IHK-Studie prognostiziert starkes Wachstum - Vorteile nur bei durchgehendem Bau der A39
Lüneburg, 22.08.2013 - Die Wirtschaftsregion entlang des Elbe-Seitenkanals würde von einer neuen Schleuse bei Scharnebeck deutlich profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein im Auftrag der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg erstelltes Gutachten. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert stellte die Ergebnisse gestern in Lüneburg vor. Die Gutachter halten eine Steigerung des Transportvolumens auf dem Elbe-Seitenkanal um 80 Prozent auf 16,5 Mio. Tonnen jährlich für möglich, sagte Zeinert und ergänzte: "Wenn wir als Region unsere Hausaufgaben richtig machen, ergeben sich dadurch auch für die Häfen in Lüneburg, Uelzen und Wittingen völlig neue Perspektiven."
Derzeit würden aber nur 10 Prozent der auf dem Kanal transportierten Güter auch in den Häfen der Region umgeschlagen. Das könnte sich laut Gutachten nach einer Erweiterung der Schleuse bei Scharnebeck ändern, sind die Verfasser der Studie überzeugt. So könnte die Ansiedlung zusätzlicher logistischer Dienstleister zahlreiche Arbeitsplätze in der Region schaffen. Voraussetzung sei der durchgehende Bau der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg und eine verstärkte Kooperation der Häfen untereinander.
Eine neue Schleuse bei Scharnebeck würde den Kanal für Großmotorgüterschiffe mit 110 Meter Länge und übergroße Großmotorgüterschiffe mit 135 Meter Länge befahrbar machen. Derzeit ist bei 100 Meter Schiffslänge Schluss. Die Gutachter empfehlen, alles dafür zu tun, dass der Schleusenneubau in den Vordringlichen Bedarf Plus des Bundesverkehrswegeplans 2015 eingestuft wird. Hierfür will sich die IHK jetzt stark machen und hat dafür die Gründung eines eigenen Vereins ins Auge gefasst. "Pro ESK" soll er heißen und dazu dienen, den Ausbau gemeinsam mit allen Beteiligten in der Region voranzutreiben.
An der Finanzierung des Gutachtens haben sich neben der IHK Stadt und Landkreis Lüneburg, Stadt und Landkreis Uelzen, Landkreis Gifhorn, Stadt Wittingen, die OHE AG und die Süderelbe AG beteiligt. Auftragnehmer war das Gutachterbüro Hanseatic Transport Consultancy (HTC) aus Hamburg.