04.11.2022 - Was ist da in der Verwaltung los? Ausgerechnet unter Lüneburgs grüner Oberbürgermeisterin wird ein Projekt beiseite geschoben, das sich mehr Grün in der Stadt, Schutz der Artenvielfalt und die Verbesserung des Stadtklimas zum Ziel gesetzt hat. Mit grünen Zielen ist das ja wohl kaum vereinbar. Doch was ist es dann? Überforderung? Oder doch nur Lustlosgkeit?
Das hätte wohl selbst der ärgste Kritiker der Grünen nicht für möglich gehalten: Ausgerechnet die Baumpflanzaktion "Lünepaten" wird mit dem Segen der Oberbürgermeisterin zu Grabe getragen, angeblich wegen fehlender Flächen. Doch nicht nur, dass die Stadt den Nachweis dafür noch schuldig ist; sie hat das Aus für die Bäume auch klammheimlich hinter dem Rücken des Rats durchgesetzt.
Was aber treibt die Verwaltung da an? Obwohl: Antrieb ist da offenbar die falsche Formulierung. Eher Lustlosigkeit scheint sich allenthalben im Rathaus breit zu machen: lustlos, ein erfolgreiches Baumpflanz-Projekt fortzusetzen, lustlos, sich rechtzeitig um Unterkünfte für Flüchtlinge zu kümmern, lustlos, wichtige Berater wie die Polizei in neue Radwegekonzepte einzubinden, lustlos, Ideen aus angezettelten Bürgerprojekten zeitnah aufzugreifen und in Taten umzusetzen.
Und alles mit Billigung der noch frisch amtierenden Oberbürgermeisterin. Vielleicht hat sie sich das alles aber auch ganz anders vorgestellt. Eher wie in Amelinghausen, wo eh keiner so genau hinschaute. Lüneburg aber ist Oberzentrum. Und das braucht einen Oberbürgermeister oder gern auch eine Oberbürgermeisterin, die anpackt.
Von den Grünen im Rat ist dazu nichts zu hören. Entweder hat es ihnen schlicht die Sprache verschlagen, oder es hat sich auch dort bereits Lustlosigkeit breit gemacht. Verständlich wäre es.
Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Keinen Bock auf Bäume"