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In den Sand gesetzt

05.12.2012 - Zugegeben, die graue und laublose Jahreszeit hinterlässt immer eine Spur Tristesse, doch der Anblick, den der Besucher des neu gestalteten St.-Stephanus-Platzes seit gestern vorfindet, besticht durch gestaltete Trostlosigkeit. Eine gepflasterte Einöde, in die ein paar quadratische, kniehohe Betonkisten für Bäume gesetzt wurden, streckt sich zwischen dem Ökumenischen Gemeindezentrum und den Kleingewerbeläden entlang, um schließlich an der Einmündung der Kurt-Huber-Straße in die Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße im Nichts zu verenden.

Planerische Gestaltung mag man dahinter nicht mehr erkennen, es sei denn, der oder die Platzverhöhner wollten die Waschbetonsünden der 70er Jahre - das Parkhaus gegenüber lässt grüßen - unbedingt ins 21. Jahrhundert übertragen, quasi als späte Rache für den Spott, den sie seit Beglückung der Innenstädte mit den unsäglichen Blumenkübeln ertragen mussten. Doch selbst das wäre vermutlich noch zu viel der Ehre für das Ergebnis, mit dem sich Kaltenmoor nun wohl weitere 40 Jahre abfinden muss.

Verständlich, wenngleich auch dann nicht akzeptabel, wäre ein solch dürftiges Ergebnis allenfalls dann, wenn die Stadt aus Kostengründen nicht bereit gewesen wäre, viel Geld für eine zeitgemäße Platzgestaltung auszugeben, schließlich wurde erst vor wenigen Wochen mit dem Zukunftsvertrag die Verpflichtung zum Geldsparen abgegeben. Doch für den Platz wurden mehr als 1 Million Euro ausgegeben - und man fragt sich unweigerlich, für wen oder was.

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "St.-Stephanus-Platz wieder begehbar"

 

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