header

Eigenes Diagnosezentrum für Corona-Fälle

Neue Einrichtung soll für schnellen Test bei Virus-Verdacht sorgen – Anmeldung nur durch Arzt und Gesundheitsamt

Im Lüneburgerin Klinikum wurde jetzt ein Diagnoszentrum für Corona-Fälle eingerichtet. Foto: LGheuteLüneburg, 11.03.2020 - Seit heute Morgen hat der Landkreis Lüneburg ein Diagnosezentrum für Corona-Fälle. Gemeinsam wurde die Anlaufstelle für Personen, die Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion haben, gemeinsam mit dem Klinikum Lüneburg und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) eingerichtet. Dort werden ab sofort bei Menschen mit Corona-Verdacht Abstriche genommen.

"Wir freuen uns, dass wir das Diagnosezentrum auf dem Gelände des Klinikums in kürzester Zeit aufbauen konnten", erklärte Landrat Jens Böther am Nachmittag. Gleichzeitig betonte er: "Das Diagnosezentrum ist ausschließlich für die Menschen Anlaufstelle, die nach Rücksprache am Bürgertelefon dorthin überwiesen wurden."

Mit Hilfe dieses Vorgehens seien für die Beteiligten koordinierte und effektive Abläufe geschaffen worden, um schnellstmöglich einen Test durchführen zu können, betonte Böther. Danach sind folgende Abläufe vorgesehen:

Zunächst wenden sich Bürger, die bei sich eine Erkrankung vermuten, an das Bürgertelefon des Landkreises Lüneburg unter der Telefonnummer 04131-261000. Gemeinsam mit den geschulten Mitarbeitern gehen sie anschließend mehrere Fragen durch, um Klärung zu schaffen. Nur wenn sich der Verdacht erhärtet, werden sie zur Entnahme einer Probe durch einen Arzt an das Diagnosezentrum überwiesen. Dieses ist in einem vom restlichen Klinikum abgetrennten Anbau untergebracht.

Auf keinen Fall sei erwünscht ist, dass Patienten sich selbstständig auf den Weg zu dem Diagnosezentrum machen, um sich "überprüfen" zu lassen, teilte die KVN am Nachmittag mit. Patienten sollten sich bei begründetem Verdacht, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, telefonisch bei ihrem Hausarzt oder nach Sprechstundenschluss beim kassenärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116117) melden. Der Hausarzt oder der Bereitschaftsdienstarzt führt telefonisch eine Befragung des Patienten durch und beurteilt die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion. Falls der Patient getestet werden muss, organisiert der Arzt telefonisch einen Termin bei der zentralen Testeinrichtung für den Abstrich. Nach der Durchführung des Abstrichs in der zentralen Einrichtung sollte der Patient bis zum Eintreffen des Ergebnisses im häuslichen Umfeld bleiben. Der Hausarzt beziehungsweise Bereitschaftsdienstarzt unterrichtet den Patienten über das Testergebnis. Bei einer festgestellten Corona-Infektion legt der Arzt gemeinsam mit dem Patienten unter Beteiligung des zuständigen Gesundheitsamtes die weiteren Maßnahmen fest.

Insgesamt sind nach Angaben der KVN bis jetzt an folgenden Orten Testzentren eingerichtet worden:

  • Braunschweig (seit 9. März)
  • Wilhelmshaven (seit 10.März)
  • Oldenburg (seit 10. März)
  • Vechta (seit 10. März)
  • Hannover Stadt (seit 11. März)
  • Aurich (seit 11. März)
  • Lüneburg (seit 11. März)

Wie die KVN weiter mitteilt, kann der fahrende kassenärztliche Bereitschaftsdienst außerdem in den Abend- und Nachstunden in begründeten Verdachtsfällen Patienten in ihrer häuslichen Umgebung testen.

 

 

Kommentar schreiben