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Poller sollen Betonklötze ersetzen

System soll für mehr Attraktivität und Sicherheit in Lüneburgs Innenstadt sorgen

Bei Veranstaltungen am Sande und am Markt sollen Betonklötze den Menschen ein Sicherheitsgefühl geben. Foto: LGheuteLüneburg, 02.03.2025 - Mit versenkbaren Pollern soll der Verkehr in Lüneburgs Innenstadt sicherer und attraktiver gemacht werden. Wie Verkehrsdezernent Markus Moßmann im jüngsten Aussschuss für Feuerwehr und Gefahrenabwehr mitteilte, sollen Polleranlagen zunächst in den Straßen Neue Sülze und Bardowicker Straße  eingesetzt werden, später sollen drei weitere Straßen folgen. Einen genauen Zeitpunkt für die Installation nannte Moßmann nicht.

Schon vor längerer Zeit war der Einsatz von versenkbaren Pollern in Lüneburg diskutiert worden, zuletzt hatte der Rat hierfür Haushaltsmittel in Höhe von 200.000 Euro für die Jahre 2025 und 2026 bereitgestellt. Gedacht ist das Geld für zwei Polleranlagen, bestehend aus einer Kombination von versenkbaren und festen Pollern an einem Standort, die in der Neuen Sülze und in der Bardowicker Straße installiert werden.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Anschläge in Magdeburg und München hob Moßmann in der Sitzung den Sicherheitsaspekt von Polleranlagen hervor: "Ein gut funktionierendes Pollersystem macht unsere Innenstadt nicht nur attraktiver, sondern vor allem auch sicherer." Doch das Thema Sicherheit stand bei der Planung der beiden zunächst vorgesehenen Anlagen noch gar nicht im Mittelpunkt. Hier hatte die Verwaltung den Schwerpunkt bislang stets auf die bessere Kontrolle des Durchgangsverkehrs gelegt.

Nach den Anschlägen hat im Rathaus nun offenbar ein Umdenken eingesetzt. Sie möchte das System sukzessive auf drei weitere Standorte in der Roten Straße, Bei der St. Johanniskirche und Am Berge/Rosenstraße ausweiten – und damit auf die Straßen, die eine Zuwegung zum Platz Am Sande und zum Marktplatz darstellen, wo regelmäßig Veranstaltungen und die Weihnachtsmärkte stattfinden. Hier wurden bislang lediglich Betonklötze aufgestellt, die aber keinen wirksamen Schutz vor Amokfahrten oder gezielten terroristischen Anschlägen mit Fahrzeugen bieten. Dies räumte auch die Verwaltung mit ihrem Hinweis ein, dass den Menschen damit "nur ein Gefühl der Sicherheit" gegeben werde könne (LGheute berichtete). 

◼︎ Machbarkeitsstudie soll Alltagstauglichkeit aufzeigen

Das soll nun besser werden. Mit einem intelligenten System aus automatisch absenkbaren Pollern könne sowohl die Anzahl der unberechtigten Verkehre als auch die Gefahr von Auto-Anschlägen reduziert werden. Damit, so das Rathaus, werde "die objektive Sicherheit sowie das Sicherheitsempfinden von Besucher:innen erhöht". Klar sei aber auch: "Eine absolute Sicherheit kann es – auch angesichts einer Vielzahl an Anschlagsszenarien – nie geben."

Doch so bald wird es die Poller wohl nicht geben. Denn zunächst soll eine extern zu vergebende Machbarkeitsstudie weitere Erkenntnisse zur technischen Umsetzbarkeit und Alltagstauglichkeit liefern. So sollen die Polleranlagen sich flexibel steuern lassen, sodass Rettungsfahrzeuge, Pflegedienste, Lieferverkehr, ÖPNV, Taxen und Anwohner passieren können. "Polleranlagen können punktuell unberechtigten Verkehr raushalten, aber nur ein Gesamtsystem kann den Verkehrsfluss gezielt steuern und die Innenstadt so nachhaltig sicherer machen", so Moßmann. Über Zwischenergebnisse will die Verwaltung regelmäßig berichten.

 

 

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