Renaturierter Abschnitt bei Thomasburg darf sich über Auszeichnung freuen
Hannover, 09.11.2022 - Die Neetze ist ein Paradies, viele Menschen im Landkreis Lüneburg schätzen den idyllischen Flusslauf mit seinen beliebten Badeorten Reihersee und Barumer See. Jetzt wurde ein besonderer Teil der Neetze ausgezeichnet: Der renaturierte Abschnitt in Thomasburg erhielt den ersten Preis der "Niedersächsischen Bachperle" 2022.
Der Landkreis Lüneburg, die AG Mühlenteich des Thomasburger Fördervereins und zahlreiche Anwohner klemmten sich über Jahre hinter die Revitalisierung der Neetze – mit Erfolg: Das Areal an der denkmalgeschützten Mühle ist jetzt wieder Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere und wird von Familien als Rast- und Erlebnisraum genutzt.
"Die Auszeichnung mit der Niedersächsischen Bachperle ist das Tüpfelchen auf dem I. Es ist eine wunderbare Bestätigung für das jahrelange Engagement und die produktive Zusammenarbeit von Landkreis und Bürgerinnen und Bürgern im Dorf", sagte Landrat Jens Böther anlässlich der Preisverleihung. Die Lebensqualität der Menschen, die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten, der Schutz des Mühlenteichs und der alten Mühle – das Projekt ist "besonders" in seinen vielen Dimensionen, hebt der Landkreis hervor.
Die renaturierte Neetze ist bereits das dritte Projekt, mit dem der Landkreis im Rahmen des Niedersächsischen Gewässerwettbewerbs ausgezeichnet wurde. 2012 gab es einen Preis für die Billerbeck in Melbeck, 2018 für die Lopau bei Bockum.
An der Neetze wurde ein Altarm wieder angeschlossen und ein rund 100 Meter langer neuer Gewässerlauf geschaffen. Jetzt fließt der Bach wieder in einem ursprünglicheren Lauf, und das Mühlenwehr, ein früheres Wanderhindernis für Fische, wird umgangen. Das Projekt an der Thomasburger Mühle war laut Kreisverwaltung anspruchsvoll: Neben ökologischen und hydraulischen Anforderungen waren weitere Aspekte wie Naturschutz, Denkmalschutz, Ortsbild und Standsicherheit der Gebäude zu berücksichtigen.
633.000 Euro hat die Renaturierung gekostet, sie wurde finanziert durch EU-, Bundes- und Landesmittel aus dem Förderprogramm "Fließgewässerentwicklung", den Landkreis Lüneburg, den Strukturentwicklungsfonds des Landkreises sowie die AG Mühlenteich und die Mühleneigentümer und -anlieger. Dazu kamen weitere private Spenden. Die Gemeinde nutzte die Synergieeffekte und entschlammte in gleichem Zuge den Mühlenteich.
Stellvertretend nahmen Claudia Scheil, Vorsitzende des Fördervereins Thomasburg, und Michael Loch, Fachgebietsleiter Wasser beim Landkreis Lüneburg, die Auszeichnung bei einer feierlichen Verleihung in Hannover entgegen.