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Politik und Verwaltung

26.488 Euro fürs Klima-Protest-Camp

Stadt muss wegen Dauer-Demo auf wichtige Einnahmen verzichten  

Lüneburg, 19.02.2022 - Lüneburg hat sich in nur wenigen Jahren zum Mekka der Zeichen-Setzer, Haltungs-Einforderer und ähnlichen Aufruf-Enthusiasten für und gegen so ziemlich alles entwickelt. Das verwundert nicht, schließlich ist Lüneburg Universitätsstadt. Nahezu täglich gibt es derzeit Demonstrationen, montags inzwischen auch im Doppelpack. Den Vogel schoss im letzten Jahr das "Klima-Protest-Camp" ab. Gleich mehrere Monate besetzten Klima-Verängstigte den Marienplatz. Dafür gab es nun die Quittung – allerdings zulasten der Steuerzahler.

Versteckte Botschaft an die Gegner-Gegner

Lüneburgs Oberbürgermeisterin überrascht mit einem Appell für Meinungsvielfalt   

Claudia Kalisch – hier ein Bild von ihrer Amtseinführung im November – nimmt die aktuellen Montags-Demonstrationen in Lüneburg in den Blick. Foto: LGheuteLüneburg, 05.02.2022 - Für Verblüffung sorgte Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch in der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag. Mit einem unerwarteten, dafür aber betont empathischen Appell warb sie für mehr Gesprächsbereitschaft und "Zuhören" in der aktuellen Corona-Situation. Diese sei "angespannt, die Nerven liegen vielfach blank", sagte Kalisch. Gemeint haben dürfte sie damit die Woche für Woche in Lüneburg stattfindenen Montagsdemonstrationen, bei denen sich zuletzt zwei Lager gegenüber standen. Dass die Oberbürgermeisterin das Thema anspricht, ist richtig. Doch ist die Situation tatsächlich so dramatisch?

Theater-Rettung auf der Warteliste

Rat der Stadt spricht sich für finanzielle Unterstützung aus, will aber erst Verhandlungen mit dem Land abwarten

Nahezu einstimmig votierte der Rat für Verhandlungen mit dem Land zur Rettung des Lüneburger Theaters. Foto: LGheuteLüneburg, 04.02.2022 - Seit Wochen schon ist das Lüneburger Theater geschlossen, die desolate Finanzsituation der Spielstätte lässt einen Spielbetrieb derzeit nicht mehr zu. Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich das Theater dennoch nicht beklagen. Seit die Lüneburger SPD mehr finanzielle Unterstützung von Stadt, Kreis und Land gefordert hat, schlagen die Wellen der Empörung hoch. "Schäbiges Wahlkampfmanöver" wirft ihr die CDU vor, aber auch die Grünen sparen nicht mit Kritik. Gestern war das Theater Thema im Rat der Stadt – mit überraschend harmonischem Ausgang.

Theater-Defizite werden zum Politikum

Stadt und Kreis fordern mehr Unterstützung aus Hannover – Minister Bernd Althusmann kündigt "Gespräche" an 

Vielleicht hilft ja der Elefant auf dem Lüneburger Theaterdach für mehr Gewicht bei den Gesprächen zur Lösung der finanziellen Probleme der Spielstätte. Foto: LGheuteLüneburg, 31.01.2022 - Was ein bevorstehender Wahlkampf doch alles in Gang setzen kann. Kaum hatten CDU und SPD sich wegen der desaströsen finanziellen Lage des Lüneburger Theaters öffentlich beharkt, praktizieren die beiden kommunalen Träger des Theaters, Stadt und Landkreis Lüneburg, den großen Schulterschluss. Gemeinsam fordern sie mehr Unterstützung seitens der Landesregierung, die viele Jahre taub schien bei Hilferufen aus Lüneburg. Das zeigt Wirkung: Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) kündigte bei einem Besuch in Lüneburg Gespräche an. Die SPD, die mit ihrem Manöver zur Rettung des Theaters die Vorlage zu all dem bot, scheint derweil auf der Strecke zu bleiben.

Radeln, wo's bislang verboten war

Stadt gibt Kefersteinstraße für Radfahrer in beide Richtungen frei

Extra aufs Fahrrad gesetzt haben sich Claudia Kalisch und Markus Moßmann für den Fototermin in der Kefersteinstraße. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 27.01.2022 - Der normativen Kraft des Faktischen ergab sich jetzt die Stadtverwaltung in Lüneburg. Sie gab die Kefersteinstraße, eine Einbahnstraße im Roten Feld, kürzlich für den Radverkehr in Gegenrichtung frei. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch bezeichnete dies als "wichtigen Schritt in Richtung Fahrradstadt" und kündigte weitere Freigaben an. 

Pia Steinrücke will Lüneburg verlassen

Sozialdezernentin strebt neue Aufgabe als Senatorin in Lübeck an

Vor acht Jahren ist Pia Steinrücke nach Lüneburg gekommen, nun will als Senatorin nach Lübeck gehen. Foto: LGheuteLüneburg, 24.01.2022 - Noch ist es nicht in trockenen Tüchern, doch alles deutet darauf hin, dass Pia Steinrücke Lüneburg schon bald Adieu sagen wird. Die amtierende Sozialdezernentin will Wirtschafts- und Sozialsenatorin in Lübeck werden. Ob es klappt, hängt von der Lübecker Bürgerschaft ab, die am kommenden Donnerstag über die Personalie abstimmt. Pia Steinrücke zeigt sich optimistisch.

Scheinziel Klimaneutralität

Der Rat der Stadt Lüneburg beschließt, was es bereits gibt, aber eigentlich gar nicht geht

Lüneburgs Dächer mit Photovoltaikanlagen bestücken? Von Grünen sind solche Pläne immer mal wieder zu hören. Umsetzbar sind sie – bislang – jedenfalls nicht. Foto: LGheuteLüneburg, 03.01.2022 - Der Rat der Stadt Lüneburg beschließt gern und viel, am liebsten Dinge, für die er entweder gar nicht zuständig ist oder auf die er keinen Einfluss hat. Resolutionen sind da besonders beliebt, schließlich muss man selbst nicht aktiv werden und Geld kostet es für die Stadt auch nicht. In der jüngsten Ratssitzung kam nun eine neue Variante ins Spiel. Da wurde mit breiter Mehrheit etwas beschlossen, was von vornherein aber ausdrücklich ausgeschlossen worden war: Lüneburgs Klimaneutralität bis 2030.

Auch E-Parker sollen künftig zahlen

Beliebt, nicht nur bei E-Parkerm: die Straße Hinter der Bardowicker Mauer. Foto: LGheuteLüneburg, 30.12.2021 - Dass die "Energiewende" vor allem teuer wird, diese Erfahrung machen seit Wochen viele: Strom- und Gaspreise erklimmen immer neue Höhen. Nun will auch Lüneburg seinen Beitrag dazu leisten. Die bislang noch kostenlosen Parkplätze für E-Autos auf dem Marienplatz, Hinter der Bardowicker Mauer und in der Reitenden-Diener-Straße werden abgeschafft.

Straßenumbenennung wird vorerst ausgesetzt

Thema kommt erneut in den Rat – Anwohner gegen "Alibi-Veranstaltung" – Alt-OB spricht von "normalem Vorgang"

Für sie und weitere rund 60 Anwohner ist die Erbstorfer Landstraße mehr als nur eine Anschrift. Sie wehren sich gegen die Umbenennung ihrer Straße. Foto: LGheuteLüneburg, 29.12.2021 - Die Umbenennung der Erbstorfer Landstraße und des Düvelsbrooker Wegs wirft weiter Wellen. Nun soll der umstrittene Vorgang noch einmal im Rat der Stadt behandelt werden, teilte die Stadtverwaltung gegenüber LGheute mit. Zuvor sollen die betroffenen Anwohner angeschrieben und angehört werden. Solange werde die vom Rat bereits beschlossene Umbenennung ausgesetzt. Bei den Anwohnern stößt die Ankündigung auf Skepsis. Alt-Oberbürgermeister Ulrich Mädge verteidigt unterdessen den Beschluss der Stadt.

Grüne Marktwirtschaft

Rat beschließt auf Antrag der Grünen, gleich zwei Unternehmen für eine Bahn-Direktverbindung nach Berlin zu gewinnen

Auf Nimmerwiedersehen: Der IRE nach Berlin wird so schnell wohl nicht wieder Lüneburg ansteuern. Foto: LGheuteLüneburg, 28.12.2021 - Der Kerngedanke der freien Marktwirtschaft ist gemeinhin bekannt: Einem Angebot folgt in der Regel die Nachfrage. Gibt es mehrere Anbieter, sucht man sich das beste Angebot aus. Was aber, wenn es gar kein Angebot gibt? Vor diese Situation sieht sich der Rat der Stadt Lüneburg gestellt, seit die Bahn die IRE-Direktverbindung nach Berlin eingestellt hat. Grüner Logik folgend soll nun nicht nur Druck auf die Bahn ausgübt werden, sondern auch ein Unternehmen eingespannt werden, das gar kein Angebot machen will.