Container werden am Parkplatz Bargenturm und ESV-Sportplatz aufgestellt – Platz für 350 Bewohner
Lüneburg, 01.12.2022 - Wohin mit den vielen Flüchtlingen? Diese Frage treibt aktuell auch die Lüneburger Stadtverwaltung um. Dort hat man jetzt zwei Standorte gefunden, wo in Kürze zwei weitere Gemeinschaftsunterkünfte entstehen sollen: auf Parkflächen am Bargenturm hinter der Saline sowie auf einer Nebenfläche des ESV-Sportplatzes an der Bockelmannstraße.
"Anfang Dezember beginnen an beiden Standorten die Arbeiten für die Stromtrassenverlegung", sagt Maja Lucht, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft. Da die Energieversorgung der Containerwohnanlagen für Beleuchtung, Warmwasser und Heizung elektrisch erfolgt, müssen eine Transformatoranlage installiert und Leitungen verlegt werden.
◼︎ Parkplätze fallen vorübergehend weg
Zur Vorbereitung des Baufeldes werden die beiden nördlich gelegenen Parkplätze an der Straße Am Bargenturm ab Dezember aus der Nutzung genommen. "Wir bedauern es sehr, dass dadurch auch kostenlose Parkplätze vorübergehend wegfallen", so Lucht. "Aber uns stehen nur begrenzt eigene Flächen zur Verfügung, die als Standort in Frage kommen." Von den beiden Parkflächen ist aktuell eine bewirtschaftet, die andere kostenfrei.
Insgesamt werden auf den beiden Parkplätzen in Containerbauweise vier zweigeschossige Wohngebäude mit einem Nebengebäude für bis zu 200 Flüchtlinge errichtet. Der vorhandene Baumbestand werde nicht beeinträchtigt, versichert die Stadtverwaltung.
◼︎ Sportbetrieb soll weitergehen
Die Containerwohnanlage an der Bockelmannstraße entsteht auf der Trainingsfläche neben dem Sportplatz des ESV. In den beiden zweigeschossigen Gebäuden wird Platz geschaffen für bis zu 150 Bewohner. Die Arbeiten finden "in engem Austausch zum ansässigen ESV-Sportverein" statt. Dessen Geschäftsführer Hans-Werner Heitsch erklärt: "Das Gelände ist für so eine Wohnanlage gut geeignet, gleichzeitig soll der Spielbetrieb nicht beeinträchtigt werden."
An beiden Standorten entstehen neben den Zimmern und Sanitärräumen für die Bewohner auch Selbstversorger-Küchen, Gemeinschaftsräume sowie Büros für Wachdienst und Sozialarbeit. Die Flüchtlinge werden vor Ort durch die städtische Flüchtlingssozialarbeit betreut, erklärt Lüneburgs Sozialdezernent Florian Forster. "So stellen wir sicher, dass die Menschen begleitet werden zu Ärzten, Schulen, Kindergärten oder Ämtern und ihnen die Integration erleichtert wird."
◼︎ 5,5 Millionen Euro Kosten
Die Kosten für die Anmietung und Montage der beiden Containerwohnanlagen für jeweils drei Jahre beziffert die Stadtverwaltung mit knapp 4,3 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten für die Stromversorgung, die bauliche Vorbereitung der Standorte, den Brandschutz und einige notwendige Nachrüstungen in den Containern. Insgesamt rechnet die Verwaltung mit Kosten in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro zuzüglich Personal- und Betriebskosten. "Hinsichtlich der Refinanzierung sind die niedersächsischen Kommunen über den Städtetag im Austausch mit der Landes- und Bundesregierung", so die Verwaltung.
Nach aktuellen Planungen rechnet Maja Lucht damit, dass die Container schrittweise ab Mitte Februar bis Mitte März bezugsbereit sind. "Vor dem Einzug der ersten Schutzsuchenden werden wir dann natürlich wieder Info-Veranstaltungen vor Ort anbieten", so Lucht.