header

"Wenden geht, ist aber nicht praktikabel"

AKTUALISIERT:  KVG äußert sich zu Irritationen über gegensätzliche Darstellungen zur geplanten Bus-Sperre am Platz Am Sande 

Können Busse auf dem Platz Am Sande wenden? Ja, aber, sagt die KVG. Foto: LGheuteLüneburg, 30.05.2024 - Können die KVG-Linienbusse auf dem Platz Am Sande wenden oder nicht? Diese Frage steht im Raum, seit es zwei gegensätzliche Behauptungen dazu gibt, einerseits von der Lüneburger Stadtverwaltung, andererseits vom Interessenverband "Fuss e.V.". Die Frage ist von nicht geringer Bedeutung, hängt von ihrer Beantwortung doch ab, ob viele Tausend Menschen, die täglich den Bus in Lüneburg nutzen, über Monate mit erheblichen Einschränkungen rechnen müssen. Eine Nachfrage beim Busbetreiber KVG in Stade bringt neue Erkenntnisse.

"Wenden ist auf dem Platz Am Sande zwar theoretisch möglich, aber nicht praktikabel", sagt KVG-Pressesprecher Oliver Blau und erklärt: Die Fahrzeuge seien so groß, dass sie ohne zurücksetzen zu müssen nicht wenden könnten, es sei denn, Bereiche des Platzes würden für den Publikumsverkehr gesperrt. Wegen des hohen Gefährdungsgrades müssten Absperrgitter aufgestellt und Sicherheitspersonal eingesetzt werden. "Das halten wir unter den dortigen Gegebenheiten mit dem hohen Publikumsaufkommen für nicht durchführbar und raten dringend davon ab", so Blau.

Wie berichtet, soll der Platz Am Sande wegen anstehender Bauarbeiten in der Roten Straße über mehrere Monate für den Busverkehr gesperrt werden. Der Platz, der zwar weiter von der Altenbrückertorstraße angesteuert werden kann, würde damit aber zur Sackgasse, Busse müssten also wenden. Das aber sei nicht möglich, behauptete die Stadtverwaltung, wurde aber vom Interessenverband "Fuss e.V. Lüneburg" korrigiert, der erklärte, wenden sei nach Auskunft der KVG doch möglich.

◼︎ Verschiebung der Baustelle könnte Vorteile bringen

Zufrieden zeigte sich Blau über die derzeitige Lösung, wonach die Busse den Sand nicht mehr anfahren sollen, allerdings nicht. Es seien bereits zahlreiche Varianten diskutiert worden, in der kommenden Woche wolle man sich an einem Runden Tisch mit allen Betroffenen zusammensetzen, um weitere Lösungen zu finden. Eine deutete Blau schon mal an: die Verschiebung der Baustelle in der Roten Straße bis zum Ende der Bauarbeiten an der Kreuzung Wallstraße/Sülztorstraße. "Ziel ist es, Linienführungen zu finden, um näher an den Sande zu kommen", so Blau.

Der Einsatz von Kleinbussen der KVG als Ersatz für die Linienbusse bringt laut Blau nicht den erhofften Effekt. Zum einen verfüge das Unternehmen lediglich über ein Dutzend dieser Fahrzeuge, zum anderen seien sie derzeit im Rufbus-Einsatz und müssten von dort abgezogen werden. Auch würden mit ihnen längst nicht die Kapazitäten zur Verfügung stehen, die durch den Wegfall der Linienbusse entstehen. "Allein eine Linie befördert an einem Tag mehrere Tausend Personen, das ist mit Kleinbussen nicht aufzufangen." Genau das aber ist derzeit die von der Stadtverwaltung angestrebte Lösung.

!! Ergänzung!!

In einem weiteren Gespräch erklärte Oliver Blau heute, dass Busse auf dem Platz Am Sande doch wenden könnten, ohne zurücksetzen zu müssen, jedenfalls im Bereich vor der Johanniskirche. Blau: "Es bestünde theoretisch tatsächlich im östlichen Bereich des Platzes gerade ausreichend Platz, um einen regulären 12m-Bus zu wenden, praktisch wäre dies aber eben nur möglich, wenn der dafür benötigte Platz komplett gesichert/abgesperrt werden würde."

Weiter erklärte er, dass es keine Überlegungen zur zeitlichen Verschiebung der Baustelle angestellt würden. Nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung sei diese Option nicht gegeben, da die bauausführenden Unternehmen bereits vertraglich gebunden seien. Auch die Ankündigung eines für die kommende Woche geplanten Runden Tisches mit betroffenen Einrichtungen und Verbänden sei terminlich nicht geplant, man sei aber für Gespräche offen.   


◼︎
 Dazu bisher auf LGheute:

 

 

Kommentar schreiben