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Die Bebauung ist entscheidend

Weil oft zu schnell gefahren wird, wurde in Vögelsen kurzerhand das Ortsschild versetzt 

An der Bardowicker Straße wurde das Ortsschild um 300 Meter ins Ortsinnere versetzt. Foto: Landkreis LüneburgVögelsen, 01.02.2023 - Wer meint, ein Ortseingangsschild steht da, wo der Ort beginnt, muss nicht immer richtig liegen. Das zeigt das Beispiel Vögelsen. Dort wurde das Ortsschild jetzt weiter in den Ort hinein versetzt, dorthin, wo die Bebauung anfängt. Man wolle damit für mehr Tempodisziplin bei den Autofahrern sorgen, erklärt Bürgermeisterin Silke Rogge.

Eigentlich müssen Autofahrer in geschlossenen Ortschaften das vorgeschriebene Tempolimit einhalten. In Vögelsen aber ist das offenbar ein Problem:  Am Ortseingang Vögelsen zeigen Geschwindigkeitsmessungen, dass auf der Bardowicker Straße oft zu schnell in den Ort hineingefahren gefahren wird.   

"Das ist ein typisches Verhalten", sagt Katharina Holste-Gerstenkorn, beim Landkreis zuständig für die Beschilderung. "Das Ortseingangsschild steht zu weit außerhalb der Bebauung. Wenn ich mit dem Auto heranfahre und rechts und links keine Häuser sehe, nehme ich das Schild nicht unbedingt wahr." Und so fahren viele mit hoher Geschwindigkeit weiter – bis an die stark belebte Kreuzung in der Ortsmitte. Aus diesem Grund hatte die Gemeinde Vögelsen bereits vor Jahren eine Lampe und eine Geschwindigkeitsanzeige installiert, auch weil Anwohner über Autolärm klagten.

◼︎ Schild muss bei der Bebauung stehen

Nach gemeinsamer Begehung durch die Untere Verkehrsbehörde des Landkreises Lüneburg, Bürgermeisterin Silke Rogge und die Polizei wurde das Ortsschild nun 300 Meter in den Ort hinein versetzt. Konsequenz: Wo die Buchholzer Bahntrasse quert, gilt jetzt Tempo 60, das Ortseingangsschild, ab dem Tempo 50 gilt, steht jetzt auf Höhe Brandkuhlenweg.

Damit sei man "zusätzlich auf der rechtlich einwandfreien Seite", erläutert Katharina Holste-Gerstenkorn. Denn die Straßenverkehrsordnung besage, dass eine Ortstafel nur dort stehen kann, wo auch erkennbar eine geschlossene Bebauung vorliegt. "Das ist nicht nur rechtlich notwendig, wir sehen auch in der Praxis, dass die Schilder sonst nicht wirken."

◼︎ Noch mehr Schilder und eine Ampel

Um die Geschwindigkeit und damit den Lärm trotzdem schon ab der Bahntrasse zu reduzieren, stellt der SBU zusätzliche Tempo-60-Schilder auf. "Mit Hinweis auf den Lärmschutz", ergänzt Silke Rogge. "Wenn wir den Sinn der Geschwindigkeitsbeschränkung erklären, halten sich die Leute auch eher daran."

Eine Empfehlung gibt der Landkreis Lüneburg der Gemeinde noch mit auf den Weg: Wo Rad- und Fußweg die Bardowicker Straße kreuzen, sollten eine Bedarfsampel und Beleuchtung eingerichtet werden. "Das würde die Querung der Bahntrasse sicherer machen. Auch eine Querungshilfe ist im Gespräch", ist Silke Rogge überzeugt. Darüber werde die Gemeindepolitik für den Haushalt 2023 beraten.

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