header

Hindenburg oder Sonja?

Anwohner der Hindenburgstraße sollen zur geplanten Umbenennung befragt werden

Noch steht Lüneburg zu seiner Hindenburgstraße. Foto: LGheuteLüneburg, 04.12.2024 - Die quälende Diskussion um die geplante Umbenennung der Hindenburgstraße in Lüneburg geht in die nächste Runde. Erneut befasste sich jetzt der Kulturausschuss mit dem Thema, und erneut wich er einer Beschlussfassung aus. Stattdessen sollen sich nun Anwohner und betroffene Geschäftsleute per Fragebogen äußern, ob und welche Umbenennung sie wünschen. Ein fragwürdiges Unterfangen, denn die Befragung hat letztlich null Relevanz.

Es war eine Informationsveranstaltung am 5. November, zu der die Stadtverwaltung zur Bedeutung Hindenburgs und dessen Vorbereitung der NS-Herrschaft in Deutschland eingeladen hatte und bei der Lüneburgs inzwischen nicht mehr amtierender Sozialdezernent Florian Forster erklärte, dass eine Befragung der Anwohner und weiterer Betroffener geplant sei. Auf Nachfrage aus dem Publikum erklärte er auch, dass mit dieser Befragung lediglich ein Stimmungsbild eingefangen werden soll, dessen Ergebnis für den Rat der Stadt, der letztlich allein entscheidet, formal ohne Belang ist.

Auch im Rat der Stadt selbst war die Umbenennung bereits mehrfach Thema. Doch wie immer, wenn man sich dort noch nicht zu einer Beschlussfassung durchringen mag, wurde die Hindenburgstraße zurück in den zuständigen Kulturausschuss verwiesen. Hier sollten die Weichen dafür so gestellt werden, dass der Rat entscheiden kann, ohne den Gram der Lüneburger auf sich zu ziehen.

Weil aber auch der Kulturausschuss ungern Beschlüsse fasst, die ihn schlecht dastehen lassen könnten, beschloss er die Durchführung einer Anwohnern-Befragung. Und die soll lauten: Soll die Hindenburgstraße umbenannt werden und wenn ja, welchen Namen soll sie künftig tragen? Dazu gibt es derzeit drei Namensvorschläge: Gartenstraße, Sonja-Barthel-Straße und Geschwister-Reiminius-Straße. Darüber hinaus sollen die Befragten die Möglichkeit haben, auf Wunsch eigene Vorschläge auf dem Fragebogen anzugeben.

Dieser Fragebogen wird jetzt von der Verwaltung vorbereitet und, wie es aus dem Rathaus heißt, um Infomaterial zu den verschiedenen Namensvorschlägen ergänzt. Die Anwohner sollen im kommenden Jahr angeschrieben werden, die Antworten werden dann ausgewertet und dem Kulturausschuss vorgestellt. Am Ende will die Stadtverwaltung dann eine "daraus abzuleitende Empfehlung aussprechen".

Der Antrag zur Umbenennung wurde übrigens von den Grünen, der SPD und der Gruppe Die Partei/Die Linke eingebracht.

 

 

Kommentar schreiben