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Politik und Verwaltung

"Gassenzauber" ja, aber ohne Glühwein

Stadt und Kreis wollen Projekt fortsetzen, allerdings mit komplettem Alkoholverbot

Bratwürste dürfen beim "Gassenzauber" weiter verkauft werden, Alkohol in jeglicher Form hingegen ist untersagt. Foto: LGheuteLüneburg, 07.12.2020 - Lüneburgs "Gassenzauber" soll weitergehen, allerdings ohne Alkohol. Das wurde heute Nachmittag gemeinsam von Stadt und Landkreis Lüneburg beschlossen, nachdem der Start des vorweihnachtlichen Ersatzprojekts für den verbotenen Weihnachtsmarkt am vergangenen Wochenende in die Hose gegangen war. Von dem Alkohol-Ausschankverbot sind nun alle Gastronomen im Bereich der Maskenpflicht-Zone betroffen.

Lüneburgs Grüne nur noch mit halber Führung

Co-Vorsitzender Ulf Reinhardt tritt mit sofortiger Wirkung zurück und weicht Antwort auf Parteimitgliedschaft aus

Ist er noch Mitglied bei den Grünen oder nicht? Ulf Reinhardt will sich dazu nicht äußern. Foto: GrüneLüneburg, 05.12.2020 - Bei den Grünen in Lüneburg ist derzeit der Wurm drin. Nicht nur ihr glücklos wirkendes Agieren beim Beenden der Jamaika-Gruppe mit CDU und FDP in Lüneburg oder auch die Aufkündigung der Gruppe von SPD und Grünen durch die SPD in Adendorf trüben das Bild, nun ist auch noch ihr Co-Vorsitzender im Lüneburger Stadtverband Ulf Reinhardt mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Doch nicht nur das, auch ein fehlendes Dementi zu seinem Partei-Austritt lässt aufhorchen.

Jamaika, achter Akt: Schwarzer Peter

Für die Grünen hat die CDU die Gruppenarbeit beendet. Die wiederum will nach vorn schauen 

Mit dem Ende von Jamaika müssen in der Lüneburger Ratspolitik die Karten neu gemischt werden. Foto: LGheuteLüneburg, 04.12.2020 - Wenn etwas so richtig in die Hose gegangen ist, geht man entweder in Deckung oder sucht, wenn das Theater groß ist, einen Schuldigen. Gut ist es, dann einen Schwarzen Peter zur Hand zu haben, der anderen in die Karten geschoben werden kann. In der Politik ist das Tagesgeschäft. Das zeigt sich jetzt auch nach dem Jamaika-Ende. Dessen lenkender Geist, Grünen-Fraktionschef Ulrich Blanck, will die CDU als dunkle Kraft im Hintergrund ausgemacht haben. Die wiederum sagt, mit dem Kapitel abgeschlossen zu haben.

Mehr Maskenzwang für den "Gassenzauber"

Von heute an müssen Corona-Masken täglich in der Lüneburger Innenstadt getragen werden

Nun müssen auch am Stintmarkt und auf der Kaufhausbrücke täglich Corona-Masken getragen werden. Foto: LGheuteLüneburg, 04.12.2020 - Der Landkreis Lüneburg verschärft die Corona-Maßnahmen in der Lüneburger Innenstadt und erlaubt dort gleichzeitig in ausgewählten Zonen das gesellige Beisammensein bei Speisen und Getränken. Dazu gilt bereits ab heute, 4. Dezember, eine neue Allgemeinverfügung, die vor allem die bereits bestehende Maskenpflicht ausweitet. Hintergrund ist der "Gassenzauber", der in Lüneburg für weihnachtliche Stimmung sorgen soll.

Jamaika, siebter Akt: Der lachende Dritte

Jamaika ist zuende und die SPD darf sich wieder auf den Vorsitz im Bauausschuss freuen

Die Jamaika-Gruppe im Lüneburger Rathaus gibt es nicht mehr. Nun werden die Karten in den Ausschüssen und Gremien neu gemischt. Foto: LGheuteLüneburg, 03.12.2020 - Jamaika in Lüneburg ist Geschichte. Und das nun auch endgültig. Heute Morgen teilten CDU und FDP dem Rathaus per E-Mail mit, dass die Jamaika-Gruppe aufgelöst sei. Sie zogen damit einen Schlussstrich unter ein Kapitel, das nach der Kommunalwahl 2016 begann und die Schwächung der größten Fraktion, die SPD, zum Ziel hatte. Diese verlor daraufhin den begehrten Vorsitz im Bauausschuss, der der CDU zufiel. Dass mit dem Ende der Gruppe, ausgelöst durch den Streit um den Bauausschussvorsitz zwischen Grünen und CDU, aller Voraussicht nach nun ausgerechnet die SPD wieder den Vorsitz erobern wird, ist ein politischer Schachzug der besonderen Art.

Vorläufig keine Terminvergabe

Bürgeramt stellt Software um – Notfälle werden telefonisch angenommen 

Von der Umstellung auf die digitale Verwaltung ist auch das Bürgeramt in Lüneburg betroffen. Foto: LGheuteLüneburg, 02.12.2020 - Lüneburg muss sich sputen. Bis Ende 2022 sollen sämtliche Verwaltungsleistungen für die Bürger der Stadt digital zugänglich sein, so das selbstgesteckte Ziel. Ein wichtiger Baustein auf diesem Weg ist die Umstellung auf eine dafür geeignete Software in der Meldebehörde des Bürgeramtes. Aus diesem Grund ist dort eine Terminvereinbarung in der Woche vom 7. bis 11. Dezember nicht möglich. Bereits heute wurde das Onlineangebot der Meldebehörde abgestellt.

Jamaika, sechster Akt: Herausforderung im Bauausschuss

Die Grünen suchen Widersprüche – Der politische Showdown aber bleibt vorerst aus

Oberbürgermeister Ulrich Mädge (l.) und seine Verwaltung zeigten sich gut präpariert im Bauausschuss. Neben ihm Ausschussvorsitzender Eberhard Manzke und Stadtbaurätin Heike Gundermann. Foto: LGheuteLüneburg, 30.11.2020 - Frostige Atmosphäre herrschte heute in dem mit Spannung um die Jamaika-Inszenierung erwarteten Akt im Bauausschuss der Stadt. Denn nicht nur die Heizung im Kulturforum Wienebüttel, dem Tagungsort des Ausschusses, war nahezu komplett ausgefallen. Auch an der Kommunikationsfront zwischen Grünen und Verwaltung herrschte bisweilen Eiszeit. Erstere hatten wegen des riesigen Dokumentenkonvoluts, das sie zur Verabschiedung des Neubaugebiets "Wienebütteler Weg" durcharbeiten sollten, Überforderung reklamiert und deshalb die Jamaika-Gruppe platzen lassen (Erster Akt). Wer aber vor dem Hintergrund der letzten Tage einen Showdown zwischen den Hauptdarstellern erwartet hatte, sah sich getäuscht.

Jamaika, fünfter Akt: Das Innenministerium wird eingeschaltet

Viele offene Fragen und ein Disziplinarverfahren

Noch ist unklar, welches Ende Jamaika im Lüneburger nehmen wird. Foto: LGheuteLüneburg, 29.11.2020 - Die Jamaika-Krise in Lüneburg hat es nun sogar bis nach Hannover geschafft. Auslöser waren die Ausführungen von Lüneburgs Rechtsamtsleiter Wolfgang Sorger in der jüngsten Ratssitzung. Er hatte unter Verweis auf das Kommunalverfassungsgesetz deutlich gemacht, dass viele Fragen um die angekündigte Auflösung der Gruppe im Lüneburger Stadtrat offen seien. Erhellendes erhofft man sich im Rathaus nun aus dem Innenministerium in Hannover, wie Oberbürgermeister Ulrich Mädge erklärte, der damit auch gleich ein Disziplinarverfahren eröffnete – gegen sich selbst. Jamaika, der fünfte Akt.

Lüneburg kracht in die Miesen

Haushalt gerät wegen Corona mächtig unter Druck – Und der Rat redet und redet und redet 

Die Ratsvorsitzende Christel John (stehend) bemühte sich, die Redebeiträge der Ratsmitglieder in Grenzen zu halten. Im Vordergrund (v.l.) Stadtrat Markus Moßmann, Stadtkämmerin Gabriele Lukoschek und Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Foto: LGheuteLüneburg, 27.11.2020 - Wer sich gestern auf den Weg ins Kulturforum nach Wienebüttel machte, um dort Lüneburgs Ratsmitglieder beim Abarbeiten der vor ihm liegenden Tagesordnungspunkte zu begleiten, wurde gleich mehrfach bestraft. Nicht nur, weil sich die Temperaturen in der hölzernen Veranstaltungshalle gefühlt nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt bewegten und Besucher bis zum bitteren Ende geschlagene fünf Stunden in der Kälte ausharren mussten, sondern weil trotz der Dauer kaum etwas von der gewaltigen Aufgabenliste abgearbeitet worden war. Denn statt zügig Entscheidungen zu treffen, wurden wieder einmal nach Herzenslust ellenlange Vorträge gehalten. Dabei nahm der Haushaltsplan für 2021 die meiste Zeit in Anspruch.

Jamaika – ein Lehrstück in mehreren Akten

Hintergründe und Mutmaßungen zur Auflösung der Lüneburger Stadtrats-Gruppe von CDU, FDP und Grünen 

Mit dem Wechsel von Mandatsträgern zu anderen Fraktionen ändern sich im Rat der Stadt immer auch die Kräfteverhältnisse. Hier eine Ratssitzung im Kulturforum Wienebüttel. Foto: LGheuteLüneburg, 26.11.2020 - Wer in diesen Tagen seinen Blick aufs Lüneburger Rathaus richtet, erfährt Lokalpolitik der besonderen Art. Dort findet ein Schauspiel statt, das am Montag mit der Aufkündigung der Jamaika-Gruppe durch die Grünen zwar einen donnernden Paukenschlag erschallen ließ, das seinen Anfang aber Wochen vorher nahm. Der erste Akt begann mit dem Übertritt einer ambitionierten, aber eher glücklos wirkenden CDU-Politikern zu den Grünen. Die wiederum sahen darin die Chance, endlich an den begehrten Vorsitz im Bauausschuss zu kommen.