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"Zehn Prozent sind nicht die Mehrheit"

Brücken-Gegner können keine Unternehmer-Mehrheit für Elbbrücke erkennen - "Gewollte Interpretation der Ergebnisse"

Neu Darchau, 08.01.2013 - Als "Rückschlag allererster Güte" bezeichnen die in der Bürgerinitiative "Ja zur Fähre - Nein zur Brücke" zusammengeschlossenen Gegner einer Elbbrücke in Neu Darchau die jüngste Veröffentlichung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg. Diese hatte von einer deutlichen Mehrheit der Unternehmer gesprochen, die sich für den Bau der Elbbrücke aussprachen. Nach Auffassung der Bürgerinitiative (BI) belege die Umfrage aber, dass die Zustimmung der Unternehmen für den Bau der Brücke bei unter zehn Prozent liege.

Die IHK und die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade hatten kürzlich eine Umfrage bei Unternehmern im östlichen Teil des Landkreises Lüneburg und im westlichen Teil Lüchow-Dannenbergs durchgeführt. Abgefragt wurde, ob die Unternehmen eine Elbbrücke befürworten oder ablehnen. Von den eingegangenen Antworten hatten sich 68 Prozent der Unternehmer für den Bau der Brücke ausgesprochen (LGheute berichtete).

Doch dieses Ergebnios will die BI nicht akzeptieren. "Wenn überhaupt nur rund 14 Prozent der befragten Unternehmen an einer solchen Befragung teilnehmen, dann zeigt das, wie gering das Interesse an der Elbbrücke in Neu Darchau wirklich ist", so Ulli Stang von der BI. "Und auch wenn von den teilnehmenden Unternehmen 68 Prozent für die Brücke gestimmt haben, liegt der Anteil derjenigen Firmen, die die Elbquerung tatsächlich wollen, insgesamt bei weniger als zehn Prozent. Das ist für die IHK ein Rückschlag allererster Güte!“

Dass die IHK das Ergebnis dennoch als ein Votum für den Bau der Elbbrücke werte, sei symptomatisch für die Kammer, so Stang weiter. "Die Interpretation der IHK steht unter dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf! Wenn an der Spitze der Kammer Bauunternehmer und Spediteure agieren, dann wollen die unbedingt, dass mehr und immer mehr Straßen gebaut werden, und sei es um den Preis, die gesamte IHK durch gewollte Interpretation der Lächerlichkeit preiszugeben."

Es sei im öffentlichen und im unternehmerischen Interesse, den Spuk um die Elbbrücke in Neu Darchau zu beenden, so die BI. "Hier fordern wir von der Politik, den gleichen Mut zu beweisen, wie die rot-grüne Koalition in Rheinland-Pfalz." Dort ist 2011 im Koalitionsvertrag festgelegt worden, die Pläne für die so genannte Mittelrheinquerung nicht weiter zu verfolgen und stattdessen den Fährbetrieb auszuweiten.

 

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