15.01.2025 - Es grenzt schon an Zynismus, wenn die Stadtverwaltung sagt, mehr als ein Gefühl der Sicherheit könne man den Menschen nicht bieten, um sie vor Anschlägen zu schützen. Da müssen ein paar wirkungslos platzierte Betonklötze einfach reichen. Wozu auch mehr? Hundertprozentige Sicherheit gibt es eh nicht, so die Argumentation des Rathauses. Das stimmt, doch zwischen den Schein-Hindernissen in Lüneburg und einem echten Sicherheitskonzept liegen leider Welten.
Warum ist die Zufahrt zur Bäckerstraße nicht geschützt? Warum sind an den Zufahrten zum Markt keine Polizeifahrzeuge postiert? Sie sind doch auch bei Radfahrer-Demos und Palästina-Kundgebungen da. Warum werden keine provisorischen Sperren errichtet, die zumindest die Möglichkeit bieten, potentielle Attentäter aufzuhalten?
Und warum muss es in Lüneburg gleich drei Weihnachtsmärkte geben, wenn die Stadtverwaltung noch nicht einmal einen sichern kann? Dass der Platz Am Sande nicht geschützt werden kann, weil er von den Bussen angefahren werden muss, um Menschen in die Stadt zu bringen, ist offenkundig. Aber wäre es dann nicht sinnvoll, hier auf Glühwein- und Bratwurtstände zu verzichten, um die Gefahr wenigstens einzudämmen? Stehen die klingenden Kassen der Händler und Bräter über allem?
Doch nicht allein das Rathaus scheint das Notwendige noch nicht erkannt zu haben. Auch der Rat setzt falsche Prioritäten, wenn er bei den Haushaltsberatungen im Dezember den Einbau von Pollern für die Neue Sülze beschließt, um nur ja keine unbefugten Autofahrer mehr durch die Salzstraße fahren zu lassen. Ist das wirklich so viel wichtiger als die Sicherheit auf unserem Weihnachtsmarkt, auch wenn sie nicht hundertprozentig ist?
Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Wir können den Menschen nur ein Gefühl der Sicherheit geben"