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Politik und Verwaltung

Gruppendynamische Suche in Lüneburg

Wer hat künftig das Sagen im Rat? Eine Mehrheitsgruppe scheint bislang nicht in Sicht 

Grün mit Rot oder doch lieber mit Schwarz? Das Farbenspiel beschäftigt derzeit die Fraktionen im künftigen Rat der Stadt. Foto: LGheuteLüneburg, 25.10.2021 - Wer geht mit wem? Diese auf Schulhöfen und Partys viel gestellte Pärchenfrage hat nun auch den Lüneburger Stadtrat erreicht. Beäugend und beschnuppernd sind die Fraktionen dort in diesen Tagen unterwegs auf der Suche nach einem Partner, der zur Erfüllung ihrer kühnsten Wünsche beitragen könnte – zumindest vorübergehend. Zwei haben sich jetzt gefunden. Das aber war es wohl vorerst auch.

Affront gegen die Kleinen

Debatte im Landtag um Stimmrechtsentzug in den Kommunen löst Kritik bei der FDP Lüneburg aus

Dürfen kleine Fraktionen bei Entscheidungen in den Ausschüssen künftig noch mit abstimmen? SPD und CDU in Hannover wollen das nicht mehr und haben das Gesetz dafür angepasst. Foto: LGheute Hannover/Lüneburg, 24.10.2021 - Wer die Mehrheit hat, bestimmt, wo's langgeht. Das ist politisches Alltagsgeschäft. Ihre Macht der Mehrheit haben nun SPD und CDU im Landtag von Hannover genutzt, das Stimmrecht von kleineren Fraktionen in den Städten und Gemeinden per Kommunalverfassungsgesetz einzuschränken. Dies hat nicht nur den Protest der Opposition im Landtag hervorgerufen, deutliche Kritik kommt auch von der Lüneburger FDP-Stadtratsfraktion. Grund sind Äußerungen eines Landtagsabgeordneten der SPD.

Doch noch Ehrenbürgerschaft für Mädge?

SPD, CDU und FDP wären bereit, dem scheidenden Oberbürgermeister die Würde anzutragen

Ulrich Mädge war dreißig Jahre Oberbürgermeister der Stadt Lüneburg. Ende Oktober scheidet er aus dem Amt. Foto: LGheuteLüneburg, 22.10.2021 - Wieviel Anerkennung verdient ein Oberbürgermeister, der sich dreißig Jahre lang für seine Stadt eingesetzt hat? Diese Frage steht im Raum, nachdem Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge kürzlich vom Rat der Stadt verabschiedet wurde. Dabei gab es zwar Beifall, Buch und Blumen, eine angemessene Würdigung Mädges für dessen Verdienste um die Stadt war aber ausgeblieben – zum Bedauern von SPD, CDU und FDP. Ein Schlussstrich soll unter dieses Kapitel aber noch nicht gezogen werden.

Sie sind künftig nicht mehr dabei

25 Ratsmitglieder werden dem frisch gewählten Gremium nicht mehr angehören  

Fürs Abschiedsfoto kam nur ein Teil der Ratsmitglieder zusammen, die dem Gremium demnächst nicht mehr angehören werden. Zu sehen sind (v.l.) vorn: Jörn-Christian Manzke, Ulrich Mädge, Birte Schellmann, Sonja Jamme, Susanne Neuhaus, Eduard Kolle; Mitte: Heiko Meyer, Claudia Schmidt, Ernst Bögershausen, Andreas Neubert, Dr. Gerhard Scharf; hinten: Dr. Thomas Buller, Eberhard Manzke, Rainer Mencke, Ulrich Löb. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 15.10.2021 - Auf den neuen Rat der Stadt Lüneburg kommen nicht nur viele neue Aufgaben zu, auch viele neue Mitglieder werden antreten. Denn insgesamt 25 Ratsmitglieder und damit mehr als die Hälfte werden nicht mehr dabei sein, wenn der neu gewählte Rat am 4. November zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommt. Viele von ihnen haben sich mehrere Jahre ehrenamtlich im Stadtrat engagiert. 

Am Ende nur Applaus

Nach 30 Jahren im Amt verabschiedete der Rat der Stadt gestern seinen Oberbürgermeister

Ein Abschied, der ihm schwer fiel: Ulrich Mädge bei seiner Verabschiedung durch den Rat der Stadt. Foto: LGheuteLüneburg, 14.10.2021 - Der letzte Tagesordnungspunkt "Besondere Ehrungen" war abgearbeitet, als Christel John doch noch einmal zum Mikrofon griff. "Wir sind noch nicht ganz fertig", sagte die Ratsvorsitzende und leitete damit zu dem über, das gestern in der Ratssitzung zwar nicht auf der Tagesordnung, in seiner Bedeutung letztlich aber über allem stand: die Verabschiedung von Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Doch nach 30 Jahren im Amt gab es für ihn lediglich Blumen, ein Buch und stehenden Applaus – mehr nicht.

Beim Klima den Überblick behalten

FDP regt neuen Ausschuss für mehr Transparenz an

Das Klima soll von der Politik in Lüneburg stärker in den Blick genommen werden. Das wünscht sich die FDP-Stadtratsfraktion. Foto: LGheuteLüneburg, 07.10.2021 - Die Lüneburger FDP-Stadtratsfraktion macht Dampf beim Thema Klima. Gleich für die erste Sitzung des neu gewählten Rats am 4. November hat sie einen Antrag eingebracht, der die Einrichtung eines neuen Ausschusses zum Ziel hat. Die Fraktion verspricht sich davon mehr Transparenz bei der Abstimmung der in den verschiedenen Ausschüssen beschlossenen Klima-Maßnahmen.

Viele Fragen offen

Noch vor der ersten Sitzung des neu gewählten Rats stehen wichtige Entscheidungen an

Wolf von Nordheim (Grüne) war schon einmal Ratsvorsitzender. Ob er es wieder wird, ist allerdings noch offen. Foto: LGheuteLüneburg, 06.10.2021 - Lüneburg hat gewählt, in vier Wochen wird sich der neue Rat konstituieren. Erstmals werden dann 44 Ratsmitglieder plus Oberbürgermeisterin die Geschicke der Stadt bestimmen. Doch eine wichtige Wahl steht noch an: die Wahl des oder der Ratsvorsitzenden. Und das könnte erneut Wolf von Nordheim (Grüne) werden, der das Amt 2019 entnervt abgegeben hatte. Festgelegt hat sich seine Fraktion aber noch nicht. Zuvor stünden noch andere Entscheidungen an, heißt es.

Frischer Wind im neuen Rat

Fraktionen kommen mit neuen Gesichtern und neuen Vorsitzenden ins Rathaus

Ins Lüneburger Rathaus werden viele neue Mandatsträger einziehen. Foto: LGheuteLüneburg, 05.10.2021 - Mit zum Teil neuen Führungen starten die Fraktionen des neu gewählten Lüneburger Stadrats in die neue Wahlperiode. Als letzte Fraktion wählte gestern die SPD mit Andrea-Schröder-Ehlers ihre neue Vorsitzende. Sie ist eine von künftig drei weiblichen Vorsitzenden. Zuletzt waren es fast ausschließlich Männer, die im Rat den Ton angaben. Jakob Blankenburg, frisch gekürter SPD-Bundestagsabgeordneter, verzichtet aufs Stadtratsmandat.

Claudia Kalisch wird Oberbürgermeisterin

Grüne setzt sich bei Stichwahl klar gegen Mitbewerber Heiko Meyer durch

Claudia Kalisch ist ab November Oberbürgermeisterin der Hansestadt Lüneburg. Foto: LGheuteLüneburg, 26.09.2021 - Claudia Kalisch wird neue Oberbürgermeisterin der Hansestadt Lüneburg. Mit 55,46 Prozent der abgegebenen Stimmen setzte sich die Reppenstedterin bei der Stichwahl um das Oberbürgermeister-Amt klar gegen Heiko Meyer durch, auf den 44,54 Prozent entfielen. Die Wahlbeteiligung für die Stichwahl betrug 66,12 Prozent. Claudia Kalisch wird Lüneburgs erste Oberbürgermeisterin, diesen Posten hatten bislang ausschließlich Männer inne.

Die Qual der Wahl

Am morgigen Wahlsonntag werden in Lüneburg zwei Wahllisten ausgegeben

Morgen Abend steht fest, wer künftig das Sagen im Lüneburger Rathaus hat: Claudia Kalisch oder Heiko Meyer. Zuvor gilt es aber, die Wahlzettel richtig auszufüllen. Foto: LGheuteLüneburg, 25.09.2021 - Wenn die Lüneburger am morgigen Wahlsonntag in die Wahllokale eilen, werden sie nicht mit bis zu vier Listen in die Wahlkabinen geschickt wie bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen, dieses Mal sind es nur zwei. Denn neben der Bundestagswahl muss morgen
auch darüber abgestimmt werden, wer künftiger Oberbürgermeister von Lüneburg wird: der parteilose Heiko Meyer oder Claudia Kalisch von den Grünen. Wie auch immer: Auch dieser Wahlgang hat seine Regeln, die nachfolgend aufgelistet sind.