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Arbeitsverweigerung

01.09.2022 - Lüneburg hat einen Schatz, den es bislang noch gar nicht richtig zur Kenntnis genommen hat: sein Salzmuseum, beheimatet in Resten der ehemaligen Lüneburger Saline. Doch es ist nicht irgendein Museum, es ist das "Deutsche Salzmuseum" – ein Titel, der Jahr für Jahr viele Tausend Besucher in seine Räume zieht und damit auch nach Lüneburg lockt. Dass die Oberbürgermeisterin nun von der bereits beschlossenen und staatlich geförderten Erweiterung Abstand nehmen will, ist vollkommen unverständlich.

Es gibt nicht viele Städte, die mit einem solchen Museum aufwarten können und die sicher manches dafür gäben, auch nur die Hälfte der Attraktivität des Deutschen Salzmuseums auf sich ziehen zu können. Da mutet es schon grotesk an, wenn eine Oberbürgermeisterin meint, auf die geplante Erweiterung verzichten zu können, nur weil es Probleme mit Liegenschaften gibt.

Hallo?? Dafür ist eine Verwaltung da, sich stark zu machen dafür, dass etwas geht und sich nicht schon bei einem Hauch von Problem vorzeitig vom Acker zu machen.

Das Ernüchternde an diesem Vorgang ist zweierlei: Zum einen zeigt er, dass hier eine Oberbürgermeisterin am Werk ist, die offenbar noch nicht verstanden hat, wer Koch und wer Kellner ist. Denn nicht sie, sondern der Rat der Stadt trifft hier die Entscheidungen.

Zum anderen zeigt er, dass es der Verwaltungsspitze ziemlich Wurst ist, ob das Museum und damit Lüneburg an Attraktivität gewinnt oder nicht, noch dazu mit Geldern von außerhalb. Lieber wird bei auftretenden Problemen kleinbeigegeben, statt um das vorgegebene Ziel zu kämpfen. Das grenzt an Arbeitsverweigerung.

Man muss wohl annehmen, dass diese Art substanzloser Kommunalpolitik in den kommenden Jahren noch häufiger anzutreffen sein wird. Aber irgendwann sind ja zum Glück wieder Wahlen.

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Ärger um das Salzmuseum"

 

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