header

"Träumereien von einer besseren Fähre sind ausgeträumt"

FDP und CDU fordern, mit dem seit Jahren geplanten Bau einer neuen Elbbrücke endlich zu beginnen 

Der Pegel in Neu Darchau zeigt seit Wochen, dass die Elbe für einen geordneten Fährbetrieb nicht genug Wasser führt. Foto: LGheuteLüneburg, 04.07.2025 - Die Kritik um die seit Wochen ins Stocken geratene Fährverbindung über die Elbe im Landkreis Lüneburg hält weiter an. Nachdem nun auch der Fährbetrieb der "Amt Neuhaus" wegen Niedrigwassers eingeschränkt wurde, werden die Forderungen nach einem baldigen Brückenbau immer lauter. FDP und CDU sehen hier vor allem die Landesregierung in Hannover in der Pflicht.

Seit mehr als 50 Tagen ist die Elbfähre "Tanja", die normalerweiose zwischen Darchau und Neu Darchau übersetzt, wegen Niedrigwassers zum Nichtstun verdammt. Nun wurde auch der Betrieb der Elbfähre "Amt Neuhaus" eingeschränkt, die zwischen Bleckede und Neu Bleckede verkehrt. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen nicht mehr mitgenommen werden.

Für die Freien Demokraten im Kreis Lüneburg ist damit endgültig klar: "Diese Region braucht eine feste Elbquerung – und zwar jetzt!", sagt Cornelius Grimm, Vorsitzender des FDP-Stadtverbands Lüneburg und Beisitzer im Kreisvorstand. Er kritisiert, dass Handwerksbetriebe, Logistiker, Pflegedienste und Landwirte nun de facto abgeschnitten sind. "Wer im Jahr 2025 in Niedersachsen lebt, sollte sich auf verlässliche Infrastruktur verlassen können – nicht auf den Wasserstand der Elbe", so Grimm.

◼︎ Ohne Wasser keine Fähre 

Eine neue, moderne Fähre, wie vor allem von den Grünen favorisiert, schlicht keine Lösung sei, wenn das Wasser fehle. "Die Träumereien von einer besseren Fähre sind ausgeträumt. Diese letzten Wochen waren der Beweis. Was wir brauchen, ist eine Querung – fest, dauerhaft und verlässlich", sagt Grimm und geht damit in Konfrontation zur Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne). Im Zusammemhang mit der Novellierung des Landesraumordnungsprogramms hat sie sich für ein dauerhaftes Fährkonzept in Neu Darchau ausgesprochen – und damit gegen den Bau einer Brücke, den die Landesregierung eigentlich fördern will. 

Grimm fordert deshalb die rot-grüne Landesregierung in Hannover auf, sich endlich zu positionieren. "Es reicht nicht, die Dinge weiter zu beobachten – es muss jetzt etwas passieren. Die Menschen vor Ort verlieren gerade das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates." Mit Blick auf das laufende Planfeststellungsverfahren fordert die FDP nun Tempo. Der für Ende September angekündigte Erörterungstermin dürfe kein weiterer Aufschub werden.

◼︎ CDU: Taten statt Reden

Ins gleiche Horn stößt auch die CDU. "Die Elbe darf kein Hindernis für Bildung und Wirtschaft sein – und doch ist sie es gerade", kritisieren die beiden CDU-Landesabgeordneten Anna Bauseneick und Uwe Dorendorf. Seit über 50 Tagen steht die Fähre zwischen Neu Darchau und Darchau still, Schüler verbringen täglich Stunden auf dem Weg zu ihren Schulen, Handwerker und Betriebe verlieren Zeit, Aufträge und Perspektive. "Das ist mehr als ein Ärgernis – es ist ein politisches Versäumnis mit Ansage".

Wer diesen Teil Niedersachsens rückgegliedert hat, habe Verantwortung übernommen. Jetzt diese Region abzuhängen, sei ein Schlag ins Gesicht für alle, die hier leben und arbeiten, so die beiden Abgeordneten. "Die rot-grüne Landesregierung redet über Fähren – wir fordern endlich Taten: Eine feste Elbquerung." 

Lesen Sie hierzu auch den Kommentar.

◼︎ Dazu bisher auf LGheute:

 
Kommentar schreiben