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Eine Flagge reicht

Am 4. Juli wird in Lüneburg der CSD zelebriert – nur wozu?

Für das Grundübereinkommen allemal ausreichend: die deutsche Nationalflagge. Foto: LGheuteLüneburg, 19.06.2025 - Ob Modellbahnbauer, Briefmarkensammler, Hobbygärtner, Pferdezüchter oder Regattasegler – die Vorlieben der Menschen sind bunt wie das Leben selbst. "Chacun à son goût" – Jeder nach seinem Geschmack, oder wie Friedrich II sagte: "In meinem Staat soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden". Längst ist selbstbestimmtes Leben auch hierzulande selbstverständlich. Das gilt auch für sexuelle Neigungen und Selbstwahrnehmungen. Die gehen niemanden etwas an, die meisten wollen ohnehin nicht wissen, was den Nachbarn triggert. Warum es dennoch ein paar Wenige gibt, die trotzdem meinen, ihre Vorlieben ständig allen auf die Nase drücken zu müssen, erschließt sich daher nicht. Damit aber muss am 4. Juli wieder gerechnet werden, dann ist CSD in Lüneburg.

Unter dem Titel "CSD Lüneburg: Nie wieder still – gemeinsam sind wir lauter!" startet am Freitag, 4. Juli, um 16 Uhr eine Veranstaltung, die im Clamartpark beginnt und anschließend durch die Innenstadt bis zur Konzertmuschel im Kurpark führt. CSD ist das Kürzel für "Christopher Street Day", einem Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und weiteren Personen, die für sich eine Form sexueller Identifizierung gefunden haben, zum Teil auch nur zeitweise. 

Speziell dabei: Sie fordern für sich nicht nur Rechte gegen Diskriminierung und Ausgrenzung – warum eigentlich? –, sondern auch, dass die Regenbogenflagge, unter der sie sich vereinen, auf dem Reichtstagsgebäude, dem Sitz des Deutschen Bundestags, flattert. Das wiederum wurde jetzt von der neuen Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) eingeschränkt, ebenso wurde untersagt, dass queere Mitarbeiter als Teile der Bundestagsverwaltung am Berliner CSD teilnehmen. Die Kritik aus dem links-grünen Spektrum kam erwartungsgemäß prompt.

Dass demnächst auch die Flaggen der Modellbahnbauer und Pferdezüchter auf dem Reichtstag zu sehen sind, ist unwahrscheinlich. Zu recht, denn Schwarz-Rot-Gold steht schließlich für gleiche Rechte aller. Jede weitere Flagge erübrigt sich.

 

 

Kommentare  
So ein dumpfer Kommentar, dem jeder Sachverstand fehlt. Als Mehrheitsgesellschaft und aus der Perspektive eines alten weißen Mannes ist es leicht, Minderheiten zu verspotten. Man könnte viele Sätze aus unserem Grundgesetz entgegenhalten. „ Art 2 (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“
Ach, und bei der Arbeitsentlohnung, auf den digitalen Pornoportalen, in den Kreißsälen, bei Einstellungsgesprächen, in den Frauenhäusern und in den tausendseitigen Missbrauchberichten über katholische und evangelische Kirchen spielen Geschlechtlichkeit und Sexualität keine Rolle?
Hobbys wie Briefmarkensammler oder Regattasegler sind nicht direkt mit einer sexuellen Gesinnung wie Homosexualität vergleichbar. Die Flagge muss trotzdem nicht an öffentlichen Einrichtungen oder Organisationen hängen - Hinter der Flagge verbirgt sich mittlerweile viel mehr eine Ideologie als ein Symbol für Vielfalt und Gleich­berechtigung.
Außerdem ist durch die Präsenz dieses Themas, sei es als Flagge oder in den Medien oder bei einem CSD dazu geführt, dass vor allem junge Menschen sich zu sehr in das Thema sexuelle Identität reinsteigern und sich fälschlicherweise mit einer anderen sexuellen Gesinnung identifizieren. Damit will ich nicht sagen, dass es keine queeren Menschen gibt.
Die Sexualität spielt nur an zwei Orten eine Rolle: Auf der Toilette und im Bett.
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