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Platz Am Sande bleibt länger gesperrt

Baustelle wird später fertig – Stadtverwaltung sieht Avacon in der Pflicht – Kritik vom Einzelhandel

Bleibt länger als angekündigt: die Baustelle in der Roten Straße. Foto: LGheuteLüneburg, 12.09.2024 - Die Sperrung des Platzes Am Sande wird länger dauern als angekündigt. Wie die Stadtverwaltung im jüngsten Mobilitätsausschuss mitteilte, komme es bei den Bauarbeiten in der Roten Straße zu Verzögerungen, die Arbeiten würden deshalb rund drei Wochen länger dauern. Grund seien "Erschwernisse im Bauablauf", wie die für die Baustelle zuständige Avacon mitteilen ließ. Damit wird der Platz voraussichtlich bis Ende Oktober für den Busverkehr gesperrt bleiben. 

"Das ist sehr ärgerlich, wir sind dazu in Gesprächen mit der Avacon und drängen darauf, wo möglich, die Bauzeit zu verkürzen", betonte Lüneburgs Erster Stadtrat und Verkehrsdezernent Markus Moßmann im Mobilitätsausschuss. Nach aktueller Einschätzung werde sich die Baumaßnahme in der Roten Straße um rund drei Wochen verlängern. Damit werden auch die ÖPNV-Umleitungen länger als geplant bestehen bleiben.

Die Verzögerung entstehe "durch verschiedene Erschwernisse im Bauablauf, welche erst während der Baumaßnahme sichtbar wurden", ließ Avacon zur Begründung über die Pressestelle der Stadtverwaltung mitteilen. Die vorhandene Bausubstanz erschwere die Arbeiten mit technischen Geräten, Leitungen könnten teils nur mit Schaufel und Eimer freigelegt werden, heißt es. Auch Kernbohrungen für Hausanschlüsse würden länger dauern, weil Arbeiten wie diese im denkmalgeschützten Altbau nur "unter der engen Überwachung von Sachverständigen" durchgeführt werden könnten. Auch das Verlegen der insgesamt neun Fernwärmeanschlüsse in die Keller der anliegenden Häuser dauere "um ein Vielfaches länger als üblich", so die Avacon.

◼︎ Auch drei weitere Wochen könnten nicht reichen

Ob es bei den jetzt angekündigten drei zusätzlichen Wochen bleiben wird, ist ungewiss. Auch die Avacon will sich dazu nicht festlegen: "Wir haben gemeinsam mit der Stadtverwaltung und Dienstleistern alle möglichen Maßnahmen ergriffen, die Bauarbeiten durch Wochenendarbeit und Ausdehnung der Arbeitszeiten zu beschleunigen. Derzeit arbeiten wir mit unseren Dienstleistern vor Ort an einem optimierten Zeitplan, der in Kürze mitgeteilt wird."

Die Stadtverwaltung kündigte derweil an, ihren wegen der verhängten Bus-Sperre eingerichteten Taxi-Shuttle zu verlängern. Gleiches gelte für den Shuttle des Landkreises, der vor wenigen Wochen einen Kleinbus für den Personentransport zwischen Sande und Bahnhof eingesetzt hatte. Zusätzlich soll nun geprüft werden, ob eine vorübergehende Umleitung einiger Bus-Linien durch die Wallstraße möglich ist. "Damit könnte die Fahrzeit an einigen Stellen optimiert werden", sagt Lüneburgs Verkehrsdezernent.

◼︎ Stadtverwaltung kann Ankündigung nicht halten

Die angekündigte Verlängerung kommt überraschend. Denn Verkehrsdezernent Moßmann hatte sowohl vor Beginn der Bauarbeiten als auch noch während der laufenden Arbeiten immer wieder angekündigt, die auf drei Monate begrenzte Bauphase werde eingehalten.

◼︎ Kritik vom Einzelhandel

Dass dies nun nicht mehr gelten soll, stößt beim Lüneburger Einzelhandel auf Verärgerung. "Das können die Geschäfte am Sande und in den angrenzenden Bereichen nicht gebrauchen. Wir sind die Leidtragenden dieses Missmanagements", sagt Heiko Meyer. Der Vorsitzende der Händler-Organisation Lüneburger Citymanagement (LCM) hatte schon vor Beginn gefordert, den Platz für KVG-Busse zumindest teilweise weiter offen zu halten. Er hatte dafür auch vorgeschlagen, einen Bus über den Sande, Am Berge, Brodbänken, Markt und Reichenbachplatz zurück zum Bahnhof pendeln zu lassen. Akzeptanz fand er dafür bei der Stadtverwaltung aber nicht.

Mit Unverständnis reagierte Meyer auch auf die Ankündigung von Avacon, die Arbeitszeiten auf der Baustelle erst jetzt zu verlängern. "Das müssen die doch vorher wissen", sagt Meyer zu den Begründungen der Avacon. Überdies stellt der LCM-Chef infrage, dass die drei zusätzlichen Wochen reichen werden. "Die betreffen ja nur die reinen Bauarbeiten. Danach muss das neu gelegte Pflaster aber noch ruhen, bevor der Verkehr dort wieder fließen kann." Damit, so der LCM-Vorsitzende, ginge den Händlern noch ein weiterer Monat verloren. 

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