Die IGS Kreideberg will eine gymnasiale Oberstufe einführen, doch die Schulbehörde schweigt
Lüneburg, 06.12.2024 - Seit 2019 ist die frühere Christiani-Schule am Kreideberg keine Oberschule mehr, sondern eine IGS, eine Integrierte Gesamtschule. Allerdings keine vollständige, denn eine gymnasiale Oberstufe mit dem Abitur als Abschluss gibt es dort nicht, noch nicht. Die Schule will das ändern und hatte dafür im Sommer einen entsprechenden Antrag beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) gestellt. Bis heute aber hat die Behörde sich dazu nicht geäußert, und das stellt Schüler, Schule und Eltern gleichermaßen vor Probleme.
"Wir Eltern sind mehr als verärgert", sagt Frank Soldan. Der Ochtmisser FDP-Politiker ist Vorsitzender des Schulelternrats der IGS Kreideberg und kann als solcher das Verhalten der Schulbehörde nicht verstehen. Denn eigentlich hätte der Bescheid längst vorliegen sollen, "das hatte man uns auch zugesagt unter der Bedingung, dass wir den Antrag noch vor den Sommerferien stellen", so Soldan. Der Antrag ging zwar rechtzeitig am 26. Juni bei der RLSB ein, doch von der Behörde kam dazu bislang nichts.
Schüler und Eltern bringt das Schweigen der Schulbehörde in eine missliche Lage. Denn bis Ende Februar kommenden Jahres müssen sie wissen, ob die gymnasiale Oberstufe kommt oder nicht. Denn davon hängt ab, ob die knapp 90 Schüler, die in der IGS Kreideberg im kommenden Jahr auf dem Sprung in die Oberstufe sind, an ihrer Schule bleiben können oder auf eine der anderen Gymnasien ausweichen müssen.
Auch der Schule selbst bereitet die Ungewissheit Probleme. Zwar hat sie sich auf die Einführung der Oberstufe bereits vorbereitet, ein wichtiger Punkt aber ist weiter offen: die Einstellung dafür erforderlichen Lehrer. "Das aber ist erst möglich, wenn die Zustimmung der Schulbehörde vorliegt", erläutert Soldan. Erst dann dürften Stellenausschreibungen gestartet werden.
◼︎ Probleme auch für die anderen Schulen
Wie drängend das Thema ist, zeigt sich auch an einem weiteren Punkt. Denn sollte die Schulbehörde ihre Zustimmung verweigern, müssen die angehenden Oberstufen-Schüler auf die anderen Schulen verteilt werden. "Aber auch die müssen ja wissen, mit wie vielen Schülern sie rechnen müssen", verdeutlicht Soldan, dem unverständlich ist, warum die Schulbehörde sich so bedeckt hält.
◼︎ Info-Abend am 10. Dezember
Klarheit erhofft sich die Schule nun von einem Informationsabend am kommenden Dienstag, 10. Dezember. Zwar war dieser Termin ursprünglich angesetzt worden, um Eltern über das Gesamtkonzept der Oberstufe zu informieren, nun aber wird er zu einem Abend mit noch ungewissem Ende. Eingeladen zu der Veranstaltung, die um 18 Uhr in der Aula der Schule stattfindet, ist auch die RLSB. Ob sie kommt, war bis heute offen.