31.05.2025 - Wie schwer es ist, eine Stadt nicht abrutschen zu lassen, erfahren gerade die Lüneburger Stadtverantwortlichen. Nicht nur, weil die Leerstände in den Top-Einkaufslagen, also dort, wo Lüneburger Geschäftsleute bislang immer bestes Geld verdienen konnten, von Quartal zu Quartal weiter wachsen – nein, viel schlimmer: Inzwischen macht sich ein weitaus größeres Problem in der Innenstadt breit, das des gesellschaftlichen Untergangs. Ihre Protagonisten: Trinker, Penner und Junkies und, man muss es so sagen, die Lüneburger Politik.
Spätestens seit Corona stehen die Zeichen auch in Lüneburg auf Alarm. Auf Alarm, weil jedwede Störung des wirtschaftlichen Gedeihens unmittelbare Folgen auf die Prosperität und das weitere Gedeihen einer Stadt hat. Nicht umsonst wurden in dieser Zeit alle denkbaren Maßnahmen ergriffen, die Pandemie-bedingten Einbrüche für den Einzelhandel und andere Bereiche so gering wie möglich zu halten, auch mit teils skurrilen Verordnungen wie eingezäunten Verzehrzonen am Sande und am Markt. Sei's drum, denn eines stand in dieser Zeit trotz mancher Absurdität im Rathaus ganz oben an: Lüneburg darf nicht abrutschen.
Heute, gut zwei Jahre nach dem Ende der letzten bundesweiten Corona-Verbote, ist davon nichts mehr zu spüren. Längst ist man in Rat und Verwaltung wieder zur Tagesordnung übergegangen und beschließt – in der stillen Hoffnung, die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, der wichtigsten Einnahmequelle der Stadt, werde schon weiterlaufen wie bisher – das, was jede schlechte Politik kann: Trotz Mega-Schulden weiteres Geld auszugeben.
Eines der dabei sinnlos verpulverten Mittel ist die Anschaffung der sogenannten "Stadtmöbel". Vor allem Grüne und Linke stehen darauf. Nicht, weil Einzelhandel und damit auch die Stadt davon profitieren könnten, sondern weil sie mit den Sitzelementen ein höheres Ziel, das "konsumfreie Verweilen" in der Innenstadt, verbinden. Dies allerdings ausgerechnet am Sande, also an der Stelle, wo seit jeher Konsum und Handel das Gesicht der Stadt geprägt und den Wohlstand ihrer Bürger gemehrt haben..
Wenn nun, wie sich zeigt, Pennern, Junkies, Trinkern und anderen gesellschaftlichen Randgruppen das Zentrum der Lüneburger Innenstadt mit Stadtmöbeln wohnlich gemacht und damit quasi überlassen wird, werden die Auswirkungen auf die Stadt nicht folgenlos bleiben: ihre Attraktivität wird weiter sinken. Damit ist es höchste Zeit, sich von vermeintlichen Idealen zu verabschieden. Denn nicht Alkis und Drogis bringen die Stadt nach vorn, sondern Tatkraft und Handel. Dies sollte im Mittelpunkt stehen einer verantwortlichen Stadtpolitik und nicht Sitzmöbel für Alimentierte. Schon gar nicht am teuersten Platz der Stadt.
Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Trinker, Penner, Pöbler, Junkies"