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Kommentar

Pseudo-Politik

22.03.2025 - Mit dem Bürgerwillen ist das so eine Sache. Zwar bekunden nahezu alle Politiker stets, ganz bürgernah sein zu wollen, jeden mitzunehmen und bloß nicht über die Köpfe des Souveräns hinwegzuregieren. Doch wenn es ernst wird, kommt es doch meist so, wie es in den Parteizentralen und Fraktionssitzungen beschlossen wurde. Und wenn sich dann noch eine parlamentarische Mehrheit findet, ist die Sache perfekt. So geschehen jetzt bei der Umbenennung der Hindenburgstraße. Ärgerlich nur, wenn zuvor noch eine Umfrage mit gegenteiligem Ergebnis gestartet wurde.

Beschämend

16.02.2025 - Dürfen Vertreter der Kirche sich heute mit mehr oder weniger eindeutiger Wahlempfehlung in den laufenden Bundestagswahlkampf einmischen? Als Privatpersonen natürlich, das Recht steht schließlich jedem zu. Als Institution Kirche allerdings nicht, das ist nicht ihre Aufgabe. Dass sie es 1933 nicht getan hat, kann auch keine Begründung dafür sein, es heute tun zu müssen. In Zeiten eines aufgeklärten Bürgertums und allgegenwärtiger Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten braucht es keine Empfehlung von der Kanzel, wo man sein Kreuz zu setzen hat. 

Populistisch

07.02.2025 - Ups, das ging ja dann doch plötzlich fix! Zwölf Monate Haft ohne Bewährung, verhängt für einen Westafrikaner ohne Aufenthaltserlaubnis, weil er in den letzten Wochen mehrfach die Zeche in Lüneburger Restaurants prellte und dann auch noch eine Frau verprügelte. Was normalerweise eher zu einer Randnotiz in den gängigen Medien taugt, ist plötzlich ein bundesweit beachtetes Thema. Zufall? Nein, Wahlkampf. Dem konnte sich auch Lüneburgs Oberbürgermeisterin nicht entziehen.

Behördenversagen? Staatsversagen!

05.02.2025 - Was aktuell in Lüneburg läuft, ist für viele nicht mehr nachvollziehbar. Dass ein Ausreisepflichtiger wochenlang täglich mehrfach Straftaten in der Stadt verüben kann, ohne mit Konsequenzen der Strafverfolgungsbehörden rechnen zu müssen, macht die Menschen sprachlos und wütend. Die überquellenden Kommentare in den Sozialen Medien sind voll davon. Dass die Behörden aber offenkundig nicht einmal wissen, welch' "tickende Zeitbomben" hier frei herumlaufen, verwundert inzwischen kaum noch. An "Behördenversagen" scheint man sich schon gewöhnt zu haben. Die Ausländerbehörde trifft dieser Vorwurf allerdings weniger. In den Blick des Versagens gerät eine ganz andere Behörde.

Wann wacht Lüneburg auf?

31.01.2025 - Es war abzusehen, dass sich nach der heftigen Migrations-Debatte am Mittwoch im Bundestag wieder viele Menschen auf dem Lüneburger Marktplatz zu einer Spontan-Demo zusammenfanden. Man kennt das in Lüneburg inzwischen: Immer, wenn es nicht so läuft in der Politik, wie SPD, Grüne und Linke es sich vorstellen, sind die Lüneburger NGOs, der schwarze Block der Antifa und die "Omas gegen Rechts" zur Stelle. Gemeinsam hetzen sie dann gegen Andersdenkende, in diesem Fall gegen die CDU, weil sie im Bundestag ihren Antrag zur Eindämmung der Flüchtlingsflut nicht zurückziehen wollte. Aschaffenburg, Magdeburg, Solingen, Mannheim, Brokstedt? Kein Thema.

Ran an die heiligen Kühe!

22.01.2025 - Es ist nicht nur richtig, dass die Landräte mahnend an Hannover appellieren, endlich auch die Kosten für die ihnen übertragenen Aufgaben zu übernehmen. Es ist auch höchste Zeit. Denn seit langem schon ächzen die Kommunen unter den immensen finanziellen Belastungen, vornehmlich für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen. Hinzu kommen Fehlanreize fürs Bürgergeld, das früher mal Sozialhilfe hieß und allein von den Städten und Gemeinden getragen werden muss. Das Ergebnis sind steil anwachsende Schuldenberge, die von den Kommunen allein längst nicht mehr abgebaut werden können. In einem Punkt aber liegen sie falsch: in ihrem Beharren, die freiwilligen Leistungen nicht anzutasten.

Kein Grund zur Freude

19.01.2025 - Freude? Jubel? Dazu gibt der jetzt vorliegende Planfeststellungsbeschluss für den sieben Kilometer langen Abschnitt der A39 im Nordosten Lüneburgs wahrlich keinen Anlass. Nicht wegen angeblicher Umwelt-Katastrophen, die erwartungsgemäß von Klimaschützern prophezeit werden, sondern weil es mehr als zwölf Jahre brauchte, einen solchen Beschluss vorzulegen. Ein zeitnaher Baubeginn ist damit aber noch lange nicht gegeben. Denn nun werden Umweltverbände und ihnen nahestehende Organisationen alles daran setzen, den Bau per Klage zu verhindern. Damit sollte endlich Schluss sein.

Ist dann eben Pech

15.01.2025 - Es grenzt schon an Zynismus, wenn die Stadtverwaltung sagt, mehr als ein Gefühl der Sicherheit könne man den Menschen nicht bieten, um sie vor Anschlägen zu schützen. Da müssen ein paar wirkungslos platzierte Betonklötze einfach reichen. Wozu auch mehr? Hundertprozentige Sicherheit gibt es eh nicht, so die Argumentation des Rathauses. Das stimmt, doch zwischen den Schein-Hindernissen in Lüneburg und einem echten Sicherheitskonzept liegen leider Welten.

Auf ein Neues!

2024 hatte was, 2025 aber wird richtig spannend – wie, sagt die LGheute-Redaktion in ihrer (satirischen) Jahresvorschau

Frohes neues Jahr! Foto: LGheute01.01.2025 - Kaum ist 2024 Geschichte, werfen die Nachrichten und Affairen des neuen Jahres ihre Schatten schon voraus. Das ausschließlich und garantiert mit Männern und Frauen besetzte zwölfköpfige Redaktionsteam von LGheute hat wieder vorrecherchiert und dabei jede Menge Skandalträchtiges zu Tage gefördert. Aber Achtung: Die Lektüre ist nichts für schwache Nerven und Politikanfänger. Trotzdem und gedade deshalb: Kommen Sie gut durchs neue Jahr!

Entscheidet endlich!

04.12.2024 - Soll die Hindenburgstraße umbenannt werden? Warum nicht? Für die Mehrheit in der Stadtgesellschaft gehört diese Frage vermutlich eh' zu den Themen, die ganz hinten auf der Liste der unerledigten To-do-Punkte stehen. Und die Jüngeren werden dank weiter sinkenden Bildungsniveaus ohnehin nicht mehr viel mit dem Namen anzufangen wissen. Das Problem ist aber ein anderes. Und das hat mit Täuschung zu tun.