Stadt setzt Kontrolleure verstärkt gegen Schottergärten ein
Lüneburg, 04.03.2025 - Lange schon sind die grauen Schottergärten der Lüneburger Stadtverwaltung ein Dorn im Auge, doch mit Aufklärung und Freiwilligkeit ist sie bei den Eigenheimbesitzern nicht weit gekommen. Nun will sie mit verstärkten Kontrollen dagegen vorgehen. Denn die Schottergärten sind laut Verwaltung nicht nur ökologisch und klimatisch eine Katastrophe, sie verstoßen auch gegen Baurecht.
Die Niedersächsische Bauordnung schreibt vor, dass alle nicht überbauten Flächen auf einem Grundstück als Grünflächen anzulegen sind – davon ausgenommen sind nur Zuwegungen sowie Flächen zum Parken oder für ein Gartenhaus. In den vergangenen Jahren hat die Stadt bei dem Thema vor allem auf Aufklärung und Freiwilligkeit gesetzt, um Gartenbesitzern zur Umgestaltung zu bewegen – mit mäßigem Erfolg.
Jetzt will die städtische Bauaufsicht die Kontrollen erhöhen und konsequent gegen die graue Ödnis vorgehen. Konkret bedeutet dies: Wenn Straßenbegeher oder Baukontrolleure Schottergärten feststellen oder der Bauaufsicht diese gemeldet bekommen, erhalten die Eigentümer ein entsprechendes Anschreiben sowie einen Info-Flyer mit Tipps zur Umgestaltung des Gartens. Den Eigentümern bleibt dann ein halbes Jahr Zeit, um den Schottergärten umzuwandeln. Nach Ablauf der Frist kontrolliert die Stadtverwaltung, ob die Steingärten entfernt wurden. Ist dies nicht der Fall, drohen bauordnungsrechtlichen Maßnahmen.
"Es gibt viele Möglichkeiten, einen Garten naturnah und möglichst pflegeleicht zu gestalten, in unserem Info-Flyer geben wir dazu konkrete Tipps", erklärt Stadtbaurätin Heike Gundermann. Die Stadtverwaltung sieht sich selbst als gutes Beispiel, da sie seit längerem versiegelte und geschotterte Flächen in umweltfreundlichere Flächen umwamdelt. "Grünflächen wirken Hitze entgegen, ermöglichen Versickerung, bieten Nahrung und Schutz für Insekten und Vögel. Sie verbessern insgesamt die Wohn- und Lebensqualität", so Gundermann.