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Leuphana für Wärmespeicher-Projekt ausgezeichnet

Thermische Batterie wichtiger Baustein für Energiewende

Lüneburg, 08.09.2013 - Um die ins Stocken geratene Energiewende wieder in fahrt zu bringen, bedarf es insbesonderer innovativer Technologien im Bereich der Wärmespeicherung. Einen wichtigen Baustein dafür erforschen Wissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg: die thermische Batterie. Für dieses Projekt hat die Universität - sozusagen als Vorschusslorbeer - jetzt die Auszeichnung "Ort im Land der Ideen 2013/14" erhalten. Sie ist damit bereits zum sechsten Mal Preisträgerin in diesem bundesweiten Wettbewerb. Für keine andere deutsche Universität gab es bisher so viele Auszeichnungen in Folge.

Ein Team von Ingenieuren, Natur- und Umweltwissenschaftlernder Leuphana um den Chemiker Professor Dr. Wolfgang Ruck arbeitet im Rahmen des Innovations-Inkubators Lüneburg an einem kompakten Wärmespeicher, der auf kleinem Raum viel Energie über einen langen Zeitraum speichern kann. Die Wissenschaftler sprechen von einer thermischen Batterie. Sie unterscheidet sich von herkömmlichen Wärmespeichern dadurch, dass sie nicht Wasser, sondern chemische Reaktionen zur Wärmespeicherung verwendet.

Die neue Technologie biete mit einer nahezu verlustfreien Speicherung über lange Zeiträume, einer hohen Speicherdichte und der Möglichkeit, Energie auf höherem Temperaturniveau wieder nutzbar zu machen, entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren, teilte die Uni mit. Außerdem ist der Speicher mit einem Volumen von etwa einem Kubikmeter so kompakt gebaut, dass der Speicher nahezu überall aufgestellt werden kann.

Mit der thermischen Batterie, für deren Entwicklung die Wissenschaftler mit dem Energieunternehmen Vattenfall kooperieren, sollen künftig Mikro-Blockheizkraftwerke (BHKW) für Ein- und Zweifamilienhäuser ausgestattet werden. Für private Nutzer war die BHKW-Technologie bisher meist uninteressant, weil Strom nur dann erzeugt werden konnte, wenn auch Wärme gebraucht wurde. "Die thermische Batterie macht die Stromproduktion künftig unabhängig vom Wärmebedarf. Das Mikro-Kraftwerk kann Strom dann produzieren, wenn er gebraucht wird", erläutert Professor Ruck den neuartigen Ansatz. Die dabei entstehende Wärme bleibe in der thermischen Batterie für die spätere Nutzung erhalten.

Deutschlandweit bewarben sich rund 1.000 Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder Vereine mit ihren Projekten zum Thema "Ideen finden Stadt". Unterstützt durch einen Fachbeirat, wählte eine unabhängige 18-köpfige Jury die 100 Preisträger in den Kategorien Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Bildung und Gesellschaft. Die "Ausgezeichneten Orte 2013/14" haben nicht nur die Möglichkeit, Bundessieger in einer der sechs Wettbewerbskategorien zu werden. Ab Oktober kann ganz Deutschland in einer Online-Abstimmung den beliebtesten "Ausgezeichneten Ort" wählen.

 

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