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Hannover setzt weiter auf die A39

Nordostdeutscher Verkehrsraum unterdurchschnittlich erschlossen - Standortnachteile für die Region

Hannover, 09.12.2012 - Die Niedersächsische Landesregierung hält an der A39 weiter fest. Die Autobahn soll zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beitragen, insbesondere in dem unterdurchschnittlich erschlossenen nordostdeutschen Verkehrsraum zwischen den Autobahnen A7 im Westen, A24 im Norden, A10 im Osten und A2 im Süden. Dies geht aus einer Anfrage der CDU-Bundestagsabgeordneten Karin Bertholdes-Sandrock hervor.

Die aus Lüchow-Dannenberg stammende Abgeordnete wollte von der Landesregierung wissen, welche gesamtwirtschaftliche Bedeutung sie der geplanten A39 beimisst und welche Verkehrsstraßen durch das Neubauprojekt im Nordosten Niedersachsens entlastet werden.

In seiner Antwort legt Verkehrsminister Jörg Bode dar, dass Verkehrsprognosen zufolge der Personenverkehr bis zum Jahr 2025 um 16 Prozent und der Güterverkehr um 79 Prozent zunehmen wird. Der größte Anteil des Güterverkehrsanstiegs werde dabei auf der Straße stattfinden. Aus diesem Grund gehöre der Neubau der A39 von Lüneburg nach Wolfsburg mit rund 105 Kilometer Länge mit zu den wichtigsten Infrastrukturvorhaben in Niedersachsen.

Der Raum im nordöstlichen Niedersachsen zeichne sich durch große Entfernungen von der A2, der A7, der A24 und der A10 aus, so der Verkehrsminister: "In ganz Deutschland gibt es kein Gebiet, das über eine so schlechte Autobahnerschließung verfügt!" Als Folge der ehemaligen Teilung Deutschlands sei dieser Bereich im Hinblick auf die straßenseitige Infrastruktur bundesweit unterdurchschnittlich erschlossen. Diese unzulängliche Erschließung sei mit erheblichen Standortnachteilen für die betroffene Region verbunden.

Im Zusammenhang mit seiner Schlüsselfunktion als leistungsstarke Hinterlandanbindung für unsere Seehäfen habe der Bau der A39 zudem hohe gesamtwirtschaftliche Bedeutung.

Entlastungen sieht das Verkehrsministerium neben dem nachgeordneten Straßennetz im regionalen Bereich vor allem im Zuge der B4. Aber auch bei anderen Nord-Süd-Achsen wie der L233 und L270 würden sich weitere Entlastungen im Zuge der A7 und der A14 ergeben.

Generell sieht Bode durch die A39 positive Auswirkungen auf Wachstum und Arbeitsplätze. "Regionen mit einer guten Autobahnanbindung zeichnen sich aus durch ein höheres Pro-Kopf-Einkommen, eine stärkere Steuereinnahmekraft und eine bessere Arbeitplatzstatistik", so der Minister. Eine gute Autobahnanbindung stelle damit einen wichtigen Standortfaktor im Wettbewerb der Regionen dar.

Karin Bertholdes-Sandrock wollte auch wissen, wie die Landesregierung ablehnende Positionen zur A39 bewertet. Sie bezog sich dabei auf entsprechende Äußerungen der Grünen im Landtag von Hannover. "Entgegenstehende Auffassungen kann die Landesregierung nicht nachvollziehen und deshalb auch nicht begründen", war hierzu die Antwort aus dem Verkehrsministerium.

 

Kommentare  
Wehrter Herr Sost,
Ihre Argumente sind ewig gestrig und sind Sprüche, wie ich sie häufig
von Gegnern der A 39 und BI höre.Nur konstruktive Vorschläge sind nicht wahr zu nehmen.
.Setzen Sie sich nur 24 Stunden bei uns in Melbeck an die B4 und
sie haben die Schn... so voll, dass Sie sofort nach einer A 39 rufen.
Mit Prof Pez haben Sie sich nicht den Experten und auch nicht einen neutralen Beurteiler geholt, seine Meinungen sind so was von
überholt.
Lieber Herr Hübner,

die Situation an der B4 ist unerträglich. Da bin ich komplett bei Ihnen.

Aber löst die A39 Ihr Problem? Ich bitte sie, die landesplanerische Feststellung der Landesbehörde für Strassenbau & Verkehr zu lesen. Sie werden feststellen, daß das Verkehrsaufkommen in Melbeck im Bezugsfall (also nach Erstellung der A39) in etwa dem Jetzigen entspricht.

Wäre es nicht sinnvoller sich für Ortsumfahrungen an der B4 einzusetzen? Natürlich erscheint dies in Melbeck problematisch, da östlich die Ilmenauniederung liegt und westlich die Bebauung eine weite Umfahrung benötigt. Aber es ist lös- und finanzierbar.

Gern würde ich an einem Gespräch teilnehmen bei dem genau diese Problematik mit den Fachleuten, also den Straßenplanern diskutiert wird. Vielleicht bei Ihnen in Melbeck?
Es ist schon erstaunlich, dass Kritiker der A39 immer Prof. Pez als Referenz angeben. Oder es ist nicht erstaunlich, da jeder weiß, welche Meinung Prof. Pez vertritt und auch auf der Veranstaltung am 13.12. vertreten wird.
Seit alter Zeit blüht dort die Wirtschaft und siedeln sich dort Menschen an, wo überregionale Verkehrswege sich kreuzen. Wer die Verkehrsprognosen bis 2025 berücksichtigt (Personenverkehr plus 16 %, Güterverkehr plus 79%), muß anerkennen, dass diese Verkehre auch einen Ausau der Autobahnen bedeuten. Nur so läßt sich der Verkehr aus den Kommunen entlang der B4 herausholen. Wer Lüneburg vom überregionalen Verkehr abhängen will, nimmt in Kauf, dass Gewerbe und Dienstleistungen sich andere Standorte suchen. Lüneburg wird nicht mehr prosperieren, sondern dahindämmern. Vielleicht nicht in wenigen Jahren, gewiß aber in zwei oder drei Jahrzehnten.
Die A39 ist ein Teil des Verkehrskonzeptes "Schiene-Wasser-Straße". Und dieses Konzept ist immer als Einheit zu sehen.
Viele Wissenschaftler (z.B. Gather, Schröder, Aberle, Brücker) kommen zu den gleichen bzw. ähnlichen Ergebnissen.

Die Verkehrszählung der Bundesanstalt für Straßenwesen 2010 ergibt übrigens keinen Verkehrszuwachs, sondern einen Rückgang (das hätte ich nicht geglaubt wenn ich's nicht gelesen hätte). Insofern erscheint das Erreichen der Prognosezahlen, auch in Anbetracht des demografischen Wandels als unwahrscheinlich.

Die Entlastung der B4-Orte wird im übrigen nicht einmal von der Planungsbehörde gesehen. Laut Landesplanerischer Feststellung der Behörde wird der Verkehr in diesen Orten auf heutigem Niveau bleiben. Das Argument für eine Umgehung ist aber dann verloren.

Angesichts der Rohstoffknappheit sollte Verkehrsvermeidung und ÖPNV-Nutzung Priorität bekommen.

Verkehr als Konzept "Schiene-Wasser-Straße" zu sehen ist zweifelsohne richtig, deshalb auch der Hinweis auf das Hebewerk Scharnebeck.
Deutschland hat das dichteste Autobahnnetz Europas, lediglich in den Niederlanden ist es noch dichter. Insofern ist die Aussage "der Norden ist unterdurchschnittlich erschlossen" nicht haltbar.

Es ist auch weit hergeholt zu behaupten, Firmen würden sich aufgrund dieser Autobahn in Niedersachsen ansiedeln. Gäbe es sehr viele von diesen Firmen hätten sie sich längst an der A7, mit bester Nord-Süd-Anbindung, angesiedelt.

Und die Arbeitslosenzahlen? Lüneburg hat seit langem Autobahnanschluss. Und immer noch eine genauso hohe Arbeitslosigkeit wie in anderen Gebieten.

Die Regierung sollte lieber bestehende Verkehrsengpässe beseitigen. Wie kommt es, dass die Schleuse Esterholz bei Uelzen neu gebaut wird, aber das Hebewerk Scharnebeck das Nadelöhr bleibt? Völlig unsinnig.

Ich empfehle den Vortrag von Prof. Pez (Leuohana Uni, LG) am Donnerstag, 13.12. um 19.30 Uhr im Gasthaus Moritz in Bienenbüttel. Da kommen Fakten auf den Tisch.
Dieses Autobahnprojekt ist neben vielen anderen Neubauprojekten vertretbar. Das Land Niedersachsen ist ja angesichts einer Rekordverschuldung nicht einmal in der Lage seine maroden Landesstraßen und baufälligen Brücken zu sanieren. Sinnvoll wäre zum einen der Ausbau des bestehenden Schienennetzes aber auch ein Ausbau von A 7 und A 2.
Wirtschaftlich werden die neuen Autobahnprojekte die Region nicht voran bringen. Allenfalls helfen sie der Asphaltwirtschaft. Bedauerlich ist, das auch Schröder-Ehlers und Althusmann genau die Lobbyinteressen der Asphaltwirtschaft vertreten und nicht die unserer Region.
ich meinte natürlich nicht vertretbar
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