Lüneburg, 27.12.2013 - Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade nimmt im bundesweiten Vergleich eine Spitzenstellung im Bereich der beruflichen Bildung ein. Insbesondere im Bereich der Technologischen Lehrlingsqualifzierung (TLQ) und der Gesellenprüfungen liegt die Handwerkskammer deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Insgesamt 2.243 Lehrgänge der überbetrieblichen Ausbildung für Lehrlinge in 23 verschiedenen Berufen wurden im Jahr 2012 von 23.787 Teilnehmern besucht. Damit gehört die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zu den drei von insgesamt 53 Handwerkskammern, bei denen der Anteil der TLQ über 60 Prozent des gesamten Schulungsvolumens ausmacht.
Die Handwerkskammer nimmt hier mit einem Anteil von rund 66 Prozent sogar den Spitzenplatz in Deutschland ein. Der bundesweite Mittelwert liegt bei rund 38 Prozent. Auch bei der Zahl der abgelegten Gesellenprüfungen liegt die Kammer im oberen Feld: Im Jahr 2012 legten rund 4.800 Lehrlinge ihre Gesellenprüfung im Kammerbezirk ab. Damit landet die Handwerkskammer im bundesweiten Vergleich auf Platz Fünf.
Eine wichtige Rolle im Fort- und Weiterbildungsangebot der Handwerkskammer nehmen die Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung ein. Insgesamt wurden im Jahr 2012 117 Kurse in 17 Gewerken durchgeführt. Die Zahl der neuen Meister betrug 488. Gemeinsam mit dem übrigen Fort- und Weiterbildungsangebot rangiert die Kammer damit im oberen Mittelfeld im Vergleich zu den übrigen deutschen Handwerkskammern.
Eine Besonderheit unter den Bildungseinrichtungen der Handwerkskammer ist das in Lüneburg ansässige Kompetenzzentrum für Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik. Dieses bundesweit einzigartige Zentrum bietet seit 2010 ein umfangreiches Bildungsangebot für dieses Handwerk an. Gemeinsam mit der Bundes-Fachlehranstalt des Landmaschinen-Handwerks und -Handels (BFA) leitet das Kompetenzzentrum die weltweit erste Meisterschule für Landmaschinenmechaniker. Seit 1953 wurden 4.600 Gesellen in der BFA auf die Meisterprüfung vorbereitet. Jährlich besuchen rund 90 Teilnehmer die Meistervorbereitungskurse in Lüneburg. Das sind 40 Prozent aller Meisteranwärter bundesweit. Damit ist die Lüneburger Meisterschule seit 60 Jahren Marktführer unter den 17 Meisterschulen dieses Gewerks in Deutschland.
Hauptgeschäftsführer Norbert Bünten sieht in diesen positiven Zahlen und umfangreichen Aktivitäten eine Bestätigung für die Investitionen in die Bildungseinrichtungen der Handwerkskammer: „Wir investieren damit in die Zukunftsfähigkeit des Handwerks“, sagt er. Um diese hohen quantitativen und qualitativen Standards zu halten, sei es unerlässlich, bei der Ausstattung der Werkstätten und Gästehäuser sowie beim Erhalt der Bausubstanz immer auf dem neuesten Stand zu sein.
Allein für das Technologiezentrum des Handwerks in Lüneburg werden zurzeit knapp 9,7 Millionen Euro in den Neubau eines Werkstattzentrums, die Ausstattung der Werkstätten sowie die energetische Sanierung der Nordfassade investiert. Auch für den Bau einer neuen Werkstatthalle des Kompetenzzentrums für Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik sind Investitionen von 2,5 Millionen Euro vorgesehen. Insgesamt laufen in den Bildungseinrichtungen in Braunschweig, Lüneburg und Stade Investitionsmaßnahmen in Höhe von über 40 Millionen Euro. Gefördert werden diese Baumaßnahmen mit bis zu 90 Prozent aus Mitteln des Bundes und des Landes aus EU-Mitteln.