Bei der umstrittenen Wärmepumpen-Vorgabe nimmt die FDP einen anderen Weg in den Blick
Lüneburg, 12.04.2023 - Wenn es um die Einsparung von CO2 geht, ist den Grünen jedes Mittel recht – solange Kernenergie außen vor bleibt. Jüngster Vorschlag von Klimaminister Robert Habeck: der Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen. Weil das aber wohl doch wieder nicht zuende gedacht wurde, sollen Eigenheim- und Wohungsbesitzer nun mit Finanzhilfen und Ausnahmen friedlich gestimmt werden. Aber gibt es nicht auch andere Wege? Die FDP in Lüneburg denkt da offenbar an einen Ausbau der Fernwärmeversorgung, wie eine Anfrage zeigt.
"Da sich alle Haus- und Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer, genauso wie sehr viele Mieterinnen und Mieter Gedanken darüber machen, wie es mit dem Heizen ihrer Wohnung oder ihrem Haus weitergeht, welche Alternativen sie zu Öl- und Gasheizungen haben, haben wir die Verwaltung der Hansestadt gefragt, welche Fernwärmenetze es in Lüneburg gibt, welche Primärenergie dort genutzt wird, und ob weitere Wohnungen/Häuser gerade in den Randlagen unserer Stadt dort angeschlossen werden können", sagt Frank Soldan, Fraktionsvorsitzender der FDP im Rat der Stadt.
Fernwärme beziehungsweise ein Blockheizkraftwerk sei "eine sehr effiziente und nachhaltige Art des Heizens", sagt Soldan. "Sie stellt aus unserer Sicht eine echte Alternative zur individuellen Heizung dar."
Doch geht das überhaupt und wie ist die Situation in Lüneburg genau? Das will die Fraktion mit ihrer Anfrage von der Stadtverwaltung wissen. Und diese Fragen hat sie dazu vorgelegt:
- Welche Fernwärmenetze gibt es z.Z. in Lüneburg? Wer sind die Betreiber?
- Wie viele Haushalte sind an diese Netze angeschlossen? Wie viele Haushalte gibt es in Lüneburg insgesamt?
- Wie wird die Wärmeenergie für diese Netze erzeugt?
- Ist ein Ausbau der Netze möglich unter der Prämisse, dass mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien genutzt werden?
- Wäre es möglich, die Randlagen Lüneburgs an vorhandene Fernwärmenetze anzuschließen? Wenn ja, welche Voraussetzungen müssten vor Ort erfüllt sein (Anzahl der anzuschließenden Haushalte, Entfernung zu bereits vorhandenen Fernwärmeanschlüssen,...)?
- Wie realistisch ist eine Umstellung auf Fernwärme innerhalb von 5 bzw. 10 Jahren, in Lüneburgs bisher nicht an Fernwärmenetze angeschlossenen Stadtteilen? Wenn ja, wie könnte das ablaufen?
- Wie lange würde die Erschließung der bisher nicht an Fernwärmenetze angeschlossenen Stadtteile mindestens dauern?
Die Anfrage wurde für kommende Ratssitzung am 27. April eingereicht. Ob es zur Beantwortung kommt, hängt allerdings davon ab, ob dieser Tagesordnungspunkt aus Zeitgründen auch aufgerufen wird.