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Scharnebeck ja, A39 nein

Umweltverband begrüßt IHK-Forderungen nach Ausbau des Elbe-Seitenkanals und lehnt Verquickung mit A39-Bau ab

Bienenbüttel, 23.08.2013 - Die von der IHK Lüneburg-Wolfsburg kürzlich angekündigte Unterstützung der Forderungen nach einem raschen Ausbau des Elbe-Seitenkanals hat beim Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen (LBU) ein unterschiedliches Echo ausgelöst. Zwar äußerte sich der LBU erfreut über diesen Schritt der IHK und bot dem Wirtschaftsverband Zusammenarbeit bei ihrem Bemühen an, gemeinsam für eine hohe Priorität dieses Projekts im Bundesverkehrswegeplan 2015 zu sorgen. Zugleich aber kristisierte der Landesverband, dass die IHK die Frage des Kanal-Ausbaus unzulässigerweise mit dem Bau der geplanten A39 verknüpfe.

Wie berichtet, hatte die IHK Anfang dieser Woche die Ergebnisse einer von ihr in Auftrag gegebenen Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Erweiterung des Schiffshebewerks Scharnebeck für die Region veröffentlicht. Danach würde ein Ausbau zu teilweise deutlichen Steigerungsraten des Transportvolumens auf dem Elbe-Seitenkanal führen, von dem auch die Häfen in Lüneburg, Uelzen und Wittingen profitieren könnten. Die IHK hatte dabei hervorgehoben, dass diese Vorteile erst durch einen durchgehenden Bau der geplanten Autobahn 39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg zu erzielen seien.  

Der LBU zeigte sich heute erfreut darüber, dass die IHK Lüneburg-Wolfsburg sich für einen raschen Ausbau des Elbe-Seitenkanals einsetzt und bot seine Unterstützung an, um das Projekt mit hoher Priorität in Bundesverkehrswegeplan 2015 zu bringen. "Ohnehin sollten hierbei alle Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Regionalentwicklung hier rasch eine Plattform der Zusammenarbeit schaffen", erläuterte der LBU sein Angebot. 

Auch wenn laut Gutachten die Regionalhäfen Lüneburg, Uelzen und Wittingen von einem Ausbau nur in begrenztem Maße profitieren dürften, müsse man diese Chancen unbedingt nutzen. Bedeutsam sei der Ausbau des Kanals insbesondere für die Entlastung der Straßen vom Güter-Durchgangsverkehr. Viele Unternehmen wie VW forderten deshalb schon lange vor allem einen schnellen Ausbau des Elbe-Seitenkanals und auch des Mittellandkanals, so der LBU. 

Allerdings warnte der LBU davor, "die wichtige Frage des Kanal-Ausbaus unzulässig mit der ganz anderen und regional heftig umstrittenen Frage des Baus einer A39 zu verknüpfen". Ganz im Gegensatz zu Behauptungen von IHK-Geschäftsführer Zeitler gehe das Gutachten der Firma Hanseatic Transport Consultancy (HTC), die im Auftrag der IHK tätig waren, auf mögliche Effekte eines ja nur eventuellen Baus einer A39 lediglich in wenigen Randbemerkungen ein, in den Handlungsempfehlungen würden die Gutachter dies überhaupt nicht berücksichtigt haben. Insofern wäre es geradezu unverantwortlich, so LBU-Vertreter Eckehard Niemann, die Chancen einer schnellen Realisierung des Kanalausbaus durch eine ideologisch motivierte Verknüpfung mit A39-Träumen einer Minderheit zu belasten.

 

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