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Insolvenzen um ein Drittel gestiegen

Baugewerbe besonders hart getroffen – Anstieg auch bei den Privatinsolvenzen

Hannover, 28.01.2025 - Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen hat sich im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) beantragten 1.824 Unternehmen bei den niedersächsischen Amtsgerichten die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dies waren 458 Unternehmen mehr als im Jahr 2023, was einem Plus von 33,5 Prozent entspricht. Mit 345 Fällen entfielen die meisten Unternehmensinsolvenzen auf das Baugewerbe, das damit einen Anteil von fast 20 Prozent erreichte.

Wie das LSN berichtet, waren durch die Unternehmensinsolvenzen die Arbeitsplätze von rund 15.500 Beschäftigten bedroht. Mit 12,1 Prozent fiel der Anstieg hier geringer aus als bei der Anzahl der Unternehmensinsolvenzen. Erneut entfiel der Großteil der betroffenen Beschäftigten auf wenige vergleichsweise größere Unternehmen (über 6.000 Beschäftigte von 23 Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten). Bei der Betrachtung nach Wirtschaftsbereichen sticht das Verarbeitende Gewerbe heraus. Allein in diesem Bereich waren die Arbeitsplätze von 4.800 Personen gefährdet, gefolgt vom Baugewerbe (2.900) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (2.100 Arbeitsplätze).

Die Zahl der Insolvenzen von Verbrauchern stieg ebenfalls. 2024 meldeten 10.551 Privatpersonen eine Insolvenz an, ein Anstieg von 5,2 Prozent. Die durchschnittliche Schuldenlast je insolventer Privatperson lag im Jahr 2024 bei gut 40.000 Euro.

Die übrigen 2.554 Insolvenzverfahren verteilten sich laut LSN wie folgt: 2.281 Insolvenzanträge wurden von ehemals selbständig Tätigen gestellt (+6,7% zum Vorjahr), 222 Verfahren waren Nachlass- oder Gesamtgutinsolvenzverfahren (-2,6%) und 51 Anträge entfielen auf Personen, die als Gesellschafter und ähnliches tätig waren (+6,3%).

Die Zahl der Anträge zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Niedersachsen lag damit im Jahr 2024 bei insgesamt 14.929 Verfahren. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 8,1 Prozent. 2023 waren 13.810 Insolvenzanträge bei den niedersächsischen Insolvenzgerichten eingereicht worden.

 

 

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