts der Aufgabe, der sich die Lüneburger Stadtverwaltung von heute an stellen will. Denn nichts Geringeres als die Lösung der bundesweiten Wohnraumkrise hat sich das Rathaus auf die Fahnen geschrieben. So viel Engagement ist überaus lobenswert. Doch Fragen sind angebracht. Nicht nur danach, warum die Verwaltung, die Bauanträge ja jetzt schon nicht in der gebührenden Frist bearbeiten kann, sich nun auch noch eine zusätzliche Last aufbürdet. Die Antwort darauf könnte im kommenden Jahr liegen.
18.05.2025 - Die Alarmzeichen für die wirtschaftliche Situation in der Region mehren sich. Waren es bislang vor allem die zunehmenden Leerstände in Lüneburgs Innenstadt-Geschäften, die – zumindest bei den wirtschaftsnahen Fraktionen im Rat der Stadt – die Sorgenfalten um die Zukunft der Stadt auf die Stirn trieben, kommen die Einschläge nun auf breiterer Front näher. So musste kürzlich das Eisenwerk dichtmachen, auch Witte in Barskamp, bis vor kurzem noch unvorstellbar, meldete Insolvenz an, bei Panasonic wird Personal und Arbeitszeit reduziert, um nur Beispiele zu nennen. Die jetzt vorgelegte IHKLW-Umfrage mag in diesem Konzert leise klingen, unterschätzen aber sollte man sie nicht.
08.05.2025 - Wer Dirk Neumann kennt oder ihn mal im Rat der Stadt erlebt hat, weiß: Ein perfider Demagoge und Hetzer gegen alles, was Linken und Grünen heilig ist, ist er nicht. Im Gegenteil, Neumann fällt eher durch Bescheidenheit, die schon fast an Schüchternheit grenzt, als durch Draufgängertum und billige Rhetorik auf. Seine Reden und Wortbeiträge im Rat mögen dem einen oder anderen nicht gefallen, doch sie sind stets an der Sache orientiert und liefern nicht selten wertvolle Erkenntnisse. Ihn jetzt in die rechtsextremistische Ecke zur rücken, wie es die "LZ" mit ihrem Artikel geschafft hat, nur weil der Verfassungsschutz unbegründeten Verdacht gegenüber der AfD geäußert hat, ist mehr als gemein.
29.04.2025 - Eines muss man Claudia Kalisch lassen: Sie schafft es immer wieder, mit unerwarteten Ankündigungen und Äußerungen für Aufmerksamkeit zu sorgen. Aktuell ist es wieder eine Personalie, die aufhorchen lässt. Sie holt den langjährigen CDU-Politiker Eckhard Pols ins Rathaus, was schon deshalb überrascht, weil Pols als Stadtratsmitglied Kalisch gern mal Paroli bietet. Warum also nun ausgerechnet der CDU-Mann für das Amt des Wirtschaftslotsen? Eine Erklärung könnten die Kommunal- und Oberbürgermeisterwahlen im kommenden Jahr sein.
07.04.2025 - Macht- und hilflos – so wirken nicht nur die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung angesichts der zunehmenden Leerstände in Lüneburg, so wirken auch deren Vorschläge und Konzepte gegen den anhaltenden Attraktivitätsverlust der Lüneburger Innenstadt. Verzweifelt bemüht man sich seit Jahren, den drohenden Kaufkraftverlust durch allerlei billige Aktionen zu stoppen, am liebsten mit Bier-, Bratwurst- und Mitgrölveranstaltungen wie dem Stadtfest. Das lockt zwar kurzfristig einige Tausend Trinkfreudige an, hebt aber nicht das Image der Stadt, die durchaus anderes zu bieten hat.
22.03.2025 - Mit dem Bürgerwillen ist das so eine Sache. Zwar bekunden nahezu alle Politiker stets, ganz bürgernah sein zu wollen, jeden mitzunehmen und bloß nicht über die Köpfe des Souveräns hinwegzuregieren. Doch wenn es ernst wird, kommt es doch meist so, wie es in den Parteizentralen und Fraktionssitzungen beschlossen wurde. Und wenn sich dann noch eine parlamentarische Mehrheit findet, ist die Sache perfekt. So geschehen jetzt bei der Umbenennung der Hindenburgstraße. Ärgerlich nur, wenn zuvor noch eine Umfrage mit gegenteiligem Ergebnis gestartet wurde.
16.02.2025 - Dürfen Vertreter der Kirche sich heute mit mehr oder weniger eindeutiger Wahlempfehlung in den laufenden Bundestagswahlkampf einmischen? Als Privatpersonen natürlich, das Recht steht schließlich jedem zu. Als Institution Kirche allerdings nicht, das ist nicht ihre Aufgabe. Dass sie es 1933 nicht getan hat, kann auch keine Begründung dafür sein, es heute tun zu müssen. In Zeiten eines aufgeklärten Bürgertums und allgegenwärtiger Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten braucht es keine Empfehlung von der Kanzel, wo man sein Kreuz zu setzen hat.
07.02.2025 - Ups, das ging ja dann doch plötzlich fix! Zwölf Monate Haft ohne Bewährung, verhängt für einen Westafrikaner ohne Aufenthaltserlaubnis, weil er in den letzten Wochen mehrfach die Zeche in Lüneburger Restaurants prellte und dann auch noch eine Frau verprügelte. Was normalerweise eher zu einer Randnotiz in den gängigen Medien taugt, ist plötzlich ein bundesweit beachtetes Thema. Zufall? Nein, Wahlkampf. Dem konnte sich auch Lüneburgs Oberbürgermeisterin nicht entziehen.
05.02.2025 - Was aktuell in Lüneburg läuft, ist für viele nicht mehr nachvollziehbar. Dass ein Ausreisepflichtiger wochenlang täglich mehrfach Straftaten in der Stadt verüben kann, ohne mit Konsequenzen der Strafverfolgungsbehörden rechnen zu müssen, macht die Menschen sprachlos und wütend. Die überquellenden Kommentare in den Sozialen Medien sind voll davon. Dass die Behörden aber offenkundig nicht einmal wissen, welch' "tickende Zeitbomben" hier frei herumlaufen, verwundert inzwischen kaum noch. An "Behördenversagen" scheint man sich schon gewöhnt zu haben. Die Ausländerbehörde trifft dieser Vorwurf allerdings weniger. In den Blick des Versagens gerät eine ganz andere Behörde.