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Aufgelesen

Aufgelesen: Sendepause

Foto: LGheute05.11.2017 - Politik in Deutschland? Findet nicht statt. Jedenfalls nicht mehr im Ersten. Seit Wochen ist die Nummer Eins der Polit-Talkrunden der ARD, "Anne Will", nicht mehr auf Sendung. Dabei ist es dem Sender offenbar egal oder schlichtweg entgangen, dass derzeit in Berlin hart darum gerungen wird, wie die künftige Politik auf Bundesebene aussehen soll – von anderen drängenden Themen wie ungelösten Integrationsproblemen oder verlässlicher Energieversorgung ganz zu schweigen. Und selbst das Lieblingsthema der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, sexuelle Übergriffe von Männern, kommt nicht zu Wort. Schande! Wo bleibt die Erhebung der Massen???

Aufgelesen: Vorbildlich

Foto: LGheute06.09.2015 - Mit 800.000 Flüchtlingen rechnet allein Deutschland in diesem Jahr, vermutlich dürften es deutlich mehr werden. Noch bewältigen die Kommunen den Ansturm, immer mehr Flüchtlingsheime und Notunterkünfte werden errichtet. In Finnland - das skandinavische Land erwartet in diesem Jahr rund 30.000 Flüchtlinge - will man einen anderen Weg versuchen: Mehr Aufnahmen von Flüchtlingen im eigenen Haus. Finnlands Premierminister Juha Sipilä will dabei mit gutem Beispiel vorangehen, wie der Spiegel berichtet. Da fragt man sich natürlich: Was machen eigentlich unsere Politiker?

Aufgelesen: Dicke Lippe

Foto: LGheute18.08.2015 - Es gibt sie noch, die Mutigen, die sich nicht schrecken lassen von den ewig Ängstlichen, die aus lauter Schiss vor vermeintlich falschem Denken dieses ihren Mitmenschen am besten gleich ganz verbieten würden. Und weil moralisches Spießbürgertum so gestrig klingt, haben sie für sich lieber den Begriff der "political correctness" gewählt. Zu den Mutigen gehört der Stuttgarter Verlag Thienemann-Esslinger, der, wie die FAZ schreibt, auch in seiner neu erscheinenden Jubiläumsausgabe von Michael Endes "Jim Knopf" weiterhin das Wort "Neger" benutzen wird. Hut ab!

Aufgelesen: Zusammen kommen

Foto: LGheute02.08.2015 - Und? Wissen Sie es noch? Kennen Sie noch den Unterschied zwischen zusammenkommen und zusammen kommen? Nein? Das muss nicht unbedingt an Ihrem Sexualleben liegen, es könnte auch die deutsche Rechtschreibreform sein. Die kennen Sie doch noch, oder? Vor zehn Jahren wurde sie offiziell eingeführt. Einfacher und leichter sollte es durch sie und mit ihr werden, endlich Schluss sein mit komplizierten Satzkonstruktionen und denkanstrengenden Wortgebilden, für jeden schnell erfassbar, damit auch der schlichtere Geist sich an dem Gefühl erbauen konnte, endlich alles verstanden zu haben. Dass dies nicht klappen konnte, war schon damals Vielen klar. Jetzt, nach zehn Jahren, ist die propagandistische Euphorie der Trommler für den orthographischen Sündenfall verstummt, zurückgeblieben ist ein Chaos im Schreiben und im Denken, wie die FAZ treffend feststellt.

Aufgelesen: Auslegungssache

11.01.2015 - Sollte heute am Frühstückstisch vielleicht doch der eine oder andere überlegen, am Nachmittag dem Demonstrationsaufruf zu folgen, mit dem die Lüneburger auf dem Marktplatz für Freiheit und gegen Angst eintreten sollen, für den lohnt vorab die Lektüre dieses Kommentars auf der Online-Ausgabe der FAZ. Lohnenswert, weil tatsächlich mal gefragt wird, warum terroristische Anschläge in unseren Tagen eigentlich immer im Namen Allahs durchgeführt werden. Und lohnenswert auch deswegen, weil dieser Kommentar nicht bei den üblichen und bequemen Denkmustern hängen bleibt.

Aufgelesen: Zappenduster

06.01.2015 - Dass Kardinal Woelki gestern Abend das Licht am Kölner Dom ausgeknipst hat, ist im Prinzip eine gute Sache, denn es gibt nicht wirklich einen hinreichenden Grund, eine Kirche des Nachts dauerhaft bestrahlen zu lassen - zumindest nicht mit künstlichem Licht. Dass dies aber sowohl von ihm als auch von den großen überregionalen Medien wie FAZ oder Spiegel als mannhaftes Zeichen des Widerstands gegen die Pegida-Bewegung hochgedeutet wird, offenbart vor allem eins: ihre Hilflosigkeit im Umgang mit Menschen, die in diesem Land auf die Straße gehen und ihren Unmut über die - aus ihrer Sicht nicht hinnehmbaren - Zustände in diesem Land äußern.

Aufgelesen: Ohne Tiefgang

26.11.2014 - Eine Sendung, zwei Kommentare: FAZ und Spiegel haben sich auch zu Beginn dieser Woche wieder die Mühe gemacht, die Talk-Runde "Günther Jauch" zu kommentieren. Lesenswert ist allerdings nur der FAZ-Kommentar, der Spiegel erreicht lediglich noch das Niveau des Ankündigungstextes einer Programmzeitschrift. Schon erstaunlich, wie flach die Wasser geworden sind, in denen das ehemals kritische Nachrichtenmagazin heute segelt. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass die Spiegel-Leute es nicht gewohnt sind, von heute auf morgen einen lesbaren Text zu produzieren.

Aufgelesen: Durch die Decke geschossen

22.06.2014 - Mehr als 40 Prozent eines Bildungsjahrgangs machen heute Abitur, vor zwanzig Jahren waren es gerade einmal 27 Prozent. Doch nicht nur die Anzahl an Abiturienten pro Jahrgang nimmt zu, auch die Qualität hat - zumindest auf dem Papier - erheblich zugelegt: Der Notendurchschnitt bei den Abitur-Abschlussnoten hat sich in nahezu allen Bundesländern im gleichen Zeitraum erkennbar verbessert. Merkwürdig ist nur, dass die Universitäten diesen Bildungszuwachs so gar nicht erkennen können. Sie klagen über zum Teil katastrophale Wissensdefizite bei den Studienbewerbern. Ein Widerspruch? Nein.

Aufgelesen: Inklusion - der Wahnsinn beginnt

09.06.2014 - Überforderte Lehrer, genervte Schüler, chaotischer Unterricht, undifferenzierte Förderung, verunsicherte Eltern, hilflose Politiker, untaugliche Konzepte, fehlende Finanzmittel, schlecht ausgestattete Schulen - die "Mängelliste Inklusion" ließe sich beliebig fortsetzen. Nachdem die UN per Menschenrechtskonvention vor fünf Jahren die Zusammenunterrichtung von lernbehinderten und normalen Schülern angeordnet hatte, stürzten sich hierzulande ganze Heerscharen von Sozial- und Bildungspolitikern wie Lemminge auf das Thema, als gelte es, eine Inklusions-Weltmeisterschaft zu gewinnen. Doch die Kritik an der vermeintlich seligmachenden und angeblich alle Schüler fördernden Unterrichtsidee wird zunehmend lauter.

Aufgelesen: Weg mit dem EEG

02.03.2014 - Auf den Rekordwert von knapp 22 Milliarden Euro summierten sich die Kosten, die deutsche Stromkunden - Haushalte und Betriebe - im vergangenen Jahr für Ökostrom bezahlen mussten. Wer mit Zahlen dieser Größenordnung nichts anzufangen weiß, dem mag vielleicht diese helfen: 2013 kostete jeden Deutschen die regenerativ erzeugte Energie 240 Euro, so viel wie nie zuvor. Das Fatale daran: An der Strombörse war der Ökostrom nur 2 Milliarden Euro wert, die Differenz musste per Förderumlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ausgeglichen werden, die bekanntlich auf den Strompreis umgelegt wird. Darauf hat die FAZ kürzlich in einem Online-Beitrag hingewiesen. Nun gibt es für alle, die immer schon vermutet haben, dass so ein System nicht funktionieren kann, Schützenhilfe von ganz oben.