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Lieber ein Ende ohne Brücke als Brücke ohne Ende

14.03.2024 - Wer von einer Sache überzeugt ist und dafür schon viel Zeit, Geld und Arbeit investiert hat, geht für gewöhnlich selbstsicher und optimistisch ans Werk, andernfalls sollte er es besser sein lassen. Lustlosigkeit und Wankelmut waren nie die besten Ratgeber. Letzteres drängt sich inzwischen beim Vorgehen des Landkreises Lüneburg in Sachen Elbbrücke auf. Ist die Luft aus dem Mega-Projekt inzwischen endgültig raus?

Seit Jahrzehnten wird im Kreishaus an dem Bau einer neuen Elbquerung zwischen Darchau und Neu Darchau gearbeitet. Ohne Ende werden seitedem Pläne produziert und diskutiert, Untersuchungen, ob Natur und Brücke sich vertragen, durchgeführt und Anwohner mal mehr, mal weniger informiert. Sogar eine landkreisweite Umfrage fand statt mit dem Ergebnis, dass nicht nur eine große Mehrheit der Kreisbewohner, sondern selbst Amelinghausen den Bau der Brücke befürwortete. Einige der Kreispolitiker hatte das Ergebnis so sehr auf dem falschen Fuß erwischt, dass die Arbeit erstmal eingestellt schien.

Mit dem Wechsel auf dem Kreishaus-Chefsessel von Rot auf Schwarz kam dann wieder Bewegung in die Sache. Zielstrebig wurde daran gearbeitet, die Planfeststellung beantragen und endlich mit dem Bau auch beginnen zu können. Unverdrossen gingen die Planer weiter ans Werk, ungeachtet der Frage, wie die enorme Summe von rund 90 Millionen Euro Finanzierungskosten aufgebracht werden können.

Im September letzten Jahres kam dann Post aus Hannover. Man wolle keine Brücke mehr, sondern ein Fährkonzept, hieß es. Um dies rechtlich abzusichern, soll das Landes-Raumordnungsprogramm entsprechend geändert werden. 

In Kreishaus schlug das wie eine Bombe ein. Man fühlte sich verraten, zumal man davon ausging, dass Hannover auch einen Großteil der Kosten übernehmen wird. Aber man zeigte sich auch kämpferisch. Denn der Landkreis hatte einen Trumpf in der Hand: Wenn er es schafft, die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens noch vor der Änderung des Raumordnungsprogramms zu beantragen, würde für die Brücke noch das alte Raumordnungsprogramm gelten.

Bis Ende letzten Jahres wollte der Landkreis, um auf Nummer Sicher zu gehen, den Antrag gestellt haben, doch bis heute ist nichts passiert. Im Gegenteil: Vom Kreishaus ist von den Elbbrücken-Plänen inzwischen nicht mehr viel zu hören, obwohl die Zeit gegen den Kreis und für Hannover läuft. Wenn es bei der Beschaffung der neuen Elbfähre zwischen Bleckede und Neu Bleckede heißt, die Fähre stehe neben "der geplanten Elbbrücke beziehungsweise Fährverbindung bei Darchau", verheißt das nichts Gutes.

Wer für eine Sache kämpft, stellt für gewöhnlich nicht auch deren ungewollte Alternative in den Raum. Und wenn dann doch Schluss sein soll, dann wenigstens zeitnah. Damit Zeit, Geld und Arbeit in andere wichtigere Projekte fließen können. 

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Eine neue Fähre für Bleckede"

 

 

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