Neue Regelung für Passfotos – Starttermin wegen Lieferproblemen aber unklar
Lüneburg, 25.04.2025 - Wer seinen Personalausweis verlängern oder erneuern muss, wird dafür nicht nur wie gewohnt zur Gebührenkasse gebeten, er wird mit einem Papier-Passfoto künftig auch nicht mehr weit kommen. Denn ab dem 30. Juni können bei der Beantragung deutscher Ausweisdokumente sowie elektronischer Aufenthaltstitel ausschließlich digitale Passfotos verwendet werden. Das gab jetzt die Stadtverwaltung bekannt. Erfreulich: Die Fotos können direkt vor Ort im Bürgeramt aufgenommen werden. Aber: Kostenlos ist der Service nicht, ebenso ist offen, wann ab wann die Vorgabe gilt.
Ziel der bundesweiten Umstellung sei es, den Antragsprozess für Ausweisdokumente zu vereinheitlichen, zu vereinfachen und Manipulationen vorzubeugen. Dafür werden die Bürgerämter mit speziellen Fototerminals – sogenannten PointID-Systemen – ausgestattet. Diese ermöglichen eine direkte Aufnahme der biometrischen Passfotos vor Ort. Die Kosten für diesen Service im Lüneburger Bürgeramt betragen sechs Euro, natürlich zusätzlich zu den ohnehin fälligen Gebühren für diesen von der Verwaltung festgelegten Verwaltungsakt.
Alternativ werden auch digitale Passfotos von zertifizierten Fotostudios und Drogerieketten akzeptiert, sofern diese die neuen Anforderungen erfüllen. Diese Bilder werden über eine angeblich sichere Cloudverbindung an die Behörde übermittelt und per QR-Code abrufbar gemacht. Eine Übersicht zertifizierter Anbieter ist online verfügbar unter: https://alfo-passbild.com/fotograf-in-der-naehe/#uig-store-map__map
◼︎ Übergangsregelung
Aber wie immer in Deutschland: Aufgrund von Lieferverzögerungen bei den neuen Fototerminals verschiebt sich die vollständige Umsetzung, die eigentlich zum 1. Mai geplant war, wie die Stadtverwaltung berichtet. Das zuständige Bundesinnenministerium (SPD) könne derzeit keinen verbindlichen Liefertermin nennen. Ein konkreter Starttermin für den Einsatz der Technik in Lüneburg kann daher nicht genannt werden.
Fristen werden dennoch gesetzt: Bis zur Inbetriebnahme der neuen Technik – spätestens jedoch bis zum 30. Juni, in Ausnahmefällen bis zum 31. Juli – akzeptiert das Bürgeramt weiterhin biometrische Passbilder in Papierform. Lorenz Mehl, Leiter des Bürgeramts, bedauert die Verzögerungen und bittet um Verständnis: "Wir werden umgehend auf unserer Website informieren, ab wann die neue Technik auch bei uns im Bürgeramt verfügbar sein wird."
Bei der Verwaltungsgeschwindigkeit in Deutschland darf davon ausgegangen werden, dass auch dieser Termin vermutlich in Kürze verlängert wird.