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Führen heißt entscheiden

29.10.2022 - Das muss man sich trauen. Einfach mal 40 Millionen Euro Verlust in den Haushaltsentwurf schreiben und nicht sagen, wie dieses Defizit aufgefangen werden soll, ist eine echte Nummer, die sich die Verwaltung da leistet. Frei nach dem Motto: Hier, Rat, sieh zu, wie Du damit klar kommst. Und wenn Ihr Euch nicht einigt, dann versinkt Lüneburg eben in einem gewaltigen Schuldenloch. Das muss man sich als Oberbürgermeisterin erst mal trauen. 

Kalisch traut sich. Und sie listet auf, wer daran Schuld ist: Corona, Putin sowie Bund und Land, die einfach kein Geld rausrücken für all die Aufgaben und Ausgaben, die daraus nun auf die Stadt zukommen. Das ist nur bedingt richtig. Zwar muss Lüneburg wie alle anderen Städte seinen Teil zur Bewältigung dieser Krisen beitragen. Doch so zu tun, als gäbe es dafür kein Geld aus Berlin oder Hannover, wie der Lüneburger Haushalt jetzt signalisiert, ist schlicht falsch.

Natürlich müssen und werden Gelder fließen, um die Kommunen bei diesen Mammutaufgaben zu entlasten. Das aber spiegelt der Haushaltsentwurf nicht wider. Vielmehr wird so getan, als werde die Stadt damit allein gelassen. Hier wäre es angebracht gewesen zu erfahren, ob die Oberbürgermeisterin bereits überall vorstellig gewesen ist, um diese Ungewissheit zu klären. Schließlich geht es darum, bis Jahresende einen belastbaren Haushalt vorzulegen, der auch dem kritischen Blick der Kommunalaufsicht Stand hält.

Doch Kalisch überlässt lieber das, was eigentlich ihre Aufgabe wäre, dem Rat. Soll er doch entscheiden, wo gekürzt wird. Warum sich die Finger schmutzig machen, wenn es auch andere tun können. Von großer Verantwortung für die Stadt zeugt das nicht. Und es stellt sich die Frage, wer hier eigentlich die Führung in der Stadt hat. Zur Erinnerung: Führen heißt entscheiden.

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Blick in den Abgrund"

 

Kommentare  
Dann doch lieber ein paar Fototermine und schön lächeln.
Und nein,
Führen heißt delegieren, die schmutzige Arbeit überträgt man den Geführten.
Es ja nicht überraschend, dass die wirtschaftlichen Probleme da sind, darauf konnte man sich während Corona einstellen und muss das durch den russischen Krieg in der Ukraine noch weiter.
Es bringt auch nichts irgendwie mal etwas zu streichen, denn 23/24 wird es da wohl kaum anders aussehen, es werden viele weitere Probleme dazu kommen, die durch Corona und dem Krieg entstanden sind oder entstehen.

Es muss auf den Prüfstand, wofür man nun Geld hat und wofür erst einmal nicht.
Von Frau Kalisch nichts Neues. Als Samtgemeindebürgermeisterin der Samtgemeinde Amelinghausen hat sie den gleichen Weg wie in Lüneburg eingeschlagen. Schulden auf kosten der Steuerzahler und der nächsten Generationen. Bei ihren Wählern muss ich sie aber in Schutz nehmen, denn die wollen es ja so. Wie bestellt so geliefert.
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