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Kommentar

Auf ein Neues!

2020 war spannend, 2021 wird es ganz sicher auch, ist sich die LGheute-Redaktion sicher. Hier der satirische Blick voraus

Einen guten Start ins neue Jahr wünscht LGheute! Foto: LGheute31.12.2020 - Die letzten Wochen, Tage und Stunden vor einem Jahreswechsel werden von vielen oft genutzt, den Blick noch einmal zurückzuwerfen. Das ist in Ordnung. Spannender aber ist es, nach vorn zu schauen. Was erwartet uns 2021? Welche Themen werden uns beschäftigen? Wer ist Akteur, wer nur Ausführender? Die LGheute-Redaktion hat den Blick gewagt und aufgeschrieben, was Stadt und Landkreis Lüneburg im kommenden Jahr erwartet. Ob alles so eintreffen wird? Machen Sie, liebe Leser, sich selbst ein Bild, die nachfolgenden Zeilen sollen dabei helfen. Viel Spaß dabei und kommen Sie gut durchs neue Jahr!

Kollektiver Unsinn

13.12.2020 - Das "Kollektiv" hat am Wochenende in Lüneburg mal wieder die Richtung vorgegeben. Dieses Mal war es das "Klima-Kollektiv" – einem allem Wortschöpfungsanschein nach zweckmutiertes Gebilde aus fahrradfahrenden Autoverweigerern und spätsozialistischen Dauerkämpfern –, das zum Sturm auf die Ostumgehung aufgerufen hatte. An die 300 Pedalritter – teils mit, teils ohne Litium-Ionen-Batterie – hatten sich am Samstagmittag auf den Weg gemacht, um bei niedrigen Temperaturen gegen den Klimawandel anzustrampeln. Feine Sache, möchte man meinen, wenn es nicht gerade dieser Tag gewesen wäre.

Nicht zu Ende gedacht

09.12.2020 - Eines muss man Lüneburgs Oberbürgermeister lassen: Er hat es versucht. Lüneburg in vorweihnachtlicher Stimmung noch einmal das zu geben, was diese Stadt für viele so attraktiv macht: Eintauchen in das Wohlfühlgefühl einer Atmosphäre aus jahrhundertealtem Backsteincharme, zeitgemäßem Shoppen und geselligem Beisammensein. Hunderttausende Besucher zieht die Stadt damit alljährlich in ihren Bann, in der Adventszeit sowieso. Und trotzdem hat er einen Fehler gemacht, und das weiß er.

Ab in die Verweilzone!

05.12.2020 - Wie heißt es doch so schön: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne! Den Zauber, der mit der "Weihnachtsstadt Lüneburg" und dem "Gassenzauber" entfacht werden sollte, haben deren Macher jedenfalls gründlich in den Sand gesetzt. Dass ein Projekt bereits vor dem Start wieder eingeschränkt werden musste, weil Konzepte nicht zuende gedacht wurden und Genehmigungen des Landkreises nicht vorlagen, obwohl Landrat Jens Böther und Oberbürgermeister Ulrich Mädge wenige Tage zuvor mit großem Tamtam kräftig die Werbetrommel dafür gerührt hatten, ist aber mehr als nur eine Blamage für die Verwaltungsspitzen.

95 Prozent??

13.11.2020 - Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich nehme immer unweigerlich den Fuß vom Gaspedal, wenn Polizei sich nähert. Man muss sich ja nicht unnötig Diskussionen, noch weniger aber Bußgelder einhandeln. Vielen Passanten in der Lüneburger Innenstadt dürfte es daher ähnlich gegangen sein, als sie die in warnendem Schwarz daherkommenden Ordnungshüter erblickten und sich flugs an ihre Maskenpflicht erinnerten. Nun ist es sicher so, dass die weitaus meisten gewissenhaft Mund und Nase bedecken, dass es aber rund 95 Prozent sind, wie vom Landkreis behauptet, darf dann doch bezweifelt werden.

Kommunizierende Röhren

26.10.2020 - Ulrich Mädge ist ein Mann der Zahlen. Dies demonstriert er nicht nur souverän in den Ratssitzungen der Stadt, dies hat er nun auch eindrücklich als Verhandlungsführer der kommunalen Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst unter Beweis gestellt. Dass er dabei seinem gewerkschaftlichen Widerpart sogar einen Lohnzuwachs von lediglich 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren abringen konnte, hat ihn vermutlich selbst ein wenig überrascht. Eines weiß er aber auch: Nicht alle Lorbeeren gebühren ihm.

Mehr Weitsicht

10.10.2020 - Es ist zu begrüßen, wenn die Lüneburger Linken einen kritischen Blick darauf werfen wollen, wer sich auf öffentliche Ämter, noch dazu jene, die eine grundsätzliche Loyalität zum Staat und seinen Strukturen voraussetzen, bewirbt – oder dort womöglich bereits Platz gefunden hat. Ein Neonazi, noch dazu einer, der sich dazu öffentlich bekennt, hat dort nichts zu suchen. Insofern ist es nachvollziehbar, wenn die Frage gestellt wird, wie so etwas vermieden werden kann. Doch sollte der Blick dabei nicht verengt werden.

Druckabbau

06.10.2020 - Dass man sich im Kreistag und Kreishaus Gedanken um den Wasserverbrauch macht, dagegen spricht erstmal nichts. Wasser ist nun mal eine Ressource, die sich gerade bei steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit schnell in Luft auflöst. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Mengen genau im Blick zu behalten. Dass dafür aber ein Wassermanagement-Konzept erstellt werden muss, überrascht dann doch. Lässt es doch den Umkehrschluss zu, dass die dafür zuständigen Behörden bislang im Dunkeln tappen. Oder steckt hinter der plötzlichen Aktivität der Politiker und des Landkreises gar etwas anderes?

Moria-Populismus

15.09.2020 - Es hat bei den Linken dann doch deutlich länger gedauert als vermutet. Mehr als eine Woche nach dem Brandausbruch in Moria brauchte die Lüneburger Truppe um Fraktionschef Michèl Pauly, einen schlichten Antrag zu stellen, der Lüneburg zum "sicheren Hafen" macht und auch gleich Dutzende, Hunderte oder womöglich Tausende von Flüchtlingen aus Griechenland in der Heidemetropole ansiedeln soll. Warum es so lange dauerte, bleibt unklar, schließlich ist es bereits der gefühlt 22. Antrag nach einem "sicheren Hafen", der den Rat der Stadt von Wichtigem abhalten wird.

Wo blieb der Protest?

01.05.2020 - Die Kirche ist nicht der Staat und der Staat ist nicht die Kirche. Das gilt spätestens seit der Weimarer Reichsverfassung. Auch im Grundgesetz ist die Trennung von Kirche und Staat verankert. Darin ist aber auch geregelt, dass die Kirchen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und bei aktuellen Fragen ihre Position, sei es in Ethik-Kommissionen oder im Rundfunkrat öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten, vertreten. Ihre Meinung ist auch gefragt bei Anhörungen in den Ausschüssen des Bundestages. Warum sich die Kirchen aber ausgerechnet in einer für sie besonders herausgehobenen Frage, nämlich der Zulässigkeit des Verbots von Gottesdiensten, nicht zu Wort gemeldet haben, gibt zu denken.