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Eine Ruhmeshalle für Sprayer

In Lüneburg hat sich ein Graffiti-Verein gegründet – die Stadt unterstützt mit neuen Flächen

So sieht es aus, wenn erfahrene Sprayer zu Werke gehen. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 30.09.2024 - Für die einen ist es Kunst, für die anderen Schmiererei, für Dritte Kitsch und für den Rest einfach nur Sachbeschädigung – die Meinungen über Graffiti gehen weit auseinander. In Lüneburg hat sich jetzt ein Graffiti-Verein gegründet, der auf die Unterstützung der Stadtverwaltung setzen darf. Auch eine "Ruhmeshalle" ist geplant. 

"each one teach two" nennt sich der neue Verein, dessen Ziel es ist, die "HipHop Kultur und urbane Kunst weiter zu fördern", wie die beiden Gründer Claas Hoffmann und Björn Lindner erklären. Sie sind schon lange Teil der Lüneburger Sprayer-Szene, die sich ausgesprochen wohl fühlt. "Wir haben eine relativ große Szene und viele Flächen – da sind wir in Lüneburg privilegiert", betont Hoffmann.

Denn die Stadtverwaltung stellt den Sprayern immer wieder Flächen zur Verfügung, auf denen sie sich dann verewigen können. Bisher waren das eine Unterführung an der Lüner Straße sowie zwei Unterführungen an der Willy-Brandt-Straße. Neu hinzugekommen sind jetzt zwei Unterführungen am Lösegraben. Diese sollen, ebenso wie die anderen Wände, nicht als Übungsflächen, sondern als sogenannte "Hall of Fame" – zu Deutsch "Ruhmeshalle" – genutzt werden – Flächen, an denen erfahrene Sprayer "hochwertige" Graffiti malen. Übungsflächen gibt es derweil in Kaltenmoor an der Skatehalle oder an den Containern am Skatepark Sülzwiesen.

Für all diese Flächen steht der Verein künftig als Ansprechpartner zur Verfügung, teilte die Stadtverwaltung heute mit. Darüber hinaus will er Fördergelder einsammeln und gemeinsame Aktionen planen und koordinieren – wie aktuell bei der Gestaltung der Schlieffenhalle im Hanseviertel. Die Halle gehört der Sparkassen Hanse Immobilien und dient der Stadt als Reserve-Unterkunft für die Unterbringung geflüchteter Menschen. 

Gemeinsam mit dem Verein wird die Stadt prüfen, welche weiteren Flächen im Stadtgebiet für Graffiti genutzt werden dürfen. "Wir bevorzugen hierfür Bereiche, in denen wir oft illegale Graffiti und Schmierereien haben. Wir beobachten, dass dort durch die Betreuung der Flächen tolle Kunstwerke entstehen, die die Bereiche aufwerten", erklärt Uta Hesebeck, Fachbereichsleiterin Tiefbau und Grün. 

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